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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Pressemitteilung: Der Bund für vereinfachte rechtschreibung übergibt petition. 27. 10. 1994

Am rande der jahrestagung der erziehungsdirektorenkonferenz (edk) in Altdorf UR wurde dem erziehungsdirektor von Appenzell Ausserrhoden, landammann Hans Höhener, die petition «Für eine echte verbesserung der rechtschreibung» des Bundes für vereinfachte rechtschreibung (BVR) mit 5000 unterschriften überreicht. Höhener vertritt die Schweiz an der dritten internationalen ortografiekonferenz in Wien. Dort wird ende november über ein von einem internationalen wissenschaftergremium erarbeitetes regelwerk beraten, das alle bereiche der ortografie umfasst, in der frage der gross- und kleinschreibung jedoch zwei varianten zur diskussion stellt. Der BVR, der seit genau 70 jahren für eine bessere rechtschreibung eintritt, bittet die vertreter der Schweiz, sich für eine baldige realisierung des vorliegenden vorschlags einzusetzen und die auch von den fachleuten bevorzugte variante der substantivkleinschreibung zu befürworten.

Der vorsitzer des Bund für vereinfachte rechtschreibung, Rolf Landolt, überreichte die in allen bevölkerungskreisen gesammelten unterschriften symbolträchtig in einem kleinen reisekoffer mit der aufschrift «Wien» und zitierte dabei, passend zum ort der übergabe, Schillers Wilhelm Tell: «Wo's not tut, fährmann, lässt sich alles wagen.» — «Jetzt oder nie! Ich muss den teuren augenblick ergreifen.»

Landammann Hans Höhener nahm das «reisegepäck» mit der zusicherung entgegen, seine kollegen aus Deutschland und Österreich auf die stimmung in der Schweiz aufmerksam zu machen und sich dafür einzusetzen, dass man die substantivkleinschreibung (eigennamengrossschreibung) auch bei einem negativen entscheid nicht aus den augen verliert und sie mindestens in einem zweiten schritt anstrebt.

Übereinstimmend mit den autoren des vorschlags sieht der BVR nur in der substantivkleinschreibung eine echte verbesserung der regelung der gross- und kleinschreibung. Sie entspricht dem früheren brauch und bringt dank optimaler verwendung des grossbuchstabens für den schreiber die erhoffte erleichterung, ohne den leser zu behindern. Die eigennamengrossschreibung ist in der praxis erprobt und wird, wie umfragen zeigen, in der öffentlichkeit akzeptiert.

Bund für vereinfachte rechtschreibung, Rolf Landolt