Die 25. Auflage des umfassenden Standardwerks ist so zuverlässig wie immer und so umfangreich wie nie zuvor: Rund 135.000 Stichwörter, davon 5.000 neue Wörter, über 500.000 Beispiele, Bedeutungserklärungen und Angaben zu Worttrennung, Aussprache, Grammatik, Etymologie und Stil lassen keine Fragen offen. In 400 übersichtlichen Infokästen werden schwierige Zweifelsfälle anhand von Beispielen ausführlich erklärt. Bei mehreren zulässigen Schreibweisen helfen gelb markierte Dudenempfehlungen. Neu: der Sonderteil mit wissenswerten Informationen rund um den deutschen Wortschatz.
Seit 1996 wird die neue Rechtschreibung in den Schulen unterrichtet. Schülerinnen und Schüler, die heute von der Schule abgehen, haben nur nach ihren Regeln zu schreiben gelernt. Nahezu alle Zeitungen und Zeitschriften haben sich mittlerweile umgestellt, und dasselbe gilt auch für die Geschäftskorrespondenz der Firmen und für Veröffentlichungen von Behörden. Die Neuregelung ist also längst im Schreiballtag angekommen. Von daher hält es die Dudenredaktion für gerechtfertigt, alle Schreibungen, die dem geltenden amtlichen Regelwerk entsprechen, jetzt grafisch gleich zu behandeln.
Max Wey, Die Weltwoche, 23. 7. 2009
Die bei Varianten von Duden empfohlenen Schreibweisen sind nach wie vor gelb markiert und stehen nun konsequent an erster Stelle. Auch die blauen Infokästchen gibt es weiterhin. […] Was der Rat für Rechtschreibung in Zukunft für Streiche ausheckt, weiss man noch nicht; dieses Mal war er gut beraten, auf Neuerungen zu verzichten. Die rot markierten Wörter fehlen, das heisst, die berühmte Gämse drängt sich nicht mehr in den Vordergrund, und sie tut so, als ob sie sich schon immer so geschrieben hätte.
Christian Dörner, Süddeutsche Zeitung, 3. 8. 2009
Die Herausnahme des amtlichen Regelwerks aus dem neuen Duden ist umso ärgerlicher, als das dudeneigene Regelwerk die Neuregelung keineswegs immer richtig beschreibt. Will man beispielsweise wissen, wie man "allgemeinverbindlich" oder "leichtverdaulich" schreiben soll, so klafft unter den betreffenden Kennziffern K 57 bis 59, wo noch immer der überholte Stand von 2004 dargestellt wird, eine Lücke, und K 60 fordert zur Getrenntschreibung auf.
Theodor Ickler, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. 8. 2009
Der Rat diskutiert zwar schon weitere Rückbaumaßnahmen, zum Beispiel die Wiederherstellung der kleinen Anfangsbuchstaben in Wendungen wie "im Allgemeinen", "des Öfteren", "heute Abend". Im Augenblick bleibt dem Dudenverlag aber nur die Möglichkeit, mit neuen Einträgen zu werben, die im Vorwort irreführend als "5000 neu in Gebrauch gekommene Wörter" bezeichnet werden. Nur etwa fünf Prozent davon sind wirkliche Neologismen […]. Der gleichzeitig erschienene neue Wahrig bietet nach wie vor das amtliche Regelwerk, das er insgesamt richtiger interpretiert […].
Christine Richard, Basler Zeitung, 7. 8. 2009
In diesen Tagen erscheint der neue Rechtschreib-Duden in einer Jubiläumsausgabe. Jubel ist immer gut, aber was wird gefeiert? Die 25. Auflage des Duden ist da. Na und? Ein paar Auflagen und Rechtschreibreformen weniger hätten es auch getan. Unsere Schülerschaft hätte sich in der ihr eigenen Bescheidenheit auch mit der 24. Auflage begnügt. Denn wer in der alten Ausgabe bei «Gemse» nachschlägt, findet den Hinweis: «Gemse – alte Rechtschreibung für Gämse», und schreiben durfte man beides.
Im Duden 2009 […] sind jedoch die „Reformschreibungen“ als solche nicht mehr gekennzeichnet. Hervorgehoben sind nur noch die Duden-Empfehlungen. Da diese sich vielfach auf Sprachwidriges beziehungsweise grammatisch Falsches beziehen, ist der neue Duden sprachschädigend und für den praktischen Gebrauch ungeeignet.
Leander Bregy, Walliser Bote, 27. 1. 2010
Persönlich rege ich mich aber […] teils massiv auf. Genau gesagt dann, wenn ich bei einem bestimmten Wort betreffend Orthographie gewisse Zweifel habe, den Duden mit der neuen deutschen Rechtschreibreform zu Hilfe nehme, und dann «dank» diesem «Buch der Weisen» die Orientierung verliere. Beispiel? Bleiben wir gerade mit dem Wort «Orthographie» aus dem vorigen Satz. Dieses Wort steht so im neusten «Buch der Weisen» vom Juli 2009 schwarz und fettgedruckt. Das heisst, dies entspricht so geschrieben der richtigen Schreibweise. Vor diesem Wort in dieser Form steht im Duden allerdings auch noch «Orthografie», und zwar gelb übermalt. Und gelb übermalt heisst nach Duden: «Von der Dudenredaktion empfohlene Schreibvariante.» Das wiederum heisst, schreiben sollte man eigentlich Orthographie, aber empfohlen wird die andere Schreibvariante, denn beide Formen sind gültig. Voila! Solche – so meine ich – absolut verwirrende und desorientierende «Rechtschreibhilfen» stehen x-mal auf jeder Seite des 1216 Seiten umfassenden neusten Duden vom Juli 2009 mit der neuen deutschen Rechtschreibung! Und Derartiges bedeutet für mich so etwas wie eine fundamentlose Pingpong-Rechtschreib-Wissenschaft in wilder Form ...!