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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Deutsch – eine Liebeserklärung

autor
titel
Deutsch – eine Liebeserklärung.
untertitel
Die zehn großen Vorzüge unserer erstaunlichen Sprache.
verlag
Piper-verlag
ort
München
datum
isbn
978-3492317566
ausstattung, umfang
broschiert, 256 s.
umschlag
titel

Inhalt

Erster Vorzug: einfühlsam und ausdrucksstark
[…]
Zweiter Vorzug: geschmeidig in der Wortbildung
[…]
Dritter Vorzug: gelenkig im Satzbau
[…]
Vierter Vorzug: schnell und kurz, wenn es sein muss
[…]
Fünfter Vorzug: leserfreundlich in der Rechtschreibung
Deutsch – eine lautreiche Sprache
Das Stammprinzip als Vorzug
Rechtschreibung und Grammatik
Zusammenschreibung
Logische Zeichensetzung
Eine Lanze fürs Komma
Sechster Vorzug: normiert als Standardsprache
[…]
Siebter Vorzug: verfeinert als Literatur- und Bildungssprache
[…]
Achter Vorzug: vielfältig und weitverbreitet
[…]
Neunter Vorzug: aufnahmewillig und integrationsfähig
[…]
Zehnter Vorzug: aus der Mitte der Gesellschaft geschaffen
[…]
Nur für Liebhaber: ein Überschuss an grammatischen Formen
Zum Schluss: ein Blick nach vorn

Auszüge

Die satzinterne Groß­schreibung führt dazu, dass das Deutsche eine ideale Sprache für Leser ist. Die Wortart der Substantive springt uns beim Lesen unmittelbar ins Auge. Der Satz gliedert sich spielend. Und ist es nicht auch ein Vorteil, dass wir in der Schule gelernt haben, Substantive und Substanti­vierungen groß­zuschreiben?

Die Rechtschreib­reform von 1996 strebte eine Stärkung der Getrennt­schreibung an. Der Protest­sturm richtete sich gegen den Verlust an Differenzierung, den die weitgehende Getrennt­schreibung bedeutet hätte. Warum sollte eine Möglichkeit der Schrift, feine Bedeutungs­unterschiede wie bei früh reif und frühreif zu bezeichnen, auf­gegeben werden? Und so kam es schließlich zehn Jahre später zu einer Korrektur der Reform. Heute schreiben wir wieder sitzen bleiben und sitzenbleiben mit der jeweils anderen Bedeutung: einmal wörtlich-räumlich, einmal im über­tragenen Sinne (eine Klasse wiederholen). Hätte man die unterschiedliche Schreibung aufgegeben, müssten wir beim Lesen aus dem Zusammenhang schließen, welche Bedeutung gemeint sei, statt sie sogleich an der Schreibung erkennen zu können.