Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Sprachkampf
- autor
- Lobin, Henning
- titel
- Sprachkampf.
- untertitel
- Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert.
- reihe
- Duden-Sachbuch
- verlag
- Dudenverlag
- ort
- Berlin
- datum
- isbn
- 978-3-411-74004-8
- ausstattung, umfang
- gebunden, 192 s.
- verlags-url
- shop.duden.de … sprachkampf
- umschlag
Inhalt (auszug)
1 |
»Ein Wort – … ein Flammenwurf« |
11 |
Warum Sprachkämpfe interessant sind |
17 |
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2 |
Sprachschlachten |
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Die Rechtschreibreform von 1996 |
31 |
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Der Rechtschreibkampf geht in die Verlängerung |
33 |
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Weitere Sprachschlachten |
42 |
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3 |
Das Schlachtfeld »geschlechtergerechtes Deutsch« |
45 |
Ist der Genderstern ein Rechtschreibfehler? |
55 |
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7 |
Frontbesichtigung: Spaziergang durch ein umkämpftes Biotop |
137 |
Sollte der Genderstern Teil der amtlichen Rechtschreibung sein? |
144 |
Verlagstext
- Beleuchtet aktuelle Sprachpolitik der Parteien als Mittel der politischen Auseinandersetzung
- Was versprechen sich Parteien wie die AfD von Kampagnen wie "Deutsch ins Grundgesetz"?
- Nah am tagesaktuellen politischen Geschehen
- Thema, das jede und jeden direkt oder indirekt betrifft
Deutsch ins Grundgesetz? Verbot für Fremdwörter? Gendern oder nicht? Deutsch in der EU? Sprachpolitik hat sich in den letzten Jahren als ein lohnendes Politikfeld etabliert. Von den Sprachschlachten im 17. Jahrhundert bis zu aktuellen sprachpolitischen Verschwörungstheorien - dieses Buch analysiert die Auseinandersetzungen zum Thema Sprache und Politik. Es zeigt, welchen hohen Stellenwert das Thema Sprache im Programm der AfD einnimmt. Was steckt dahinter? Und was kann der Vereinnahmung der Sprache für politische Zwecke entgegengesetzt werden?
Zitate
Dass sich hier gerade in den letzten Jahren eine deutliche, vielleicht wachsende Kluft zu dem von der Sprachwissenschaft gezeichneten Bild von Sprache auftut, mag ein Grund dafür sein, warum sich die Sprachwissenschaft so schwer damit tut, klare Positionen in diesen Kämpfen zu beziehen. Ein anderer Grund besteht aber auch darin, dass in der Sprachwissenschaft die Positionen, um die es in den Sprachkämpfen geht, selbst kontrovers diskutiert werden. Es gibt weder bezüglich der Rechtschreibreform noch zur geschlechtergerechten Sprache oder zur Frage, ob Deutsch ins Grundgesetz aufgenommen werden sollte, eine »einheitliche« Position – dies ist wohl auch gerade in der Wissenschaft kaum zu erwarten. Für jedes der in diesem Buch erwähnten Themen, zu denen Sprachkämpfe ausgetragen werden, gibt es wissenschaftliche Positionen pro und contra, und Kontroversen dazu werden in der Wissenschaft auch ausgetragen. Zuweilen gelangen diese bis in die Öffentlichkeit, wie es bei der Debatte um die Rechtschreibreform geschehen ist. [S. 18]
Wenn es in diesem Kapitel um die großen Sprachschlachten geht, darf die Rechtschreibreform nicht fehlen. [S. 31]
Problematisch an diesem Reformansatz war es, dass die Reform aus der Innenperspektive der Sprachwissenschaft heraus betrieben wurde, während die schulische, die publizistische oder die allgemeine private Schreibpraxis nur eine untergeordnete Rolle spielte. [S. 31]
Wie passt das zum vorwurf der «Überzahl an Didaktikern in der Rechtschreibkommission»? «Die Reformkommission wird beherrscht von didaktischen Auffassungen.» (Neue Zürcher Zeitung, 2. 6. 2004) Hans Magnus Enzensberger: «Funktionäre, Didaktiker und Agenten des Duden-Monopols.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. 7. 2004)
Wenn es um Rechtschreibung geht, ist auch der Duden nicht fern. Zwar hat dieser bereits seit der Verabschiedung der Rechtschreibreform 1996 nicht mehr den staatlichen Auftrag, die Orthografie zu regeln […, s. 34]
Genauer: Der duden war massgebend in zweifelsfällen innerhalb der staatlichen regeln. Das war kein «staatlicher Auftrag, die Orthografie zu regeln».