Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Skandal im Sprachbezirk
- herausgeber
-
Borgwaldt Susanne
Forster Iris
Lang-Groth Imke
- titel
- Skandal im Sprachbezirk.
- verlag
- ort
- Frankfurt am Main
- datum
- 17. 7. 2014
- isbn
- 978-3-631-65305-0
- umfang, ausstattung
- gebunden, 349 s., 16 sw-abb., 3 tab.
- umschlag
Verlagstexte
Skandale als aufsehenerregende Ärgernisse sind Einfallstore für die Beschäftigung mit Themen verschiedenster Art. Dieser Band versammelt in 16 von verschiedenen Autoren verfassten Kapiteln Skandale aus dem Umfeld der Sprache. Affären zwischen Sprachakteuren führen Chomsky und Skinner zusammen ebenso wie Heine und Platen sowie Hoffmann von Fallersleben und die Brüder Grimm. Im Innern der Sprache stoßen sich Skandalforscher an verbotenen Wörtern, an der kurzschlüssigen Gleichsetzung von Genus und Geschlecht und an der mangelhaften linguistischen Fundierung der Orthographiereform. Die Realität des Englischunterrichts in Grundschulen wie auch der drohende Muttersprachenverlust bei Migranten lassen die Frage aufkommen, ob Individuen im Dickicht zwischen den Sprachen verlorenzugehen drohen.
Im Innern der Sprache stoßen sich Skandalforscher an verbotenen Wörtern, an der kurzschlüssigen Gleichsetzung von Genus und Geschlecht und an der mangelhaften linguistischen Fundierung der Orthographiereform.
Inhalt
- Sprachakteure und Affären
- beiträge von Lennart Bohnenkamp, Franz Januschek, Imke Lang-Groth, Anja Pompe, Eberhard Rohse, Renate Stauf
- Im Innern der Sprache
- beiträge von Iris Forster, Nanna Fuhrhop, André Meinunger, Martin Neef, Nikolaus Ruge
- Verloren zwischen den Sprachen?
- beiträge von Susanne Borgwaldt, Henrike Comes-Koch, Andreas Hettiger, Katja Koch, Angelika Kubanek
Leseprobe
Nanna Fuhrhop: Orthographieunterricht ohne Sprachwissenschaft (peterlang.com)
In diesem Beitrag wird am Beispiel der Getrennt- und Zusammenschreibung im Detail erstens gezeigt, wie das System funktioniert, zweitens, wie der Gegenstand vor und nach der Rechtschreibreform geregelt war bzw. ist und drittens, wie wesentlich der systematische Zugang im Schulunterricht ist. Der Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung eignet sich aus verschiedenen Gründen für solche Betrachtungen besonders gut: Die Getrennt- und Zusammenschreibung des Deutschen ist zu großen Teilen grammatisch fundierbar – es gibt also ein System. 1996 war die erste Reform, in der die Getrennt- und Zusammenschreibung geregelt wurde; bis dahin wurden Regeln in verschiedenen Auflagen des Dudens entwickelt. In Schulbüchern wird geradezu ausschließlich alleine der Randbereich dargestellt und nicht wie sonst die Problematik vom Kernbereich her entwickelt, ein Fall für ‚Orthographieunterricht ohne Sprachwissenschaft‘.
This paper investigates in detail a specific issue of the German writing system, the spelling of units as single words vs. the separate spelling of these units. With this example, three questions will be answered: First, how the system works; second, how the prescriptive norms before and after the spelling reform looked like; and third, how vital for teaching a systematic access to topics of orthography is. Single-unit/separate spelling is a suitable topic in this respect because it can be analyzed as being firmly founded on grammatical structures, i.e. it is systematic. The spelling reform of 1996 was the first conventional norm in which this aspect of spelling was regulated; until then, different rules...