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Einheitliche und einfache deutsche Orthografie


autor

titel

Einheitliche und einfache deutsche Orthografie.

untertitel

Die Geschichte einer (über)nationalen Idee 1870 bis 1970.

ort

Hildesheim

datum

isbn

978-3-487-15343-8

ausstattung, umfang

gebunden, 324 s., abb.

umschlag

umschlag

verlagstext)

"Das kenntnisreiche, spannend zu lesende Buch von H. Strunk beschreibt sehr an­schaulich, man möchte sagen auf beinahe kriminalisti­sche Weise, die Bemühungen um die Ver­einheitlichung und Vereinfachung der deutschen Orthografie in der Zeit zwischen 1870 und 1970, wobei auch die gesellschaft­lichen Verhältnisse der Periode sachkundig dargestellt werden (…) Das Buch ist nicht nur Linguisten, insbesondere 'Orthografie­reformern', sondern auch Sprach­interessierten sehr zu empfehlen." (Klaus-Dieter Ludwig, Muttersprache 3/2016)

Seit dem 17. Jahrhundert zeigt sich in der deutschen Rechtschreibung eine immer stärkere Tendenz zur Ver­einheitlichung und Ver­einfachung. Eine Normierung wurde ins­besondere in der Mitte des 19. Jahrhunderts dringlicher, als sich die allgemeine Schulpflicht weitgehend durchsetzte.

In den einzelnen deutschen Ländern und in Österreich erschienen amtliche Regel­bücher. Die Reichs­gründung 1871 trieb den Prozess der Ver­einheitlichung voran, so dass 1902 ein Regel­buch für das gesamte Deutsche Reich, Österreich und die Schweiz erschien, das für Schulen und staatliche Behörden per Regierungs­erlass ver­bindlich wurde. Dies gelang trotz vieler Wider­stände, indem man die Pläne einer Ver­einfachung weitgehend zurück­stellte. Erst im 20. Jahrhundert wurden Reform­versuche in dieser Richtung unter­nommen, stets unter Beteiligung der drei Staaten, da eine Reform nur über die Änderung des Erlasses zu verwirklichen war.

Das vorliegende Buch zeichnet detailliert und in geradezu kriminalisti­scher Manier das Ringen um eine Ver­einheitlichung der Rechtschreibung von 1870 bis 1970 aus der politischen Perspektive nach. Dies geschieht auf der Grundlage umfang­reicher und z. T. unver­öffentlichter Akten, Reform­vorschläge und Korrespondenzen. Die Studie versteht sich dabei auch als Beitrag zu einer Ver­sachlichung der häufig polemischen Debatten um die Rechtschreib­reform der ver­gangenen Jahrzehnte.

Inhalt

inhalts­verzeichnis (pdf)

Prolog

Vom „Vorschlack“ eines preußischen Königs bis zum „h“ im Thron des letzten deutschen Kaisers – die Heraus­bildung einer Schreib­norm im Deutschen

15

Kaiserreich 1871 bis 1919

Herstellung einer ein­heitlichen Schreib­weise – ein politischer akt auf höchster ebene im Nachgang zur nationalen einheit

23

Weimarer Republik 1919 bis 1932

Rechtschreib­reform – keine Chance in der un­gefestigten Demokratie

97

Drittes Reich 1933 bis 1945

Rechtschreib­reform – Versuch in der Agonie eines totalitären Systems

135

Nachkriegs­zeit 1945 bis 1970

„Auf­erstanden aus Ruinen“ und „auf dem weg zu solchen kluften“? Zum politischen Neubeginn – Verlust der ortho­grafischen Einheit?

199

Epilog

Zum Ausklang des Jahr­hunderts ein spätes Happy End: Staatliche Neu­regelung nach 100 Jahren

293