Alte regel: komma zwischen hauptsätzen.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Aus presse und internet: unfreiwillige unterstützung der neuregelung von 1996
Selbsttäuschung
Auch jahrzehnte nach der neuregelung bestehen manche leute darauf, zu schreiben, «wie sie es in der schule gelernt haben». Zunehmend beruht das aber auf einer selbsttäuschung.
Alte regel: komma zwischen hauptsätzen.
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch und wirklichkeit im gleichen tweet
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
anspruch …
… und wirklichkeit
Die presse kurz vor und nach der umstellung
Der Kanzler sagt Basta, und alle gehorchen.
Im eigenen persönlichen Gebrauch beachte ich amtlich vorgesehene 'neue Rchtschreibregeln' nicht.
Wenn wir jetzt oder bei irgendeiner künftigen gelegenheit unrichtigerweise darüber lachen würden, so wäre es angemessen und nötig, uns energisch der schadenfreude zu bezichtigen.
Bei heute müssen wir schließlich auch die Häute daneben ertragen und es ist durchaus erträglich. Schneuzen hat man uns auch verboten, obwohl es von sniuzen kommt, und mit Schnauze wohl verwandt ist, aber nicht direkt davon abgeleitet.
Das ist der unterschied zwischen teorie und praxis: Man wettert in einer zeitung, die sich an die alte rechtschreibung hält, gegen die neue rechtschreibung, und dann ist diese — hier im falle des kommasetzung — plötzlich doch da. Im ersten satz ist es die neuregelung, die das weglassen des kommas erlaubt, und im zweiten ist sie es, die ein komma erlaubt:
"Denn nur allein aufgrund der nun erlaubten Abtrennung von Einzelvokalen sind a-benteuerliche Wortbilder möglich wie alla-bendlich", klagte Dankwart Guratzsch in der Welt vom 7. 1. 1998. Nein, es ist umgekehrt: Kein vernünftiger mensch wird alla-bendlich so trennen, und der computer im allgemeinen auch nicht, aber "möglich" war es schon immer.
Noch gilt bei der Südostschweiz die alte regelung, wie bei Schiffahrt ersichtlich, aber bei der kommasetzung gibt es aufweichungstendenzen.
Zum komma siehe Die Welt vom 24. 3. 1999. Hoffentlich schmeckt wenigstens das italienisch.
Die Südostschweiz hält sich noch an die alte regelung — oder glaubt es mindestens.
Neu und alt zum aussuchen.
Langsames angewöhnen?
Duden, 21. aufl., R 76: "Das Komma trennt nebengeordnete gleichrangige Sätze." Nach der neuregelung kann man es weglassen, aber nur nach der neuregelung. Die wird von der "Welt" vehement bekämpft — in worten, aber anscheinend nicht unbedingt in taten.
Zu früh gefreut. Die Welt am Sonntag ist gegen die neuregelung.
Die umstrittene Rechtschreibreform ist erstmals von einem deutschen Gericht in zweiter Instanz gestoppt worden. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg hat am Freitag einer Mutter aus Elsfleth Recht gegeben.
Alt: jemandem recht geben, neu: jemandem Recht geben.
Progressive schreibung der konservativen zeitung.