willkommen
kontakt
impressum
suchen

Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 1.–3. 2009
nachgeführt , 2018-10-19
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Aus presse und internet

25. 3. 2009

Cornelsen soll’s richten. Perspektiven der BIFAB-Übernahme. buchreport.de, , Nachrichten, Verlage
Für die spektakulärsten Entwicklungen sorgte gleich mehrfach die Verlagsgruppe Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus (BIFAB) […]. Zu dem Einbruch im Lexikon-Geschäft war 2007 zeitgleich erschwerend der Rechtschreibreform-Boom für den „Duden“ verebbt. […] Nach der bereits begonnenen Abtretung des Lexikon-Geschäfts an den Bertelsmann Wissenmedia-Verlag übernimmt der Schul- und Bildungsverlag Cornelsen das Bibliographische Institut.
Wenn Hände eine Geschichte erzählen. Südkurier (suedkurier.de), , Haslachmühle
Gebärdensprachen unterscheiden sich – ganz wie gesprochene Sprachen auch – von Land zu Land. Auch im deutschsprachigen Raum und in Deutschland selbst gibt es Unterschiede. Und dann, so beklagte sich Christa aus Ludwigsburg zu Beginn der Workshops, tauchen da auch noch in der Neuauflage des Nachschlagewerks „Schau doch meine Hände an“ plötzlich veränderte Gebärden auf, die die alten, gewohnten ablösen sollen. Petra Bongartz-Demelt, Sonderschullehrerin und Leiterin des Schulkindergartens Haslachmühle der Zieglerschen Behindertenhilfe, machte deutlich, dass Angleichungen der vereinfachten Gebärdensprache in Deutschland immer wieder angestrebt werden. Und Menschen, die mit Mühe die, alten‘ Gebärden gelernt hätten, würden selbstverständlich auch nicht mehr „umerzogen“. Fast ein bisschen so wie bei der Rechtschreibreform.

24. 3. 2009

: Wir im Süden sind anders. St. Galler Tagblatt, , Briefe
Der in Zürich lebende ehemalige bayrische Lehrer Friedrich Denk, übrigens jahrelang Kämpfer gegen die Rechtschreibereform, hat kürzlich vermerkt: «Die preussisch-schnoddrige Art von Herrn Steinbrück kommt hier gar nicht gut an.»

Entsprechende mentalitätsunterschiede zeigen sich auch in der rechtschreibdiskussion.

: Duden-Verkauf verschiebt Gewichte im Rechtschreibrat. Deutsche Sprachwelt, , Nachrichten
Der jetzt bekanntgewordene Verkauf der Dudenredaktion von Langenscheidt an Cornelsen verschiebt die Machtgewichte im „Rat für deutsche Rechtschreibung“. Dort konkurrieren die Wörterbücher von Duden und Bertelsmann-Wahrig um die Deutungshoheit über die Rechtschreibreform. […] Die Verbindung des größten deutschen Schulbuchverlags mit dem bekanntesten deutschen Wörterbuchverlag bedeutet zum einen eine Schwächung von Bertelsmann-Wahrig.
: Das Lachen hatte viele Facetten. Lothar Bölck zum zweiten Mal in Schleusingen; zwei wunderbare Stunden bei der Entführung aus dem Detail. Freies Wort, , Hildburghausen Lokal
Ob Gesundheitsreform - „Unser Gesundheitswesen ist gut, nur Kassenpatient darfst du nicht sein!“ – oder Bildung, Bölck legte den Finger auf die Wunden. „Wenn die Kultusminister aus 16 Ländern mit der der Bildungs­ministerin den Schwawanen­gesang anstimmen, gibts für Bildung 17 verschiedene Schreibweisen und damit die alle gültig sind, ‚ne neue Rechtschreib­reform.“

21. 3. 2009

: Indianergeheul bei den Eidgenossen. Streit um Steinbrücks Wortwahl. merkur-online.de (Münchner Merkur), , Politik
Mit spitzer Zunge hat sich Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) in der Schweiz zum Buhmann gemacht. Die sonst so geduldigen Eidgenossen sind außer sich. […] Wie sehr der Streit die Eidgenossen aufwühlt, bekommen auch die in der Schweiz lebenden Deutschen mit. „Ich werde öfter drauf angesprochen“, berichtet Friedrich Denk, 66. Einst kämpfte der Weilheimer gegen die deutsche Rechtschreib­reform, jetzt lebt er „als Pensionist“ im schönen Zürich – und genießt die Höflichkeit seiner Mitbürger.

20. 3. 2009

: "Deutsche Sprache stärker nutzen." Goethe-Institutsleiter Lehmann fordert mehr Selbstbewusstsein für die eigene Sprache. Deutschlandfunk (), , Interview
Der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, hat an die deutschen Europa-Politiker appelliert, die deutsche Sprache in der täglichen Arbeit stärker zu verwenden. […] Lehmann: Die Rechtschreibung ist für meine Begriffe, diese Reform, die da eingeleitet worden ist, eigentlich etwas, was nicht der Tradition der Entwicklung der deutschen Sprache wirklich entsprochen hat. Das war für mich ein Nebenweg - und er ist ja letztlich auch in der Öffentlichkeit so wahrgenommen worden - und im Grunde ist die Reform halbherzig abgeschlossen worden. Man hätte sie gar nicht erst beginnen sollen.
: Gästinnenpensionen? Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 67, s. 11, Briefe an die Herausgeber
Wer zieht denn nach der sogenannten Rechtschreibreform im Ernst ausgerechnet den Duden zu Rate, wenn es um sprachliche Zweifelsfälle geht?

15. 3. 2009

: Das Wortporträt. Tipp. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, , nr. 11, s. 36, Feuilleton
Tip, das schönere Wort für Ratschlag, Tip mit nur einem "p". Tip wie vor der Reform. […] Genau so sollte ein guter Tip unter Freunden sein: Ein Rat, der möglichst subtil den entscheidenden Ausschlag in eine Richtung gibt. Aber Tipp mit Doppel-p ist anders. Ein brutaler Ratschlag, von dem man sich nicht so schnell erholt.

14. 3. 2009

: Der Kaiser als Schöngeist. Wiener Zeitung,
Kaiser Maximilian I., geboren am 22. März 1459 in Wiener Neustadt, […] römisch-deutscher König seit 1486, […] ist so ein Fall: ein höchst gebildeter Mann, Kunst und Wissenschaft innig zugetan. Maximilian war es übrigens auch, der erstmals etwas in Gang brachte, was man heute wohl als Rechtschreibreform bezeichnen würde. Bis zu seiner Regentschaft wurde nämlich gemäß der Aussprache geschrieben – und damit regional, ja sogar individuell unterschiedlich. Maximilian vereinheitlichte an seinem Hof die Schreibweise der deutschen Sprache und erzielte durch diese Vorbildwirkung eine Schreibnorm, die sich als "Gemeines Deutsch" weitgehend durchgesetzt hat. Maximilian selbst macht Gebrauch von diesem Gemeinen Deutsch, indem er dichtet.

13. 3. 2009

: Das Comeback kommt zurück. Die Presse, , Leben, Lebensstil, Kolumne zum Tag
Schulterpölster hatten bestenfalls in den 80ern (und nur damals!) ihre Richtigkeit. Von wegen Symbol für die emanzipierte, toughe Karrierefrau und so. (Die sich nach der Rechtschreibreform nun „taff“ schreibt, was wiederum ganz unemanzipiert nach Haarspray-Hausfrauenfrisur klingt.)

3. 3. 2009

: Überzeugungstäter, Rosstäuscher, Rotzlöffel. Deutscher Kleinkunstpreis 2009 in Mainz verliehen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 52, s. 41, Rhein-Main-Zeitung, Kultur
Sebastian Krämer kommt […] vor allem harmlos daher. […] Seine Themen sind der Alltag und all die absurden Blüten, die das ganz normal banale Leben treibt. […] Und wenn er sich an das Klavier setzt, ein paar Akkorde in das Unterhausgewölbe perlen lässt und über das "Vermögen und Unvermögen der Liedkunst" singt, ein "Schlaflied zum Wachbleiben" oder gar ein "Scheißlied ohne Reim und Rhythmus" an die Deutschlehrer, die weder Harry Potter noch Bushido oder die Rechtschreibreform verhindert haben, dann findet er am Ende das, was jeder Liedermacher braucht: einen ganz eigenen und unverwechselbaren Ton.

1. 3. 2009

: Geschichte geht online. Akten aus Landeshauptarchiv sollen digital erfasst und für Recherche im Internet verfügbar gemacht werden. Naumburger Tageblatt, , Sachsen-Anhalt
Grundsätzlich geht es aber viel mehr darum, die Inhalte sogenannter Findkarteien und -bücher zu erfassen. Sie bestehen aus einer Auflistung der verfügbaren Akten mit der Angabe zu ihrem genauen Lagerort. […] "Man muss sich zum Beispiel auch fragen, ob Eigennamen so geschrieben sind, wie man sie heute suchen würde", so Erb. Also Cothen, Cöthen oder Köthen? Dazu kommt, dass viele Schriftstücke vor der Rechtschreibreform Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. "Recherchiert wird aber oft in heutiger Schreibweise."

28. 2. 2009

: «Der Fasnächtler ist in der Regel ein Esprit Conservateur.» Rudolf Suter über das Baseldeutsch auf Zeedeln und in Bänken. Basler Zeitung, , s. kmgab18, beilage KulturMagazin
1976 gaben Sie die Baseldeutsch-Grammatik heraus und acht Jahre später ihr Baseldeutsch-Wörterbuch. […] [Rudolf Suter:] Dort gibt es Ratschläge zum Schreiben des Dialekts. Die Baseldeutsch-Grammatik und das Wörterbuch halten sich an die Lautschrift, wie sie Eugen Dieth entworfen hat: Die Wörter werden so geschrieben, wie man sie hört, ohne Rücksicht auf das gewohnte Schriftbild der Schriftsprache.
: "Das Projekt Aufklärung ist nicht zu Ende." Das Extra-Interview. Wiener Zeitung,
Die Schriftstellerin Juli Zeh plädiert für möglichst viel individuelle Freiheit, spricht über "Corpus Celicti", ihren neuen Roman, und erklärt, wie man lernen kann, in Bildern zu denken. […] Überhaupt bin ich gegen Reglementierungen im Bereich der Sprache. Ich habe auch von der Rechtschreibreform wenig bis nichts gehalten. Ich liebe die deutsche Sprache, ich möchte auch, dass wir sorgfältig mit dem umgehen, was wir haben. Aber staatliche Eingriffe lehne ich ab.

22. 2. 2009

: Sebastian Krämer vs. Jongleure. Große Geschichten aus kleinen Begebenheiten. , , Highlights
In einer Woche bekommt er in Mainz den renommierten "Deutschen Kleinkunstpreis 2009" verliehen. In zwei Wochen gastiert er dann erstmals in Wien im Rabenhof Theater: der Kabarettist und Liedermacher Sebastian Krämer. […] Was die Sprache betrifft, sei er konservativ, sagt Sebastian Krämer. Wandel, Erneuerung oder Entwicklungen in der Sprache sieht er, als Bewahrer und Erhalter, daher naturgemäß mit Abwehr. Darunter fällt auch die Rechtschreibreform, die in seiner Lyrik keinen Platz hat.

21. 2. 2009

: Kinder fragen – Martin Hicklin antwortet. Warum schreibt man ck statt kk und tz statt zz? Basler Zeitung, , s. 55, wochenende (356 wörter)
Vielleicht habe man ck einfach schöner als kk gefunden oder es war praktischer für die Drucker. […] Bei der Rechtschreibreform von 1996 gab es den Vorschlag, die Ausnahmen ck und tz aufzugeben und durch kk und zz zu ersetzen. Man hat es dann doch nicht getan, weil man fürchtete, die Leute würden lieber ck wie gewohnt schreiben und die Regel würde darum nicht beachtet.
: Bis zum Rollmops-Frühstück. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 44, s. 1
Während des allumfassend anarchischen Karnevals […] ist das Land mehrfach und vollkommen willkürlich längs wie quer geteilt: horizontal wie vertikal zergliedert in platteste Albernheit und lustvergraulenden Trübsinn. Diagonal windet die historische Benrather Linie sich immer noch durch alle Alaaf- und Helau-Regionen des Gemeinwesens. […] In Straßen und Gassen wie auf den öffentlichen Plätzen der sogenannten Hochburgen ruft das hungrige und dürstende Fußvolk lauthals immer wieder nach "Schabau", verlangt kehlig nach "Strüssjer" und "Kamelle". Niemand weit und breit, der noch zu sagen wüsste, wie und mit welch tiefgreifenden Folgen zum Beispiel lange vor der Reform der Rechtschreibreform die zweite indogermanische Lautverschiebung verlaufen ist.
: Ist Deutsch als Muttersprache auf dem Rückzug? (Deutsche Welle), , Kultur & Leben
Zum Internationalen Tag der Muttersprache: Wie ist es um Deutsch als Muttersprache bestellt? Ein Interview mit Klaus Reichert, dem Präsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. […] [Reichert:] Die Politik soll um Gottes Willen die Finger von der Sprache lassen. Sie hat es ja auf katastrophale Weise getan im Zusammenhang mit dieser sogenannten "Rechtschreibreform", die eine einzige Zerstörung der Ordnung der Rechtschreibung war, die wir einmal hatten. Kein Land der Welt würde sich trauen, per Regierung einzugreifen in die gewachsene Sprache. Schlimm ist auch, dass man die Absicht hatte, mit dieser Rechtschreibreform das Deutsche so zu versimpeln, dass es anscheinend nicht schwierig ist. Aber das ist der falsche Ansatz; man muss viel verlangen von den Kindern, wenn sie in den Kindergarten und in die Schule kommen, und die werden da schon mitkommen, wenn sie richtig angeleitet, gefordert und gefördert werden.

19. 2. 2009

Restez cool, please. Englisch als Schweizer Teil-Amtssprache. Tages-Anzeiger, , s. 7, Hintergrund
Nicht zu bestreiten ist auch: Das Französische ist bei den Schülerinnen und Schülern der Deutschschweiz wenig beliebt. Orthografie und Grammatik sind unvergleichlich schwieriger als im Englischen, das erst noch cool klingt und nützlich ist.

18. 2. 2009

: Geistreiches, Satirisches, Bissig-Sarkastisches. Backnanger Kreiszeitung, , Kultur
Nicht besonders viele Besucher waren zum Kabarett mit Alfred Mittermeier in den club junges europa nach Steinbach gekommen. […] Geschickt hangelt sich Mittermeier von einem Thema zum nächsten, wobei er Übergänge schafft, die den Faden nie abreißen lassen. […] Rechtschreibreform, Steuerreform und Gesundheitsreform werden thematisiert.

16. 2. 2009

: Um der Freiheit willen. Der Althistoriker Christian Meier wird achtzig. Neue Zürcher Zeitung, , 230. jg., nr. 38, s. 20, Feuilleton
Da er allerdings bezweifelt, dass die Historie noch ohne weiteres die Lehrmeisterin des Lebens sein könne, schlüpft der Althistoriker auch in andere Rollen, um für jene Lebensform eine Lanze zu brechen. So zumindest liesse sich verstehen, dass er sich in seiner Amtszeit als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vehement gegen die Unsinnigkeiten der (bisher letzten) Rechtschreibreform wandte. Ob dieses Engagement ganz ohne Folgen geblieben sein wird, wie es zunächst erscheinen könnte, wird erst die Zukunft, die Geschichte also, zeigen.
: Auf der Suche nach dem europäischen Sonderweg. Dem großen Historiker Christian Meier zum 80. Die Welt,
Ob zur Rechtschreibreform, zur bundesdeutschen Demokratiegeschichte oder zu Europas Sonderweg "Von Athen bis Auschwitz", immer wieder hat Meier den großen essayistischen Auftritt gepflegt.

15. 2. 2009

: Tauchen in den Tiefen der Antike. Denken zwischen Auschwitz und Athen: Der Historiker Christian Meier feiert seinen 80. Geburtstag. Tagesspiegel, , Kultur
Als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (von 1996 bis 2002) focht er heftig gegen die Rechtschreibreform (auch für das neue Buch hat er auf der alten Rechtschreibung bestanden).

14. 2. 2009

: Klartext tut gut. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 38, s. C1, Beruf und Chance
Dass es um das sprachliche Innenleben auf vielen Führungsetagen trotzdem noch dürftig bestellt ist, weiß Lisa Walgenbach aus eigener Anschauung. Seit 13 Jahren bietet sie unternehmensinterne Seminare für besseres Deutsch an. "Das funktioniert aber oft nur unter dem Deckmäntelchen der Rechtschreibreform", sagt sie. Sonst würde sich kaum jemand anmelden, vermutet sie - weil kein Manager gerne zugibt, Probleme mit der ganz gewöhnlichen Groß- und Kleinschreibung, mit Anglizismen und der eigenen Verständlichkeit zu haben. "Dabei habe ich in Selbstdarstellungsbroschüren schon bis zu 17 Rechtschreibfehler auf einer einzigen Seite entdeckt", berichtet sie.

9. 2. 2009

neu Spelling Society seeks change. (United Press International), , Odd News (154 wörter)
The society is calling on the United States and Britain to introduce a more simplified, phonetic system of spelling, The Times of London reported Monday.

5. 2. 2009

: Geteiltes Stimmvolk. Tagesspiegel, , Berlin
Mit Ausnahme von Pankow stößt der Streit um die Frage, ob Religionsunterricht ein ordentliches Schulfach werden soll, in den Ost- und östlichen City-Bezirken auf eine noch geringere Resonanz als der „Westkonflikt“ Tempelhof. Im Westen Berlins schnitt das Volksbegehren für „Pro Reli“ nur im Multikulti-Bezirk Neukölln vergleichsweise schlecht ab. Der Ost-West-Gegensatz bei Volksbegehren ist aber nicht naturgegeben, sondern abhängig vom Thema. Als 1999 Unterschriften gegen die Rechtschreibreform gesammelt wurden, mischten die Wähler in Pankow, Mitte und Lichtenberg kräftig mit, während sich die Spandauer und Neuköllner nicht begeistern ließen.

2. 2. 2009

: Regenvorhänge über der Eider. St. Galler Tagblatt, , Bücher
Sporadisch gönnt uns Sarah Kirsch, die kauzige Einsiedlerin aus der norddeutschen Tiefebene, Ferien auf dem Lande: Ihr Tagebuch «Sommerhütchen». […] Unter dem weiten, wechselhaften Wolkenhimmel am Weltrand bricht da so zwanglos wie unvermittelt immer wieder das Weltgeschehen ein, sei es der Krieg im Irak, die Geiselnahme von Beslan, hier ein Hurricane, dort ein Erdbeben, das Sommerloch-Thema Rechtschreibung, die Fussball-EM in Portugal.
: Gegner der Schreibreform im Ruhestand. Fachhochschule verabschiedet Professor Carsten Ahrens – 33 Jahre gelehrt. , , Region, Campus
Außerhalb seines universitären Aufgaben­bereichs rückte Ahrens vor allem aber durch sein Engagement gegen die neue Rechtschreibung in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit: Er und seine Ehefrau Gabriele Ruta-Ahrens gründeten 1996 die Initiative „WIR gegen die Rechtschreib­reform”. Ihre Unterschriften­aktion (2000) fand eine überwältigende Resonanz. Tatsächlich erreichte das Ehepaar einen einjährigen Aufschub der Reform. Am Ende scheiterten die Ahrens jedoch bekannter­maßen. Auch ein zweiter Anlauf 2004 war nicht von Erfolg gekrönt.
: Auf ein Wort: Woran krankt die Bildungspolitik? Profil (Deutscher Philologenverband), , nr. 1-2/2009, s. 3
Zum einen hat sich die Bildungs­politik nicht zuletzt im Gefolge der Föderalismus­reform zu einem chaotischen Experimentier­feld der Landes­politik entwickelt […]. Anstatt vor Reformen ergebnis­offene Modell­versuche durch­zuführen und zu bewerten, degradiert so manches schul­politische Reform­paket, das qua Gesetz zum Erfolg verdammt ist, die Kinder zu Versuchs­kaninchen. Evaluierungen finden nicht mehr statt, bergen sie doch die Gefahr des möglichen Ein­geständnisses der Politik, sich geirrt zu haben. […] Bis heute gab es zum Beispiel keine wissenschaft­liche Evaluation über die Effizienz des Fremd­sprachen­unterrichts an Grund­schulen, über die Effekte der Rechtschreib­reform, über die qualitativen Auswirkungen der Schulzeit­verkürzung, über die Konsequenzen der Einführung gestufter Studiengänge im Bereich der Lehrerbildung – um nur einige Reform­baustellen zu nennen.

1. 2. 2009

: selbständig. Das Wortporträt. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, , nr. 5, s. 30, Feuilleton
Inzwischen heißt es - seit der Rechtschreibreform - offiziell "selbstständig". Nur ist das ziemlich egal, weil sich die Schreibweise im Internet verselbständigt oder vielleicht auch verselbstständigt hat.

2009-01-31

neu : Die Innenministerin und der kaukasische Teppich. Kleine Zeitung, , s. 39, Briefe, Die Leseranwältin (365 wörter)
Die nächste Rechtschreib­reform ist un­vermeidlich, weil bei der letzten so viele Dinge unerledigt blieben. So wurde zum Beispiel auf das Wort "Triumph" vergessen, das immer noch alt­modisch mit "ph" ge­schrieben wird, auch wenn die Redaktion es fort­schrittlich mit "pf" schreibt und auf einen "öster­reichischen Triumpf" in Kitz­bühel hoffte - viel­leicht nach dem Motto, dass die Praxis irgend­wann über die Theorie "triumpfiert".

29. 1. 2009

: Regelmut statt Regelwut. (Kölner Stadt-Anzeiger),
Die nächste Reform wird kommen – vielleicht in zwanzig oder dreißig Jahren. Länger wird es bestimmt nicht dauern, bis der Ruf nach Vereinfachung wieder ganz laut wird. Es sei denn, der jetzt dazu beauftragte Rat für Rechtschreibung achtet darauf, dass sich Veränderungen im Sprachgebrauch relativ schnell in den allgemeinen Regeln bzw. im Wörterverzeichnis widerspiegeln. Dann nämlich gäbe es eine kontinuierliche Entwicklung, die eine nächste Reform weit hinausschieben könnte.

26. 1. 2009

: Bürgern aufs Maul schauen. Münchner Merkur (merkur-online.de), 26. 1. 2009, Leserbriefe
Da fallen mir aber eine ganze Menge „Sünden“ in unserem eigenen Lande ein, bei denen von „Sachkenntnis und Kompetenz“ schon gar keine Rede sein kann: Unsere Politiker werden nach Gutdünken wie Schachfiguren hin- und hergeschoben, Juristen fällen Urteile, die jegliche Logik vermissen lassen, Bankmanager bringen ein Land in den Ruin, Kultusminister müssen diese unnötige Rechtschreibreform korrigieren, das Schulsystem versagt […].
: Weiterbildung steht heute hoch im Kurs. Erster Neujahrsempfang der Volkshochschule im Kreis Herford; Harald Meves über ostwestfälische Eigenarten. Vlothoer Anzeiger,
Den heiteren Teil des Abends übernahm der Kabarettist Harald Meves, der selbst beruflich in der Erwachsenen­bildung zu Hause ist. Er witzelte über die verwirrende, über­flüssige Rechtschreib­reform und betrachtete kritisch Regal­bretter mit Schrauben und einer Aufbau­anleitung, die heutzutage einen Möbel­markt ausmachen.

23. 1. 2009

: Das Alphabet ist wieder komplett. Rechtschreibreform in Brasilien rehabilitiert Buchstaben »K«, »W« und »Y«. Neues Deutschland, , s. 10, Bildung (486 wörter)
Die Reform ist Teil einer Vereinbarung der portugiesisch-sprachigen Länder, die die Kommunikation zwischen den mehr als 230 Millionen portugiesisch-sprechenden Menschen in acht Ländern verbessern helfen soll. […] Doch gerade in Portugal wird die Reform von vielen abgelehnt und ist Gegenstand zum Teil polemischer Debatten. So sammelte eine Initiative Tausende von Unterschriften, um die Rechtschreibreform doch noch zu stoppen. […] Neu sind vor allem Akzent- und Bindestrich-Regeln.

22. 1. 2009

: Punkt, Punkt, Komma, Strich. (Kölner Stadt-Anzeiger),
Kommasetzung hatte immer schon den Beigeschmack, beliebig zu sein. Das hat sich auch durch die neuen Regeln der Rechtschreibreform nicht geändert, denn diese müssen nicht zwangsläufig eingehalten werden. […] Mit der Reform wurden die vielen Über- und Unterregeln gründlich auseinandergenommen. Aus vielen Dutzend Bestimmungen sind letztlich neun Grundregeln - Paragrafen - entstanden. Sie beschreiben ausreichend alle Fälle, in denen wir ein Komma setzen müssen oder können. Wer aber gehofft hatte, dass die Kommaregelungen im Zuge der Reform vereinfacht würden oder wenigstens etwas freier zu handhaben wären, sieht sich enttäuscht. Die Freiheiten, die ursprünglich vorgesehen waren, sind in den wichtigsten Teilen durch den Vorschlag des neuen Rats für Rechtschreibung und nach der Entscheidung der Kultusministerkonferenz im März 2006 zurückgenommen worden.

21. 1. 2009

: Als ein Bezirksoberhaupt einen Buchstaben verlor. Niederösterreichische Nachrichten, , Hollabrunn
Es war nur eine kleine Bemerkung des NÖN-Spaziergängers, der sich wunderte, dass für die Theodor Körnergasse im Stadtzentrum gleich mehrere Schreibweisen zu entdecken sind. Herausgekommen ist ein höchst interessantes Gespräch mit dem stadtgeschichtlich (fast) allwissenden Archivar Walter Fittner. […] Fittner las den Beitrag des Spaziergängers und brachte sogleich Licht ins orthografische Dunkel. Es sei nämlich eine unverbindliche Empfehlung des Duden, alle Straßennamen, die sich auf Persönlichkeiten beziehen, mit Bindestrichen zu schreiben. Beispiel: Theodor-Körner-Gasse, Dr.-Viktor-Zeidler-Platz, etc. Viele Städte, auch unsere Bundeshauptstadt, praktizieren diese Vorgabe. Weil die Regel aber eben unverbindlich ist und Eigennamen sowieso keiner Rechtschreibreform unterliegen, kocht die Stadtgemeinde Hollabrunn ein anderes Süppchen. Fittners Vorschlag, die Straßennamen prinzipiell immer zusammenzuschreiben und einen etwaigen Vornamen ohne Bindestrich voranzustellen, habe in der Stadtgemeinde schon vor langer Zeit seine Zustimmung gefunden. Und so kommt es, dass „Theodor Körnergasse“ die korrekte Schreibweise ist.

Wahr ist, dass sich die stadtgemeinde Hollabrunn nicht an den duden halten muss. Wenn sie es aber sonst tut, dann ist „Theodor Körnergasse“ nicht korrekt.

17. 1. 2009

: Drei Buchstaben für Brasilien. Als erstes portugiesischsprachiges Land übernimmt Brasilien neue Rechtschreibregeln. Tages-Anzeiger, , s. 14, Kehrseite (314 wörter)
Nach einer langen Diskussion, die ähnlich emotionsgeladen verlief wie die Auseinandersetzung um die deutsche Rechtschreibreform, einigten sich die portugiesischsprachigen Nationen auf einheitliche Orthografieregeln. Insgesamt 2000 Wörter sollen künftig überall mehr oder weniger so geschrieben werden, wie man sie ausspricht.
: Das Digitale Logbuch: Fragezeichen. Deutschlandfunk (), , sendung Computer & Kommunikation
Trotzdem ist der Buchstabe, den es gar nicht gibt, jetzt offiziell geworden. In der ISO-Norm 10646 steht's drin, das große Eszett gibt's. So eine ISO-Norm ist ja praktisch Gesetz. Ein Gesetz für einen Buchstaben, dessen Ende mit der Rechtschreib­reform schon so gut wie besiegelt schien.
: Der ostdeutschen CDU steht ein unerfreuliches Wahljahr bevor. Welt Online,
Pofalla hat auch daran mitgewirkt, dass heute in Potsdam die gelernte Naturwissenschaftlerin und langjährige Kulturministerin Johanna Wanka zur neuen Landesvorsitzenden gewählt wird. Die 57-Jährige, die einst als Vorsitzende der Kultusminister­konferenz in Zeiten der Rechtschreibreform überregional bekannt wurde, wäre im vergangenen Jahr beinahe die erste Ostdeutsche in einem west­deutschen Kabinett geworden.

13. 1. 2009

: Gesammelte Absurditäten. ,
Am kommenden Freitag gastiert der Kabarettist Han’s Klaffl […] im Nördlinger Stadtsaal Klösterle. Die Rieser Nachrichten hatten vorab bereits die Gelegenheit, mit dem Künstler zu sprechen. […] Herr Klaffl, Sie heißen mit Vornamen Han’s? Ist das ein Schreib­fehler? Klaffl: Nein, das ist mein persönlicher Vorgriff auf die kommende Rechtschreib­reform, in der vermutlich der bestehende Wildwuchs in der Recht­schreibung noch weiter gefördert wird.

12. 1. 2009

Neue Veranstaltungsreihe: «Köthener Gespräche». Fruchtbringende Gesellschaft lädt zum Auftakt am Freitagabend ins Schlosscafé ein. (Mitteldeutsche Zeitung),
Ab 15 Uhr sind alle in die Schlosskapelle des Köthener Schlosses eingeladen, wo an den Fruchtbringer Georg Philipp Harsdörffer […] in einem Vortrag erinnert und die Rechtschreib­reform auf dem Programm stehen wird.

10. 1. 2009

: Unwort-Kür machte Germanist Schlosser bekannt. (Main-Echo),
Die jährliche Wahl eines «Unworts» hat den Frankfurter Sprach­wissenschaftler Horst Dieter Schlosser über Deutschland hinaus bekanntgemacht. […] Wandel, Verfall und Instrumentalisierung des gesprochenen und geschriebenen Worts lassen Schlosser, der zusammen mit mehreren hundert Sprach­wissenschaftlern gegen die «verunglückte» Rechtschreib­reform protestiert hat, einfach nicht los.

9. 1. 2009

: Örlikon oder Oerlikon - oder die unbeliebten Umlaute. Tages-Anzeiger, , s. 20, Bellevue (301 wörter)
Vielleicht liege es ja an historischen Gründen? Nein, sagt später aber Charlotte Koch von der Strassen­benennungs­kommission auf Anfrage, geschichtlich sei dieser Umstand gar nicht dokumentiert. Ob Örlikon oder Oerlikon - es sei in dem Sinne beides korrekt und die Stadt habe sich hierzu auch nicht auf eine Schreib­weise festgelegt. Dennoch: Heute würde man Oerlikon eigentlich immer Oe mit schreiben, meint Koch. Das geschehe vermutlich, ganz einfach - aus optischen Gründen.

6. 1. 2009

sda: Kulturnotizen. Brasilianische Rechtschreibreform. Neue Zürcher Zeitung, , 230. jg., nr. 3, s. 38, Feuilleton (73 wörter)
Die wegen Ungebräuchlichkeit 1943 verbannten Buchstaben «K», «W» und «Y» wurden anlässlich einer Rechtschreib­reform zum Jahreswechsel wieder in die Buchstaben­liste aufgenommen.

4. 1. 2009

: „Strukturiertes Denken und Sprechen verkümmern jämmerlich.“ Neue Fruchtbringende Gesellschaft bemüht sich um Erhalt der deutschen Sprache – In Tradition des Palmenordens. , , Deutschland
Hat die deutsche Sprache eine Zukunft? „Ja“, sagt die Professorin für Computerlinguistik an der Hochschule Anhalt, Uta Seewald-Heeg, „aber es ist höchste Zeit, ihrer Verarmung Einhalt zu gebieten.“ Zusammen mit einigen Gleichgesinnten gründete sie vor zwei Jahren in Köthen die Neue Fruchtbringende Gesellschaft, die sich den sprachpflegerischen Traditionen der historischen Fruchtbringenden Gesellschaft verpflichtet fühlt. […] Der gemeinsam mit der Theodor-Münch-Stiftung ausgelobte Schülerschreibwettbewerb stand 2008 unter dem Motto „Mein liebstes Sprichwort“. […] 2009 können Kinder und Jugendliche der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft ihr „Spracherlebnis“ mit der Muttersprache, einem dialektal gebrauchten Wort oder einem fremdsprachlichen Ausdruck im Deutschen anvertrauen. Bewertet wird vorrangig die Ausdrucksfähigkeit, weniger die Rechtschreibung, zumal nach Seewald-Heegs Auffassung die abnehmenden Kenntnisse in Grammatik und Orthografie auch in zahlreichen Ungereimtheiten der Rechtschreib­reform begründet sind. Allen Einwänden ihres modernen PC-Schreibprogramms zum Trotz hat die Expertin für Sprachdaten­verarbeitung daher die Einladung zur Jahrestagung der Köthener Sprach­gesellschaft am 17. Januar 2009 nach den alten Rechtsschreib­regeln geschrieben.

3. 1. 2009

Willst du ein K? Tagesspiegel, (245 wörter)
Hey, du! Pssst, ja, du. Willst du was kaufen? Vielleicht ein K? Oder ein W? Oder ein Y? Portugal und Brasilien darf man sich in diesen Tagen vorstellen wie Ernie und der Buchstabenverkäufer aus der „Sesamstraße“. Brasilien hat nämlich drei funkelnagelneue, oder besser: funkelfrisch­renovierte Buch­staben zu bieten, K, W und Y.
"Schreib, wie du sprichst." Vor 180 Jahren: Konrad Duden in Bossigt geboren. Westdeutscher Rundfunk, WDR 2, , sendung Stichtag
Die amtlichen Regeln jedoch, durch die Dudens Reform 1901 Gesetzeskraft erhielt, wurden erst einmal verändert: durch die lang umkämpfte Rechtschreibreform, die von 1996 bis 2006 in mehreren Vor- und Rückschritten eingeführt wurde.

2. 1. 2009

: Brasiliens Alphabet hat wieder 26 Buchstaben. «K», «W» und «Y» waren vor 66 Jahren wegen Ungebräuchlichkeit abgeschafft worden. (Mitteldeutsche Zeitung),
Nach 66 Jahren ist das Alphabet in Brasilien wieder komplett: Die wegen Ungebräuchlichkeit 1943 aus dem offiziellen Alphabet verbannten Buchstaben «K», «W» und «Y» wurden mit dem In-Kraft-Treten einer Rechtschreibreform zum Jahreswechsel wieder in die Buchstabenliste aufgenommen. Durch die Reform […] fallen in Brasilien eine Vielzahl von Akzenten und auch die Doppelpunkte über dem «u» (Trema) mehrheitlich weg. Verändert haben sich auch Bindestrich-Regeln. Die Übergangszeit gilt bis Ende 2012.

2009

Sprachschule orientiert sich an der Rechtschreibreform. ,
Nicht nur für den Deutschunterricht an Schulen hat sich einiges geändert, auch die Sprachschule (www.alemania-deutschschule.ch) orientiert sich an der Rechtschreibreform. […] Auch die Sprachschule Schweiz orientiert sich an der Rechtschreibreform und bietet ihren Schülern ausschließlich korrekt verfasste Literatur an. Obwohl die Anschaffungskosten ursprünglich sehr hoch angesetzt wurden, musste dafür nicht das ganze Budget ausgeschöpft werden. Hier wirkte sich die lange Zeitspanne positiv aus, die bis zur Verbindlichkeit der Änderungen gewährt wurde. In einer Frist von fünf Jahren werden Schulbücher ohnehin ersetzt, sodass die Anschaffungen den üblichen Rahmen gar nicht sprengten. Neben der für schulische Zwecke verwendeten Unterlagen, mussten auch Broschüren und Werbematerialien der Rechtschreibreform angepasst werden.

Nur das falsche komma nach der adverbialbestimmung, an dem sich nichts geändert hat, wäre noch anzupassen.