willkommen
kontakt
impressum
suchen

Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 11.–12. 2010
nachgeführt
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Aus presse und internet

31. 12. 2010

neu : Wutbürger und hüftwackelnde Stewardessen. frankenpost.de, , Länderspiegel
Warum hat man den Rechtschreibrat nicht an Ort und Stelle hinter Schloss und Riegel gesetzt, als er Restorant und Butike einführte?

Kommentar 1. 1. 2011.

30. 12. 2010

neu : Energie: Übertriebene Angst vor Quecksilber aus Energiesparlampen. Die Zeit (zeit.de), , nr. 1/2011, Wissen
Jahrelange Debatten waren vorausgegangen, alle Argumente waren ausgetauscht, und die Freunde der Glühbirne hatten die Abstimmungen deutlich verloren. Doch es ist wie bei der Rechtschreibreform: Noch lange nach dem Beschluss lässt sich mit alten Argumenten neue Publicity erzielen.

20. 12. 2010

neu : Rast im Einkaufsrummel. Neue Zürcher Zeitung, , 231. jg., nr. 296, s. 12, Zürich und Region
Jüngst sind wir in Zürichs adventlichem Gedränge an der Bahnhofstrasse im Warenhaus Globus gestrandet. […] das bediente Restaurant […] bietet […] eine breitere Auswahl an Gerichten […]. Wir fanden eine Spezialkarte vor, angeschrieben mit «Dezember Menu's». Wie soll der Nachwuchs je die Orthographie kapieren, wenn ihn solche Vorbilder umgeben?

Ja; vgl. auch fundsachen.

16. 12. 2010

neu : Kläglicher Bericht in unerträglichem Behördenjargon. Zweiter Tätigkeitsbericht des Rates für deutsche Rechtschreibung. Magdeburger Volksstimme, , Meinung und Debatte
Dieses überaus klägliche Ergebnis der jahrelangen Beratungen von immerhin 40 erwachsenen Menschen ist von der Kultusministerkonferenz bereits gutgeheißen worden. Die Politiker wollen von der verheerenden Rechtschreibreform nichts mehr hören. […] Die neuesten Vorschläge des Rechtschreibrats hingegen werden sich immerhin nicht negativ auswirken, sondern überhaupt nicht, da ja schon jetzt niemand „Sutane“ schreibt, wenn er „Soutane“ meint.

15. 12. 2010

neu : Gebt endlich Ruhe. Die Weltwoche, , nr. 50, s. 26, Leserbriefe (185 wörter)
Dieses endlose Genöle über die gescheiterte Reform und das renitente Herbeisehnen der Rechtschreibung von vor 1996 grenzt an Obsession.

14. 12. 2010

neu : Spende lässt die Schmöker-Ecke wachsen. Klaus-Peter Musch überbrachte dem Förderverein der Münzenbergerschule einen Scheck über 1000 Euro. Frankfurter Neue Presse (fnp.de), , Lokales, Frankfurt, Eckenheim
«Für uns sind die 1000 Euro ein großer Batzen», sagt Lothar Spahlinger, der Vorsitzende des Fördervereins. […] Mit dem Großteile seines Geldes unterstütze der Förderverein die Bibliothek, sagt Spahlinger. «Wegen der Rechtschreibreform mussten alle Bücher ausgetauscht werden.»

Siehe FAZ vom 29. 10. 2009.

13. 12. 2010

neu : «Das schnelle, dialogische Schreiben ist eine ganz neue Erscheinung.» Die Germanistikprofessorin Christa Dürscheid zum Einfluss der elektronischen Kommunikationsmittel auf die Sprache der Jugend. Neue Zürcher Zeitung, , 231. jg., nr. 290, s. 42, Bildung und Gesellschaft (974 wörter)
Wird der Druck von elektronischen Medien irgendwann so stark, dass sich die Grossschreibung von selbst abschafft? [Christa Dürscheid:] Ich glaube nicht, dass das kommt. Man hätte bei der letzten Rechtschreibereform die konsequente Kleinschreibung einführen können, nahm das aber nicht auf die Agenda, da die Widerstände zu gross waren. Die meisten akzeptieren Kleinschreibung im SMS- oder E-Mail-Verkehr, nicht aber in Zeitungstexten oder Geschäftsbriefen.

Es waren aber die widerstände der rentner, nicht der jugend.

neu : Ohne Muttersprache heimatlos. Deutsch im Grundgesetz; Anker gegen das Abheben der Eliten und Ausgrenzung der Mehrheit. Das Parlament (das-parlament.de), , nr. 50, Thema der Woche
Die mangelnde Geltung der meistgesprochenen Muttersprache Europas in der EU, der Abstieg des Deutschen als Wissenschaftssprache, die Inflation von Anglizismen, die verrenkte Werbesprache, das Türken-, SMS- und Twitter-Missingsch, die Verballhornung der Schriftsprache durch die Rechtschreibreform und nicht zuletzt die Schludrigkeit der Medien im Umgang mit der deutschen Grammatik lassen immer mehr Bürger am Willen und an der Kompetenz der politischen Klasse zweifeln, die Belange kultureller Identität noch wahrzunehmen.

11. 12. 2010

neu : Geringfügige Änderungen. Rechtschreibrat übergibt Bericht. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 289, s. 4, Politik (352 wörter)
Schon 2005 hatten die Kultusminister dem Rat untersagt, in drei der sechs Teile Änderungen vorzunehmen. Der Rat widmete sich daher nur noch der Frage, gegen welche Neu­schreibungen besonders oft verstoßen und welche zugelassenen Varianten nicht genutzt wurden. Deshalb entfällt ein Großteil des Berichts auf statistische Unter­suchungen, wobei zu den Schulen nichts gesagt wird.
neu : Einzelheiten zur Rechtschreibreform 2011. , , Kolumne
Dürftig fällt die neue Reform der Reform aus. […] Die Reform ist zum einen gerade einmal so groß, daß neue Wörterbücher zu drucken sind. Zum anderen ist sie jedoch so winzig, daß sie keinen wesentlichen Mangel behebt, wie zum Beispiel den Wirrwarr doppelter Schreibweisen.

10. 12. 2010

neu "Scharmant": Der Herr der Rechtschreibung kämpft für eine bessere Sprache. Nürnberger Nachrichten (nordbayern.de),
Die Forschungsgruppe Deutsche Sprache in Karlsruhe kritisierte den neuen Bericht des Rechtschreibrates und bezeichnete die Empfehlungen als „läppisch“. „Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfiehlt in seinem jetzt vorliegenden 2. Bericht, die Malaise mit der “Maläse“ und einigen anderen Zwangseindeutschungen zu beenden, um überhaupt etwas vorweisen zu können. Aber damit bemäntelt er nur die eigene Untätigkeit“, hieß es in einer Mitteilung.

9. 12. 2010

neu : Ohne Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 287, s. 10, Zeitgeschehen, Glosse Politik
Ausbildungsbetriebe, Gymnasiallehrer und Hochschullehrer klagen einhellig über rechtschreibschwache Schulabgänger. Trotzdem wollen die Kultusminister heute in Brüssel einen Ländervergleich für die Grundschulen im Fach Deutsch unter Ausschluss der Orthographie beschließen.

8. 12. 2010

neu : Diktat von oben. Die Reform der Rechtschreibreform ist gescheitert; schuld sei die Verstrickung von Gremien und Verlagen. Die Weltwoche, , nr. 49, s. 79 (730 wörter)
Die Leidtragenden in diesem Durcheinander sind Schüler und Lehrer. Ein Beispiel: Gemäss Rat für Rechtschreibung darf die Wendung „binnen kurzem“ auch grossgeschrieben werden: „binnen Kurzem“. Gemäss Schülerduden gibt es nur „binnen Kurzem“. In Gallmanns „Richtigem Deutsch“ aber müssen die Schüler „binnen Kurzem“ als falsch erkennen und in „binnen kurzem“ verbessern.

Skandal! Aus unserer sicht gibt es einen trost: Sollte je ein schüler auf die idee kommen, an allen drei genannten orten nachzugucken, kann er immerhin vier wertvolle dinge lernen: 1. Im leben ist nicht immer alles eindeutig vorgeschrieben oder verboten. 2. Manchmal ist etwas heute anders als früher. 3. Ich könnte noch an einem vierten ort nachsehen, z. b. in Grimms wörterbuch, allwo «binnen kurzem» steht, denn … 4. … gegen dieses «durcheinander» würde die eigennamen­grossschreibung helfen.

22. 11. 2010

neu : Ein Beispiel für kopflose Reformen. Neue Zürcher Zeitung, , 231. jg., nr. 272, s. 15, Meinung und Debatte, Zuschriften von Leserinnen und Lesern (94 wörter)
Mit beträchtlichen Kosten wurde die Sprache beschädigt und ein unglaubliches Durcheinander angerichtet.

18. 11. 2010

neu : Putsch in der Rechtschreib-Branche. Bündner Tagblatt, , s. 19, Kultur (118 wörter)
Anlässlich ihrer Herbsttagung hätten der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann und sein Nidwaldner Kollege Res Schmid der SOK ihre Unter­stützung zugesichert.

17. 11. 2010

neu : Voll geil. Neue Zürcher Zeitung, , 231. jg., nr. 268, s. 22, Meinung und Debatte, Seitenblick (572 wörter)
Sprache als spontane Ordnung - das hätte man bedenken müssen, als man vor bald 15 Jahren daranging, mit staatlichen Ordnungs­vorstellungen in die bisher leidlich funktionierende Entwicklung der deutschen Recht­schreibung einzugreifen und behördlich das sogenannt Richtige zu dekretieren. […] Es wäre nun Zeit, wenn nicht zum Rückzug zu blasen, dann sich wenigstens klamm­heimlich aus der Peinlichkeit des Versagens zurück­zuziehen und die weitere Entwicklung der privaten Seite zurück­zugeben. Die dafür geeigneten Strukturen gibt es bereits; in der Schweiz ist es die rührige Schweizer Orthographische Konferenz (SOK), ein Zusammen­schluss von berufenen Sprachexperten. […] Die Geschichte der gescheiterten Rechtschreibe­reform lädt zum Weiter­denken ein.

Siehe stellungnahme.

15. 11. 2010

neu : Mehr Sorgfalt. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main-Zeitung, , nr. 266, s. 48, Posteingang
Ihre Zeitung, damit meine ich die F.A.Z. insgesamt, die sich vor einiger Zeit der neuen Rechtschreibung verschlossen hatte und damit sehr elitär auftrat, muss auch an sich selbst die höchsten Ansprüche stellen, Also bitte: nicht dem Zeit­geist folgen und schlampen, sondern lieber noch mal durchlesen, was man rausgibt!

11. 11. 2010

neu : Ein ungeliebter Buchstabe. Über Sinn, Unsinn und Regeln des scharfen „s“. Süddeutsche Zeitung, , Forum, leserbriefe (105 wörter)
Allerdings irrt er, wenn er schreibt, „das“ und „dass“ würden gleich ausgesprochen. Der Artikel wird mit einem langen a gesprochen, die Konjunktion hingegen mit einem kurzen. Eines der wenigen Verdienste der jüngsten Rechtschreib­reform besteht in der Klarheit, dass nach langen Vokalen beziehungs­weise Diphthongen ein einfaches s geschrieben wird, nach kurzen Vokalen jedoch ein „ss“ folgt, „ß“ erfordert ebenfalls einen vorhergehenden langen Vokal beziehungs­weise Diphthong.

Es wäre eines der vielen verdienste, trifft aber hier nicht zu, da „das“ und „dass“ wirklich gleich ausgesprochen werden.

neu : Es gibt ß als Großbuchstaben. Süddeutsche Zeitung, , Forum, leserbriefe (110 wörter)
Der Artikel besagt aber auch, dass das ß „keinen Großbuchstaben zur Seite hat“. Doch, es gibt ihn seit einigen Jahren […], und mit ganz guten Gründen, zum Beispiel der eindeutigen Schreibung von Eigennamen.
neu : Menschenverstand statt Vorschriften. Süddeutsche Zeitung, , Forum, leserbriefe (82 wörter)
Wieso aber meinen Sie, man könne mit diesem Kuriosum „ß“ nicht leben? Es hat mit irgendeiner -tümelei nichts zu tun, es gehört zu uns wie der angeblich immer blau-weiße bayrische Himmel.

6. 11. 2010

neu : Schön scharf. Südkurier,
Ich bin ein Riesenfan des scharfen S, auch Scharf-S, Buckel-S oder Eszett genannt. Ich finde es schön, dass wir im Deutschen einen Buchstaben im Alphabet haben, der einzigartig ist. […] Umso trauriger war ich, als die Rechtschreibreform 1996 vielen Eszetts an den Kragen beziehungsweise an den Buckel ging.

5. 11. 2010

neu : Trauer um Andreas Digeser. Im Alter von 85 Jahren im Urlaub in Florida gestorben. Südkurier (suedkurier.de), , Hochrhein, Schopfheim
Er befasste sich intensiv mit der Rechtschreibreform, was sich in seinem Buch „Groß- und Kleinschreibung“ bei Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen schon 1974 niederschlug, […].
neu : La "i griega" se llamará "ye". (elpais.com, El Pais), , Cultura
La i griega será ye, la b será be (y no be alta o be larga); la ch y la ll dejan de ser letras del alfabeto; se elimina la tilde en solo y los demostrativos (este, esta...) y en la o entre números (5 o 6) y quorum será cuórum, mientras que Qatar será Catar. La nueva edición de la Ortografía de la Real Academia Española, que se publicará antes de Navidad, trata de ser, como dice su coordinador, Salvador Gutiérrez Ordóñez, "razonada y exhaustiva pero simple y legible". Y sobre todo "coherente" con los usos de los hablantes y las reglas gramaticales. Por eso el académico insiste en que plantea innovaciones y actualizaciones respecto a la anterior edición, de 1999, pero no es, "en absoluto" revolucionaria. Gutiérrez Ordóñez se resiste incluso a usar la palabra "reforma".

3. 11. 2010

neu : «Tagebuch» hat sich durchgesetzt, «Tageleuchter» aber nicht. Tages-Anzeiger, , s. 29, Kultur & Gesellschaft
Der Germanist Karl-Heinz Göttert legt eine Geschichte der deutschen Sprache vor: voller Anregungen, leicht lesbar, politisch weitherzig, aber nicht ohne Fehler. […] Die einzigen un­sachlichen Ausfälle in seinem ansonsten angenehm entspannt geschriebenen Sachbuch treffen dann auch die Rechtschreib­reform: Eben weil sie ein normierender Eingriff von oben war […].

2. 11. 2010

neu : Gottes eifersüchtiger Rivale. Badische Zeitung (badische-zeitung.de), , Literatur
Er war der Grandseigneur der holländischen Literatur: Der Schriftsteller Harry Mulisch (83) ist in Amsterdam gestorben. […] Mulisch erfüllte nicht nur als Erzähler seine Pflicht, sondern auch als politischer Intellektueller comme il faut. Als guter Linker engagierte er sich für die 68er und die Amsterdamer Provos, die Antiatom- und Friedensbewegung, gegen die Rechtschreibreform und für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Holland.

11. 2010

neu : Editorial. Schweizer Monatshefte (schweizermonatshefte.ch), , nr. 981
Seit 14 Jahren existiert nun schon die sogenannte neue Rechtschreibung. Reform folgte auf Reform.
neu : «Auch im Gedicht Regeln beachten!» 14 Jahre sogenannte neue Rechtschreibung 1/2. Schweizer Monatshefte, , nr. 981, s. 52 (1467 wörter)
Die Reformer haben, wie sie sagten, die Absicht, «die Schreibung vom Transport semantischer Informationen zu entlasten». Damit wird Schreiben sinnlos; wer schreibt, will doch gerade semantische Informationen weitergeben. Die Reformer lassen die Autoren nicht mehr ausdrücken, was sie ausdrücken wollen. […] Erich Kästner: «Notabene 45». Die Wirtschafterin kämpfte in der Küche wie ein Löwe. Doch sie brachte die heißersehnten und heiß ersehnten Bratkartoffeln trotzdem nicht zustande.

Da wäre eben ein minimales verständnis des durch die erfindung der buchstabenschrift zwingend vorgegebenen schichtenmodells nötig. Ein paar exotische beispiele, die als zeugnisse dichterischer freiheit in alle ewigkeit weiterbestehen können, ändern nichts am prinzip, dass schreibung keine bedeutung transportieren soll und dass das auch für die allerwenigsten schriftsteller ein problem ist. Aber selbst wenn es keine rechtschreib­reform gäbe: Ein schriftsteller kann nie sicher sein, dass seine feinheiten in alle ewigkeit die entwicklung von sprache und schreibung überdauern.

neu : Von neuem; ein Schriftsteller in Erklärungsnot. 14 Jahre sogenannte neue Rechtschreibung 2/2. Schweizer Monatshefte, , nr. 981, s. 54 (370 wörter)
Bis eines Tages, hoffentlich, der Sprachfriede im Land und zwischen den Ländern wiederhergestellt sein wird. Und die Sprache auf wieder gesichertem Boden wieder weiterwach­sen kann, wie es ihr selber richtig erscheint.

Toll, dass die selbstbewusste sprache dem selbstbewussten schriftsteller verrät, was ihr selber richtig erscheint.