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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 4.–5. 2011
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Aus presse und internet

30. 5. 2011

„Neue Wörter brauchen genug Beweise.“ Der Spiegel (spiegel.de), , nr. 22, s. 47, Gesellschaft, Szene
Werner Scholze-Stubenrecht, 62, Leiter der Duden-Redaktion, über die Bewegung der deutschen Sprache. […] Wie wird entschieden, wie ein neues Wort geschrieben wird? Scholze-Stubenrecht: Wir wenden die Regeln der Recht­schreibung an. Spiegel: Aber wenn ein Wort entsteht, kann es dafür keine Regeln geben. Scholze-Stubenrecht: Doch, Substantive haben ja immer einen großen Anfangs­buchstaben. Und sollte es Spielräume geben, gilt der Schreib­gebrauch, der in den Quellen am häufigsten auftritt.

23. 5. 2011

: Zwischen Ladykracher und Rohrkrepierer. Lady Gaga: Born This Way. , , Unterhaltung
Scheiße. Ja, ja, das darf man natürlich eigentlich nicht sagen. […] Aber […] in diesem Fall geht das in Ordnung. Warum? Na, weil genau so, also "Scheiße", Lied Nummer 7 auf Lady Gagas neuem Album "Born This Way" heißt. Und der Text geht so: "I don't speak German but I can if you like: Ich schleiban austa be clair es kumpent madre monstère, aus-be aus-can be flaugen fräulein uske-be clair. (…) Scheiße Scheiße be mine." O.k., für den Bruchteil einer Sekunde fragen wir uns vielleicht, ob wir womöglich die jüngste Rechtschreib­reform verpasst haben. Doch wenn man des Deutschen auch nur halbwegs mächtig ist, fällt einem schnell wie Schuppen von den Augen, dass sich Frau Gaga hier einen bösen Schabernack erlaubt hat.

21. 5. 2011

: Interview: "Unglaublich, was dieser Mensch gelesen und geschrieben hat." (Südwest Presse), , Ulm/Neu-Ulm
Mit dem Leben und Werk des Schriftstellers Carl Julius Weber beschäftigt sich der Journalist Martin Blümcke aus Laufenburg schon seit Jahrzehnten. […] Wie lautet eigentlich die korrekte Schreibweise seines Vornamen - mit "C" oder mit "K"? [Blümcke:] Er selbst schreibt sich seiner Zeit und ihrer orthografischer Mode entsprechend mit "C". Aber es gab im Jahr 1900 eine Rechtschreib­reform - da wurde aus dem "C" ein "K". Für mich heißt er Karl mit "K".

20. 5. 2011

: Das Geld trägt Früchte. (Südwest Presse), , Ehingen
Mit 10 000 Euro hat die Aktion "Bildung stärken" von Raiffeisenbank und Südwest Presse vor einem Jahr Forscher­geist und Leselust gefördert. […] An der Längenfeldschule ist das Geld ins Lesen investiert worden. […] "Wir wollen in unserer Schüler­bücherei vor allem neue Bücher nach der neuen Rechtschreib­reform haben", sagt Schulleiter Max Weber […].

10. 5. 2011

: Lehrer: Auf Kriegsfuß mit der Rechtschreibung. Focus-Schule Online (focus.de),
Was der Lehrer einer siebten Klasse nicht bemerkt hatte – die von ihm verfasste Liste mit Wort­beispielen zur Groß- und Klein­schreibung und Getrennt- und Zusammen­schreibung strotze auch sonst nur so von Fehlern. […] Das ist keine Ausnahme, sagen Experten wie der Potsdamer Sprach­wissenschaftler Peter Eisenberg und der Deutsch­didaktiker Jakob Ossner.
Wenn Lehrer schreiben lernen. , , Blog
Wissenschaftler der Universität Siegen fanden 2004 heraus, dass sich die Fehlerquote in freien Texten von Viertklässlern zwischen 1972 und 2002 verdoppelt hat.

9. 5. 2011

: "Leerer prauchen wir nicht." Viele Deutschlehrer tun sich schwer in Sachen Orthographie. Deutschlandradio, Deutschlandfunk (dradio.de), , Sendung: Campus & Karriere
Deutschlehrer sind nicht auf dem neuesten Stand der Rechtschreibung. Das sagt der Sprach­wissenschaftler Peter Eisenberg. […] Eisenberg: Das liegt vor allen Dingen daran, dass weder die Medien, noch die Kultusminister­konferenz eine intensive Öffentlichkeitsarbeit gemacht haben. Das war ja nach 1996 durchaus der Fall, die Neuregelung ist damals öffentlich sehr intensiv diskutiert worden, aber 2006 eben gar nicht. Die Neuregelung von 2006, die also teil­weise den Rückbau betrieben hat […]. […] die teilweise Rückkehr zur alten Orthografie war eigentlich nur politisch gewollt. Sie war gewollt, weil man endlich die öffentliche Debatte loswerden wollte. Aber das inhaltliche Interesse an dem, was dort geschehen ist, war sehr gering, und von der KMK ist kaum etwas unternommen worden, um diese neue Schreib­weise unter die Leute zu bringen.

8. 5. 2011

: Sitzenbleiben oder Sitzen bleiben? Lehrer brauchen Nachhilfe. , , Wirtschaft
„Es ist kein Geheimnis, dass die neue Rechtschreibung und erst recht die seit 2006 gültige nicht in der Schule ankommt und der Rechtschreib­unterricht noch immer an vielen Orten ver­nachlässigt wird“, beklagt Eisenberg.

6. 5. 2011

: Übrigens. Walliser Bote, , s. 5, Wallis
... «feiern» die Verursacher der überstürzten, auf Impuls der Deutschen Kultusminister­konferenz in die Welt gesetzten Rechtschreibe­reform des Jahres 1996, das Jubiläum «15 Jahre Rechtschreib­reform». […] Die Reform, wie sie nicht­kompetente Politiker anstiessen, war ein Debakel — ein teures und unsinniges übrigens, das man uns allen, der Schule und den Print­medien   hätte ersparen müssen. […] Angesichts […] vieler […] Beispiele liederlich-laienhafter, will­kürlicher und unver­antwortlicher Arbeits­weise des Rates und des entstandenen Recht­schreibe­chaos legte die Schweizer Ortho­graphische Konferenz nun einen Gratis-»Wegweiser zu einer einheitlichen und sprach­richtigen deutschen Recht­schreibung» vor.

Der liederlich-laienhafte artikel ist ein schönes beispiel dafür, dass es für ein rechtschreibechaos keine reform braucht. Übrigens: Die reform wurde nicht von politikern angestossen, und der rechtschreibrat existierte vor 15 jahren noch nicht.

: Wolf Schneider: der liebe, böse Sprach-Onkel. Heute erhält er den Nannen-Preis fürs Lebenswerk. , , Meedia-Topstory
Als Schreiber liefert Schneider abseits seiner Erfolgsbücher seltsam Sperriges und Blutarmes ab. […] So wundert es nicht, dass Wolf Schneider noch heute besessen scheint von allem, was sich ums Formulierte dreht. Dass er sich festbeißt in der Kritik an der Rechtschreib­reform, der Abrechnung mit Anglizismen oder Feminismen im Deutschen […].
: U wie Usama. Die Welt (welt.de), , s. 25, Feuilleton
[…] dass die "FAZ" "Usama Bin Ladin" anders schrieb als alle anderen. […] Solch altertümliche Hausschreibungen im Kampf gegen den internationalen Terror falscher Orthografie haben natürlich etwas ungeheuer Prätentiöses. […] Und was machen wir mit der Schlagzeile: "Spektakuläre Liquidierung von Usama Bin Ladin" ("NZZ")? Wäre die immer nur politisch zu lesen? Oder, mit zwei Anführungszeichen mehr, auch als Ankündigung einer großen Rechtschreib­reform?

4. 5. 2011

: Korrigiert zurück – nach 43 Jahren. Die Südostschweiz, , nr. 121, s. 28, Boulevard
Im Alter von 76 Jahren ist Jean Romain, ehemaliger Gymnasial­lehrer aus dem ost­französischen Städtchen Saint-Dié-des-Vosges, ein kleiner Medienstar in Frankreich geworden. Grund dafür ist seine Idee, Aufsätze, die er jahrzehntelang in einem Aktenordner aufgehoben hatte, seinen einstigen Schülern zurück­zugeben, die inzwischen selbst Eltern oder Grosseltern sind. […] Die Blätter sind noch gut erhalten und nur leicht vergilbt, vor allem hebt Romain die «exzellente Orthografie» hervor – die sei damals besser gewesen als bei der heutigen Jugend.
: Jetzt auch von Duden: Gratis-Nachschlagewerk im Web. , , MacWorld
Eine Rechtschreib­reform hier, eine andere dort. Und ehe man sichs versieht, geht das Gefühl für die deutsche Sprache den Bach runter. Der Duden-Verlag füllt Wissens­lücken ab sofort kostenlos.
: Geschichte als Comic. Deutschland, die gezeichnete Nation. (Spiegel Online), , Kultur
Die Comic-Zeichnerin Isabel Kreitz widmet ihren Band "Deutschland. Ein Bilderbuch" den wichtigsten Momenten seit 1949 […] Die Spannung der kleinen deutschen Szenen entsteht vor allem durch die narrative Beschränkung: Kreitz nimmt sich immer nur eine Seite Platz. Und somit herrscht auch absolute Gleich­berechtigung zwischen Großem und eher Profanem, zwischen dem Mauerfall, dem Fall Rosemarie Nitribitt und dem Fall des harten "ß" im Zuge der letzten Rechtschreib­reform: Innerhalb der Galerie (vor allem west-)deutscher Dreh- und Angelpunkte wird nicht hierarchisiert.

3. 5. 2011

neu : Und wer froh ist, ist ein König. Der Germanist und Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Dieter Borchmeyer, wird siebzig. Süddeutsche Zeitung, , s. 12, München, Feuilleton (612 wörter)
Und dann sind da noch: der Wider­stand gegen die Rechtschreib­reform, das Interesse für die Walhalla, die Bewunderung für den Dirigenten Christian Thielemann, der Einsatz für einen zweiten Konzert­saal in München, die Freund­schaft mit Martin Walser, der Thomas-Mann-Preis – gar kein Ende nimmt es mit den Aktivitäten dieses Mannes.
: Aus Sprechern sollen User werden. Es hat gedauert, aber jetzt endlich ist auch der deutsche Duden online. , , Service
Endlich auch in Digitalien ein orthographischer Stecken und Stab für uns ahnungslose Sprach-User. Schließlich weiß spätestens seit der Rechtschreib­reform keiner mehr, wie man was zu schreiben hat.

29. 4. 2011

: Bommeleër und Hëmmelsdéierchen. ,
1984 erklärten die Luxemburger Luxemburgisch zur Nationalsprache, 1999 gab es bereits die erste Rechtschreib­reform.

28. 4. 2011

Herr T. muss sich entspannen. Silvano Tuiach kommt nach Aichach. , , Lokales (Aichach)
In seinem neuen Programm schlüpft Silvano Tuiach in die Rolle des Herrn T. Er sitzt im Wartezimmer seines Neurologen […]. Im Gespräch mit dem Neurologen rastet Herr T. aus und schimpft über […] Autofahrer, die nicht wissen, wo ihr Blinker ist, über junge Mütter, die das Café zum Spielplatz ihrer Sprösslinge machen[,] und über die wahn­sinnigen Ergebnisse der Rechtschreib­reform.
: Turbo-Abitur wird Wahlkampfthema. Schul-Volksbegehren in Niedersachsen. , , Nord
In Niedersachsen gab es bisher sieben Volksbegehren, unter anderem gegen die Rechtschreib­reform. Mit 639.219 gültigen Unter­schriften war nur das Kita-Volksbegehren von 2001 erfolgreich.

27. 4. 2011

: Dem Rentner zum Gruss. Udo Lindenberg wird 65 Jahre alt; jetzt ist er offiziell ein Senior (II). melodie & rhythmus (melodieundrhythmus.com), , nr. 3
Wir wurden auf diese Welt losgelassen, da warst du schon lange da. Und hast diese selbst­verständliche Omnipräsenz in keiner Phase unseres Aufwachsens wieder hergegeben. Mehr Konstanz besaßen nur Mama und Papa. Und allerhöchstens noch »Wetten, dass …?«. Wobei hier zumindest die Rechtschreib­reform an Details kratzte. An dir hingegen gar nichts.

17. 4. 2011

: Die Letzten ihrer „Art“? , , Lokales (Aichach)
Sie waren der letzte G9-Jahrgang am Aichacher Deutschherren-Gymnasium (DHG). Am Samstag feierten die 86 Abiturienten ihre bestandene Prüfung. […]Klar, dass die Schulreform auch in der Abiturrede von Pia Huber, Johannes Bohn, Rupert Mayr und Bettina Müller ein Thema war. […] In ihrer launigen Rede ließen die vier noch mal die Schul­jahre Revue passieren. Angefangen bei Mathe, einem Fach mit vielen Unbekannten, dem Chemie­experiment, das zur zeitweiligen Evakuierung des Unter­geschosses führte, dem Baulärm und der Rechtschreib­reform. „Mussten gerade wir die Reform ausbaden“, fragten sie sich.

10. 4. 2011

: Vom Größenwahn der Eurokratie. Buch der Woche: Hans Magnus Enzensberger: Sanftes Monster Brüssel oder Die Entmündigung Europas. Deutschlandradio, Deutschlandfunk (), sendezeit: , sendung: Büchermarkt
Es gibt freilich ein Modell für solche kulturelle Gängelung, das die meisten schon fast vergessen haben, obwohl dieses Buch implizit darauf verweist, nämlich die Rechtschreib­reform. Hans Magnus Enzens­berger hat sich gegen diesen totalitären Gestus des Staates, der einem Dichter befiehlt, hier und dort auf das scharfe ß zu verzichten, stets verwahrt. Und so ist dieses Buch, obwohl sich der Suhrkamp Verlag sonst der sogenannten Neuen Recht­schreibung beugt, auf Verlangen des Verfassers in der alten gehalten.

Der staat befiehlt einem dichter nichts. Den schülern befiehlt er u. a. «Suhrkamp-Verlag».

7. 4. 2011

Sebastian Krämer: "Akademie der Sehnsucht." , , Kulturkalender, Stadt Vellmar
An neuem vertonten Gedankengut fehlt es Krämer selten, und so gibt es einmal mehr vor allem neue Lieder zu hören. Lieder vom Sehnen und Vermissen. Hochpolitisch, ohne daß ihm auch nur ein einziger Politikername über die Lippen käme … Ob es die Alte Rechtschreibung ist, die Kindheit, der Sozialismus […]. Über frühere Programme hieß es in der Presse: […] Sicher ist vor ihm nichts und niemand. Nicht der U-Bahn-Musikant, der bitte vor der Fahrgast­beschallung erst mal üben soll. Nicht Deutschlehrer, die die Rechtschreib­reform hätten verhindern sollen. […] Tip Berlin
: Gute-Nacht-Lektüre und ein Buchstabensüppchen. (Mitteldeutsche Zeitung), , Lokales, Köthen
Wer viel schreibt, kommt nicht umhin, ab und zu den Duden zur Hand zu nehmen. Denn Orthografie und Grammatik der deutschen Sprache haben es manchmal in sich. Und die Rechtschreib­reform mit ihren zahlreichen Neuerungen hat die Sache nicht einfacher gemacht. […] So wie es mit der "Straße der Romanik", der "Deutschen Weinstraße" oder der "Deutschen Märchenstraße bereits der Fall ist, soll auch die "Straße der deutschen Sprache" künftig Bildung und Tourismus miteinander verknüpfen. Das ist das erklärte Ziel der Vertreter aus Bad Lauchstädt, Reppichau, Haldensleben, Kamenz, Weißenfels, Schleiz, Gräfenhainichen und Köthen […]. Unter dem Dach der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen, von dessen Mitglied Thomas Paulwitz die Initiative für die "Straße der deutschen Sprache" ausging, wurde eine Arbeits­gruppe gegründet […]. Pätzold gehört dem Schleizer Stadtrat an und ist Eigentümer des Hotels "Luginsland". Als Geschäftsmann hat er die Idee mit der "Straße der deutschen Sprache" sofort aufgegriffen und sie in Köthen vorgestellt. Mit einem Drei-Tagesarrangement lädt er dazu ein, die Stadt Schleiz als Wiege der deutschen Rechtschreibung zu besuchen.

Auch hier käme man nicht umhin, den duden zur hand zu nehmen: «Drei-Tage-Arrangement.»

1. 4. 2011

: Rechtschreib­reform: Regionalreform zum 1. April. , , Allgemeines
„Für die fränkischen Regierungs­bezirke heißt das, dass nun vier Buchstaben zugunsten von zwei neuen Buchstaben gestrichen werden“, so Unterfrankens Regierungs­präsident Dr. Paul Beinhofer. Die zuständige Kommission teilte mit, dass künftig das „t“ und „d“, sowie die Buchstaben „b“ und „p“ zu jeweils einem Buchstaben zusammen gefasst werden. „Grund hierfür ist die Tatsache, dass es in der Aussprache in unserer Region keine Unterschiede zwischen diesen Buchstaben gibt“, erklärte Beinhofer die Reduzierung der Buchstaben.