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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 6.–7. 2011
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Aus presse und internet

31. 7. 2011

: «Schreibe, wie du sprichst», sagte Herr Duden. Die Südostschweiz am Sonntag, , nr. 207, s. 11, Kultur (551 wörter)
Über die Reform von Dudens Regelwerk wurde mit grösster Heftigkeit gestritten. Die seit 13 Jahren geltenden neuen Regeln sind wegen des Streits der verschiedenen Lager ein Kompromisswerk, das manche Widersprüche in sich trägt und wohl niemanden zu 100 Prozent zufrieden gestellt hat. Und es waren auch schon Überarbeitungen nötig. 2006 traten nach Empfehlung des Rechtschreib­rats überarbeitete Regeln in Kraft, das Gremium beobachtet auch die weitere Entwicklung der Schriftsprache. Die kontinuierliche Arbeit an der Rechtschreibung ist ebenfalls ein Erbe Dudens: Als er 1911 mit 82 Jahren starb, lag auf seinem Schreibtisch das nahezu abgeschlossene Manuskript der neunten Duden-Auflage.
: Große Mehrheit lehnt Rechtschreibreform noch immer ab. , , Panorama
Die Rechtschreibreform wird auch 15 Jahre nach ihrer Einführung noch von einer deutlichen Mehrheit der Bundes­bürger abgelehnt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Nachrichten­magazins "Focus".
: Streitbar für den Sprachfrieden. ,
Die zurückliegende Rechtschreibreform hätte Konrad Duden engagiert mitgetragen, glaubt Nerius. 'Ursprünglich wollte Duden seinerzeit die radikale Kleinschreibung einführen, so weit sind heute die meisten noch nicht.' Der Orthografie­pionier sei Realist gewesen, erläutert Nerius. 'Eine Reform gegen die Gesellschaft ist nicht möglich.'
: Große Mehrheit lehnt Rechtschreibreform noch immer ab. , , Aus aller Welt (130 wörter)
Demnach wird die Reform von 1996 nur von einem Drittel der Bevölkerung begrüßt, 62 Prozent halten sie noch immer für falsch. Das Interesse an korrekter Rechtschreibung sei ungebrochen hoch: Nur 15 Prozent halten sie für überflüssig, dagegen ist sie für 85 Prozent der Befragten wichtig. Mehr als die Hälfte der Deutschen – 52 Prozent – gaben an, dass Rechtschreibung in ihrem Alltag eine große Rolle spiele.
: Schreibe, wie du sprichst. , , Bad Hersfeld
Seinen Ur-Großvater hat er nie persönlich kennengelernt – Konrad Duden starb am 1. August 1911 in Sonnenberg bei Wiesbaden –, dennoch ließ es sich Gustav Duden aus Heidelberg nicht nehmen, zur Eröffnung der Ausstellung über das Leben und Werk Konrad Dudens nach Bad Hersfeld zu kommen. Er war gestern einer der prominenten Besucher im Kapitelsaal. Wissenschaftler, die sich mit der Rechtschreibung beschäftigen, eine Vertreterin des Duden-Verlages, ein Vertreter aus Wesel, der Geburtsstadt Konrad Dudens[,] und viele, viele Hersfelder waren in den Kapitelsaal gekommen, wo sie unterhaltsam über das Leben und Wirken Konrad Dudens informiert wurden und dem bekanntesten Sohn der Stadt ihre Referenz erwiesen.

«Schreibe, wie du sprichst» wäre ein guter grundsatz. Er würde uns eigentlich zur entscheidung zwingen, entweder «rewerenz» zu schreiben oder einheitlich «referenz» zu sagen und zu schreiben.

: „Großschreiben macht dumm.“ Der Gymnasiallehrer Konrad Duden widmete sein Lebenswerk der deutschen Rechtschreibung. (Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung), , Kultur
Es haben sich übrigens nicht alle Vorschläge Dudens durchgesetzt: So war der Lehrer ein erklärter Feind der Großschreibung: „Die Substantiv-Großschreibung schädigt durch nutzlose Gedächtnisbelastung die geistige und leibliche Gesundheit unserer Jugend, sie wirkt verdummend“, lautet ein von ihm überliefertes Zitat.
: Konrad Duden: Vor 100 Jahren starb der Vater der Rechtschreibung. , , Kultur
Ob Duden an den amtlichen Regeln der umstrittenen Rechtschreib­reform der Jahre 1996 bis 2006 Freude gehabt hätte, ist nicht sicher. Er wollte ja durch Vereinfachung das Schreiben leichter lehr- und lernbar machen. Und stellte dabei gerne auch mal Grundsätzliches wie die Groß- und Kleinschreibung infrage: „Die Großschreibung wirkt verdummend, indem sie unter Kraft­vergeudung Verstand und Gedächtnis zu gegen­seitigem Kampf zwingt. Sie erschwert die Ausbreitung der deutschen Sprache.“
VBE zur jüngsten Focus-Umfrage: Neue Rechtschreibung ist an den Schulen kein Aufreger mehr. , , Unterricht (358 wörter)
Auch wenn nach der jüngsten repräsentativen Umfrage des Nachrichten­magazins „Focus“ eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger die […] Rechtschreibreform ablehnt, ist die neue Rechtschreibung an den Schulen kein Aufreger mehr, versichert der Spre­cher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg, wiewohl Schüler nach wie vor mit der Rechtschreibung zu kämpfen haben. […] Der große Wurf war diese Rechtschreibreform nach Meinung vieler Experten sowieso nicht, eher ein kleines Sowohl-als-auch-Reförmchen. So seien weder die groß geschriebenen Anfangs­buchstaben bei Substantiven noch überflüssige Buchstaben abgeschafft worden. Schüler müssten nach wie vor überlegen, ob sie Fater oder Vater schreiben sollen, Witamine oder Vitamine. Sex dürfe nicht wie Seks und Fuchs nicht wie Fuks aussehen. Auch das als überflüssig empfundene Y wurde nicht durch ein I oder Ü ersetzt. Statt „Xylophon“ künftig „ksülofon“ zu schreiben, wäre eine Orthografie-Revolution gewesen, über die es sich zu streiten gelohnt hätte, behauptet der VBE-Sprecher.

30. 7. 2011

: Gegenlicht: Lieblingswörter. Südkurier, , s. 13, (Kultur wörter)
Nach unzähligen Neufassungen des „Dudens“ drohte der Streit in einer verniedlichend „Rechtschreib­reform“ genannten Schlacht in ein Schisma der Orthographie (oder Orthografie?) zu münden. In manchen Zeitungs­redaktionen schwang man sich gar zum Papst der Alten Rechtschreibung auf, der die Ketzer der Neuen Rechtschreibung am liebsten aus der deutschen Sprache verbannt hätte.
: Ein Gärtner der Sprache. Essay: Was wären wir ohne ... Duden? Die Welt (), , s. 2, Forum (951 wörter)
Ohne den Schulrektor Konrad Duden gäbe es das gelbe Nachschlagewerk nicht. Und ohne den Duden wäre die Liebe der Deutschen zur Rechtschreibung orientierungslos. […] Ach, die deutsche Rechtschreibung - wer kann das Leid ermessen, das sie verursacht hat? Und doch lieben die Deutschen sie, was man schon daran sieht, dass alle Versuche, sie zu reformieren, sie einfacher und - in Grenzen - logischer zu machen, Stürme des Protests entfachen, ja wie im Fall der jüngsten Reform geradezu einen geistigen Bürgerkrieg, politischen Separatismus und ortho­grafische Guerilla­bewegungen am Horizont erscheinen ließen. […] Auf der jüngsten Rechtschreib­reform haben Großdichter und Kultusminister, Lehrerverbände und Nachrichtenagenturen, Zeitungs­redaktionen, Verlage und allerlei selbst ernannte Sprachpfleger so lange herumgekaut, bis sie weich wurde wie ein eingelegtes Brötchen. Ihr ernster Wille zur strengen Regel ist gebrochen. Es ist jetzt vieles möglich. Die Mannheimer Dudenredaktion kennzeichnet durch gelbe Unterlegung, was sie empfiehlt.

29. 7. 2011

: kleinschreiben. Basler Zeitung, , s. 40
Nach wie vor gibt es eine Lobby für die Kleinschreibung, vor allem in der linken Ecke. […] Es sieht so aus, als würde uns die Grossschreibung das Lesen erleichtern, weil die Information im Satz schneller erfasst wird. […] Das Auge kann sich inmitten einer Flut von Attributen am grossgeschriebenen Substantiv festhalten. In der Tat zeigen Studien, dass grossgeschriebene Texte schneller gelesen werden. Das gilt erstaunlicherweise auch für niederländische Versuchsteilnehmer, die Texte ihrer eigenen Muttersprache mit grossgeschriebenen Substantiven schneller lesen konnten als in ihrer vertrauten Kleinschreibung.
: Da blieb kein Schenkel ungeklopft. Donaukurier (),
Genial dargeboten hat der Gymnasiallehrer Han’s Klaffl seine Beobachtungen aus dem Schul­alltag in Bayern […]. In weiser Voraussicht auf die nächste Rechtschreib­reform hat er sich den „Deppen­apostroph“ in seinen Vornamen gesetzt.
: Am Anfang war das Wort. Zum 100. Todestag von Rechtschreibpapst Konrad Duden. Welt kompakt (), , s. 2, Politik
Mit der großen Rechtschreib­reform 1996 kam der "Reformduden" auf den Markt. Diese 21. Auflage entstand auf der Basis der neuen amtlichen Rechtschreib­regeln, mit denen auch die Verbindlichkeit des Dudens wieder aufgehoben wurde.

28. 7. 2011

: Der Wortverbesserer. Tages-Anzeiger, , s. 21, Kultur & Gesellschaft (887 wörter)
Verleger und Korrektoren, Verwaltung und Handel forderten […] Regeln für eine einheitliche, einfache und präzise Rechtschreibung, aber die Reformer waren schon damals heillos zerstritten und ziemlich weltfremd. Während die «historische Schule» nach dem Vorbild der Gebrüder Grimm eine Rückkehr zur mittelhoch­deutschen Rechtschreibung (konsequente Kleinschreibung, Leffel statt Löffel, Bine statt Biene) forderten, wollten die Anhänger einer phonetischen Schreibung das Dickicht der Dehnlaute und unter­schiedlichen Schreibweisen radikal lichten. Statt f, ph und v etwa sollte es nur noch ein f geben. Vom Vogel zum Fogel also. Duden wusste als erfahrener, pragmatischer Schulmann und Demokrat, dass man eine Rechtschreib­reform, die auch das ungebildete Volk nicht ausschloss, nicht von oben herab dekretieren konnte. Auch er plädierte für die Kleinschreibung aller Substantive und eine gemässigte phonetische Reform («Schreibe, wie du sprichst»), aber wichtiger als die elitäre, abstrakte Richtigkeit war ihm eine praxistaugliche, konsensfähige Rechtschreibung für alle.

Heillos zerstrittene und weltfremde reformer? Der autor ist offenbar von der einheitsideologie des 19. jahrhundert so ergriffen, dass er auch von visionären und kreativen wissenschaftern erwartet, im preussischen gleichschritt daherzukommen. Es wäre doch nur natürlich, wenn es unterschiedliche, auch gegensätzliche visionen gäbe. Aber so ist es nicht einmal; es gibt nur leute mit und solche ohne visionen. Und nicht einmal die sind übermässig zerstritten, wenn man mit beliebigen anderen zeitfragen vergleicht.

: Ein Mann, ein Buch und ein Name. Konrad Duden: Rechtschreibregeln – warum? Wiesbadener Kurier, , s. 26, Thema des Tages (565 wörter)
1996 ist Dudens Namen auf einmal wieder in aller Munde, als die Kulturministerkonferenz eine Rechtschreibreform beschließt. Was als erneute Vereinfachung von Schreib­weisen gedacht, führt zu heftigen Auseinandersetzungen bis heute. Auf welcher Seite würde Konrad Duden stehen? Wahrscheinlich doch auf seiner – also auf der tatsächlichenr Einfachheit einer Vereinheitlichung.
: Ohne Monopol – aber dicker und bunter. Aus der Geschichte des Dudens. Wiesbadener Kurier, , s. 26, Thema des Tages (201 wörter)
Denn im Zuge der Rechtschreibreform 1996 hat die Dudenredaktion kein Monopol mehr auf eine verbindliche Festlegung der Schreibregeln. Und die Regeln selbst gelten auch nicht mehr allgemein, sondern lediglich für amtliche und (teilweise) publizistische Schriften.

Sie gelten und galten schon immer für die schule und für amtliche schriften.

: Das Wörterbuch ist aufgeschlagen. GfdS-Geschäftsführerin Ewels: „Die vielen Ausnahmen würden Duden nicht gefallen.“ Wiesbadener Kurier, , s. 26, Thema des Tages, Interview (488 wörter)
Was würde Konrad Duden heute zur neuen Rechtschreibung sagen? [Ewels:] Er würde sie sehr differenziert betrachten. Gefallen würde ihm beispielsweise, dass viele Fremdwörter so geschrieben werden, wie man sie ausspricht. Das heißt, Dudens Prinzip „Schreibe, wie du sprichst“ – also der phonetische Ansatz – kommt in der neuen Rechtschreibung voll zur Geltung. Nicht gefallen würden ihm die vielen Ausnahmen und Sonderregelungen. Denn Duden bemühte sich immer um Einheitlichkeit und Einfachheit.

23. 7. 2011

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) VIII. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (116 wörter)
Es ist für den neuen „Zeitgeist“ charakteristisch, dass mit grossem zeitlichen und finanziellen Aufwand sich schöpferisch gebärdende, berufene und unberufene "Wissenschafter" anmassen, dem Sprachbenützer imperativ Anweisungen zu geben, wie er sich auszudrücken habe.
: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) VII. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (258 wörter)
Die Schreibungen, die der Öffentlichkeit aufgenötigt werden, sind ja keineswegs neu, sondern finden sich, was offenbar wenig bekannt ist, samt und sonders bereits in Texten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: das Doppel-s nach kurzem Vokal am Silbenende, das Fortlassen des Kommas beim erweiterten Infinitiv mit zu, das Wörtchen "selbstständig", das die Dummheit seiner Schöpfer besonders augenfallig macht […], die den Leser, besonders den Vorleser, irritierende unübersichtliche Silbentrennung am Zeilenende bei Wörtern wie Glo-cke (statt Glok-ke), die Getrenntschreibung bei Zusammen­setzungen wie "wohlbekannt", die Großschreibung "es bleibt beim Alten", wenn etwas Bisheriges gemeint ist. Vor über einem Jahrhundert haben ernsthafte Leute diese Schreibungen, die uns nun wieder als korrekt und fortschrittlich aufgedrängt wurden, aus guten Gründen für korrekturwürdig erklärt.
: So reich wie niemals zuvor. Interview: Professor Rudolf Hoberg blickt auf seine Zeit als GfdS-Vorsitzender zurück main-spitze.de, , Literatur
Als Sprachwissenschaftler hat er an der TU Darmstadt und verschiedenen ausländischen Universitäten gelehrt; als GfdS-Vorsitzender Zeiten heftiger Diskussionen um Anglizismen und Rechtschreib­reform erlebt. […] [Hoberg:] Und viele Deutsche neigen dazu, einzelne Sprach­probleme - etwa die Rechtschreibung und ihre Reform oder die Anglizismen - besonders wichtig zu nehmen und sich mit einer meist wenig reflektierten Verbissenheit für oder gegen etwas einzusetzen.

21. 7. 2011

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) VI. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (332 wörter)
Es gilt noch etwas anzumerken, was von NZZ und SOK leider nicht abgedeckt wird. Dreifach­schreibung von Konsonanten in zusammen­gesetzten Wörtern wirkt höchst unelegant, das gibt es in keiner mir bekannten Sprache; doch nun ist diese Häufung gleicher Mitlaute selbst auf die Stellung vor Vokalen ausgeweitet worden.
: Schule: Alles wieder zurück auf Null. (Rheinische Post), , Wesel
Der Schulfrieden im Land stürzt Hamminkelns Bildungs­politiker in tiefe Ratlosigkeit. Der ein­geschlagene Weg zur Gemeinschafts­schule ist verbaut. […] Auch Ratgeber Stephan Lüke, Kenner der schul­politischen Debatte, wirkte angesichts der neuen Variante eher ratlos: "Es ist wie nach der Rechtschreib­reform. Jetzt ist alles möglich."

20. 7. 2011

[:] Getrennt- und Zusammenschreibung: Die Rechtschreibreform frißt ihre Kinder… schweizblog.ch,
Wenn man solche Pressemitteilungen amtlicher Stellen wie hier seitens der Kapo Basel liest, könnte man als Mensch, dem Kultur und Sprache am Herzen liegen, eigentlich nur noch laut losheulen. […] Die “Beinahe Kollision” (was auch immer das sein soll) heißt es in der Kapo­meldung. […] Die völlig undemokratisch, per kommunistisch anmutender Obrigkeits­staatlichkeit durch­gezwungene Schlechtschreib­reform (87% der Deutschen waren laut Umfrage dagegen, eine Volks­abstimmung wurde illegal verhindert […]) stiftet bis heute mehr Verwirrung als je zuvor.

«schweizblog.ch» und «SchweizerZeitung.ch» sind nicht so schweizerisch, wie sie klingen, und illustrieren die unterschiede in mentalität und verhältnis zur «obrigkeit».

19. 7. 2011

: Leistungswille und Sozialkompetenz. Badische Zeitung (), , Teningen
Rektor Markus Felder sagte in der Feier für die 130 Schülerinnen und Schüler, die nun die Theodor-Frank-Realschule erfolgreich hinter sich ließen, dass ihre Leistungen ein Beweis für "viel Kreativität und Engagement" verstanden werde. […] Es sei für alle nicht immer einfach gewesen, denn die Zeit der Pubertät und die Ansprüche an das Lernen passten oft nicht zusammen. Manchmal komme noch etwas hinzu, was es noch etwas komplizierter mache: beispiels­weise die Rechtschreib­reform, die der Abschluss­jahrgang über sich ergehen lassen musste.
: Madeira und die Rechtschreibreform. canoo.net, , blog
In einem halb englisch, halb portugiesisch geführten Gespräch erfuhr ich, dass die portu­giesischen Schüler (Madeira gehört zu Portugal) nach den Sommerferien die neue, reformierte portugiesische Rechtschreibung lernen und verwenden müssen. […] Eine Rechtschreib­reform ohne Proteste gibt es natürlich nicht. So fand unser madeirischer Gesprächs­partner es nicht „gerecht“, dass in Portugal  mehr Wörter an die brasilianische Schreibung angepasst werden als umgekehrt.

18. 7. 2011

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) V. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (248 wörter)
Über die klassische Rechtschreibung hatte sich kein Leser je beklagt, und nur darauf kommt es doch an.

Abgesehen davon, dass es nicht nur darauf ankommt (stichwort schreiben), sind das (stichwort lesen) keine klagen?

14. 7. 2011

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) IV. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (78 wörter)
Die innere Ordnung der Sprache wurde der Chancengleichheit und der sozialen Gerechtigkeit geopfert, der Verdummungseffekt in Kauf genommen worden. So äusserte sich Abtprimas Notker Wolf […].

8. 7. 2011

: Eine Wolke aus Nullen. (Mitteldeutsche Zeitung), , Journalismus
Vor ein paar Jahren bildete sich in einer Frage, die Günter Grass besonders am Herzen lag, ein scheinbar übermächtiges Kartell: Bild, Spiegel und Frankfurter Allgemeine Zeitung waren gegen die Rechtschreibreform. Ohne Erfolg.

7. 7. 2011

neu : Über Charme, Scharm und Schmarrn. Süddeutsche Zeitung, Landkreisausgabe München Süd, , s. R9, Kultur (564 wörter)
Im vergangenen Jahrzehnt gab es wenig Themen, welche die Menschen deutscher Zunge mehr bewegt hätten als die Rechtschreib­reform: Sprache fungiert ja auch als Phänomen der Identifika­tion, als ein über bloße Ver­ständigung hinaus weisendes Kommunikations­mittel und als vertraute Wegbegleiterin in einer sich ver­ändernden Welt. Nun, verändert hat sich die deutsche Sprache in jüngster Zeit aber durchaus, und einer, der in diesen Prozess als Mediator und Protagonist eingebunden war, ist Hans Zehetmair. Der ehemalige bayerische Kultus­minister war am Dienstag in seiner Funktion als Vorsitzender des „Rats für die deutsche Recht­schreibung“ im Höhen­kirchner Senioren­zentrum zu Gast und parlierte mit Karl Heinz Eisfeld, Leiter der Volks­hochschule Südost, über die Rechtschreib­reform […].

6. 7. 2011

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) II. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (161 wörter)
Herzlichen Dank für den negativen Artikel über die neue Rechtschreibereform, ich war nie ein Freund derselben. […] Zum Anderen hat die Kommission meiner Meinung nach aber eben nicht nur eine neue Rechtschreibung initiiert, sondern auch eine neue Grammatik regelrecht verbrochen.
: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) III. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (52 wörter)
Die Regeln der Sprachjuristen sind zu Formalismen degeneriert, die jeden Bezug zu Sinn und Vernunft verloren haben […].

5. 7. 2011

: Der Herr über alle Rechner der KU. , , Themen, Hochschule
Wolfgang Slaby, Leiter des Rechenzentrums der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), weiß für jedes Problem eine Lösung […]. Als sich sein damaliger Professor an der Uni Münster damit beschäftigte, die Blindenschrift platzsparender zu gestalten, packte Slaby als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ehrgeiz […]. Die Blindenschrift ist sehr voluminös und nimmt sehr viel mehr Platz ein als die normale Schrift. Wenn man Platz sparen will, muss man herausfinden, welche Wörter und Silben besonders häufig vorkommen[,] und muss dann sinnvolle Kürzel finden und sie in die Blindenschrift umsetzen. Slaby erfand rund 4500 Regeln, die 30 Prozent des Platzes einspart, die die Blindenschrift einnahm. […] Gefordert wurde er noch einmal, als die neue Rechtschreibreform eingeführt wurde. Da musste alles noch einmal überarbeitet werden.

4. 7. 2011

: Manbrif in Sachen Murks. NZZ Folio (nzzfolio.ch), , nr. 7, s. 51 (686 wörter)
Die 1996 beschlossene Reform der deutschen Rechtschreibung ist ein Unfug. Ausser ein paar Linguisten und Bürokraten wollte sie niemand – für alle, die schreiben, ist sie eine Belästigung. […] Zwei Fragen bleiben. Was eigentlich trieb die Reformer an? Nun: Der Wunsch, irgendwas zu reformieren, war schon immer stärker als der Bedarf der Gesellschaft an Reformen, und zumal an der Sprache herumzufummeln ist ein alter Kinderspass. […] Die andere Frage: Wie haben sie es geschafft, ihre Bastelei dem klaren Mehrheitswillen aufzunötigen? Erstens dadurch, dass sie sich sogleich mit der Kultusbürokratie verbündeten; als das Misstrauen zu keimen begann, waren die Weichen schon gestellt. Und zweitens durch den kalkulierten Verzicht auf allzu rabiate Vorschläge: Die Urheber der «Stuttgarter Empfehlungen» von 1954 wurden sofort ausgelacht, als sie die to­tale Kleinschreibung propagierten und obendrein das Dehnungs-h und das Dehnungs-e abschaffen wollten: manbrif hätten wir schreiben sollen, birhan auch.

Stellungnahme

: Nahe liegend oder naheliegend? Das Folio und die Rechtschreibung. NZZ Folio, , nr. 7, s. 56, Leserbriefe (306 wörter)
Viele Verlage, darunter auch das Haus NZZ, haben sich geweigert, den Unsinn der Rechtschreib­reform mitzumachen. […] Das Folio folgt grundsätzlich dem NZZ-Vademecum, behält sich aber einzelne Abweichungen vor […].

Stellungnahme

: Zu Schlaglicht - Manbrif in Sachen Murks - NZZ-Folio Velo (07/11) I. nzzfolio.ch, , Leserbriefe (230 wörter)
Ich bin mit allem einverstanden, was Wolf Schneider schreibt. Nur zur Abschaffung des ß in der Schweiz sollte sich Herr Schneider ein bisschen besser informieren: zwar soll es tatsächlich in der Schweiz erst im Zuge der Rechtschreib­reform im Jahre 2006 offiziell abgeschafft worden sein, gemerkt hat es hierzulande aber niemand, weil es schon sein Jahrzehnten nicht mehr gebraucht wird […].

Auf einen (falschen) zeitpunkt hat sich Wolf Schneider nicht festgelegt.

: Forschen ohne Kinder. Hochschulen sollen familienfreundlicher sein. Der Tagesspiegel (), , Wissen
Über die möglichen Ursachen der hohen Kinder­losigkeit unter Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftlern […] diskutierten jetzt Vertreter der Berliner Universitäten mit Wissenschafts­senator Jürgen Zöllner (SPD) in der Humboldt-Universität. […] Einer Abstimmung der Schulferien mit den Semester­ferien gab Zöllner dagegen keine Chance: „In meiner Politiker­laufbahn habe ich nichts erlebt, dass so konfliktbesetzt und umkämpft war wie die Rechtschreib­reform – und die Verlegung der Schulferien.“

3. 7. 2011

: Der Kampf der Konservativen gegen die Windmühlen. heise.de, , Telepolis
Hamburg führt als erstes Bundesland in der Grundschule eine Regelung ein, die einmal wieder Konservative auf die Palme bringt und sie um die Zukunft ihrer Kinder und der Kultur fürchten lässt. Die Hamburger Schüler müssen […] mit Beginn des neuen Schuljahrs nicht mehr die Schreibschrift lernen […]. Obwohl nun den Schulen nur offiziell freigestellt wird, ob sie nach dem Erlernen der Druck­buchstaben zusätzlich die Schreibschrift oder nur die "Grundschrift", also die durch Schwünge verbundenen Druckbuchstaben, lehren, sehen Konservative ein weiteres Moment einer obrigkeit­staatlichen Regelung und der Disziplinierung der Kinder fallen. […] Zwar ist es bundesweit bereits üblich, die Grundschrift zu akzeptieren und vollzieht also die Regelung in Hamburg nur die Anerkennung des Faktischen, warnen die Konservativen einmal wieder vom Aussterben eines "Kulturguts", das sowieso am Verschwinden ist, weil die Durchsetzung mancher Standards, was man auch schon an der Rechtschreib­reform gesehen hat, nicht mehr von oben nach unten verordnet gelingen kann, was freilich erst in den National­staaten als Zwangs­maßnahme zur Vereinheitlichung eingeführt wurde. […] Was die Diskussion offenbart, ist die Absurdität des konservativen Schutzes einer Kultur, die sich längst schon im Wandel befindet - und zu deren Eigenschaften es auch gehört, sich verändern und weiter entwickeln zu können.

2. 7. 2011

: Deutschland schafft seine Schreibschrift ab. jungefreiheit.de, , Kolumne
Wieder einmal droht unseren Schülern eine unnütze Reform, die keiner will. Wir Deutsche sind von ihr ebenso begeistert wie von der Rechtschreibreform. In Umfragen sprechen sich 80 bis 90 Prozent der Befragten dagegen aus.

1. 7. 2011

: Lesen und schreiben lernen – aber wie? , , Focus-Schule Online
Seit Jahrzehnten doktern Experten am Lese- und Schreib­unterricht herum. Eine Reform jagt die andere – oft mit zweifelhaftem Erfolg. Wohin führen die neuesten Experimente? […] Schüler dürfen heute beim freien Schreiben von Anfang an selbst formulierte Sätze zu Papier bringen, ohne durch pingelige Rechtschreib­korrekturen erschreckt zu werden. […] Vielen Schülern gelinge es „nach den regellosen ersten Schuljahren nicht, die ´Kurve´ zum orthografisch richtigen Schreiben zu nehmen“, bemängeln die Autorinnen Bredel, Fuhrhop und Noack. […] Ist am Niedergang der Rechtschreibung also wirklich die Didaktik schuld? Oder nicht doch der Computer, der Kinder vom Buch weglockt und ihnen die Konzentration raubt? Oder die Rechtschreib­reform? Oder alles zusammen? Viele Fragen, keine Antwort.

30. 6. 2011

: Jetzt ist mal gut mit der Reformiererei. Die Zeit (), , nr. 27, Schule
Wenn jetzt […] eine wilde Debatte über die »richtige« Art des Schreiben­lernens entbrennt (weil die Schreibschrift an Hamburger Schulen nicht mehr verbindlich sein soll und auch in anderen Bundes­ländern mit Druckschrift experimentiert wird), dann geht es wahrscheinlich um etwas ganz anderes: um das Gefühl vieler Eltern (und mancher tapferer Pädagogen), Schulpolitiker wollten die Schulen und die Schüler einfach niemals zur Ruhe kommen lassen. All die Empirie, all die Studien der Bildungs­technokraten, all ihre Zahlen und Daten und Leistungs­vergleiche mögen noch so richtig sein – allein, es fällt immer schwerer, an ihre Aussagekraft zu glauben und aus ihnen konkrete Handlungsanweisungen abzuleiten. Es gibt kaum einen anderen gesell­schaftlichen Bereich in Deutschland, der sich dermaßen im Dauerstress befindet wie der Schulsektor: Gesamtschule oder dreigliedriges System? Regionalschule, Stadtteilschule, Oberschule? […] Lesen lernen nach Methode X oder nach Methode Y? Ach ja, und eine Rechtschreib­reform gab es doch auch noch.

20. 6. 2011

: Was ist er denn nun, der Sebastian Krämer? weser-kurier.de, , Landkreis Diepholz
"Akademie der Sehnsucht" heißt das neue Programm des Sebastian Krämer. […] Geradezu heftig attackiert er das Piano, als er sein schon populäres Lied "Deutschlehrer" ins Publikum schmettert und gnadenlos mit ihnen abrechnet, da sie unterlassen hätten, die Rechtschreibreform zu verhindern.

18. 6. 2011

: Meister der Worte: Harry Rowohlt in der Vogtlandhalle Greiz. (Thüringische Landeszeitung), , Thüringen & die Welt
Harry Rowohlt liest, singt und erzählt am Donnerstagabend vor 350 Besuchern in der Vogtlandhalle Greiz. […] Auch das Kommentieren ist ihm eigen. Rechtschreibreform und Rauchverbot kommen zur Sprache.

17. 6. 2011

: 17. 6. 1901: Rechtschreibreform. Deutsche Welle (), , Kalenderblatt (4:43 min.)
In J.-H. Zedler, Großes Universallexikon von 1741 ist zu lesen: "Rechtschreibung ist in der Sprachlehre das erste Stücke derselben, welches lehret die Buchstaben, Worte und ganze Reden recht und gehörig zu schreiben. Darum viel geschickte Männer einen Versuch getan, zu einer beständigen Rechtschreibung zu gelangen, haben aber einen durchgehenden Beifall noch nicht erlangen können."

16. 6. 2011

: Warum braucht man eine Rechtschreibreform? wasistwas.de, , Aktuelles/Artikel
Vor 110 Jahren trafen sich in Berlin gesandte aller deutschen Länder, um über eine einheitliche Rechtschreibung zu diskutieren. Die Beschlüsse die auf dieser Konferenz 1901 gefasst wurden, können als erst deutsche Rechtschreibreform angesehen werden.

Die «gesandten» und die kommasetzung deuten schon die nächste reform an.

9. 6. 2011

: Sehnsucht ist gemein. FAZ.NET, , Rhein-Main-Zeitung, Kultur
Gut, dass Sebastian Krämer seine Chansons jetzt als „Akademie der Sehnsucht“ lehrt, etwa in Bad Nauheim. […] „Deutschlehrer“. Zumindest einer im Badehaus 2, der kleinen Bühne im Bad Nauheimer Sprudelhof, wo Krämer nun in der Abonnementreihe mit Kleinkunst auftrat, kennt das Lied schon. Ein Jugendlicher trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Deutschlehrer, ihr hättet Bushido verhindern können“. Ja, und die Rechtschreibreform auch. Deshalb trifft sie des Sängers Zorn, die Deutschlehrer […].

7. 6. 2011

Fraktur und Sütterlinschrift: Hitlers dümmster Triumph. sueddeutsche.de, , Kultur
Warum darf ein Erlass aus dem Jahr 1941 sich immer noch zwischen uns und die Handschriften der Klassiker legen? Warum konnten wir nicht ein Volk von zwei Schriften bleiben, wie wir es jahrhundertelang waren?

4. 6. 2011

: Deutscher Alltag im Comic. Isabel Kreitz bebildert 60 Jahre Geschichte – Auch Mauerbau und Contergan. (Nordwest Zeitung) , , Kultur
Mauerbau, Autofahr­verbote an Sonntagen, Rechtschreib­reform – oft bringen die Ereignisse eigene Erinnerungen hervor.

1. 6. 2011

: Briefmarke zum Jubiläum der Dampfschiffahrt. (Lausitzer Rundschau), , Sachsen
Im Juli 1836 hatten Dresdner Bürger von König Friedrich August II. von Sachsen das Privileg zur Gründung einer Dampf­schifffahrts­gesellschaft erhalten. Heute wirbt die Sächsische Dampfschiffahrt (die sich auch nach der Rechtschreibreform nur mit „ff“ statt „fff“ schreibt) damit, die älteste und größte Raddampfer­flotte der Welt zu besitzen.