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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 8.–12. 2012
nachgeführt , 2019-07-05
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Aus presse und internet

28. 12. 2012

: Wenn Wissenschafter Sprachpfleger rügen. Der Bund (sprachlust.ch), , s. 10, Meinungen, Sprachlupe
Mit der letzten Reform der Rechtschreibung hat die Zahl der Fälle zugenommen, in denen mehrere Schreibweisen zulässig sind; die Verunsicherung dürfte Sick weiteren Zulauf beschert haben. In der Sprachwissenschaft indessen hat heute die Erforschung des tatsächlichen Sprachgebrauchs den Vorrang vor der Normensetzung; manche Linguisten lehnen Vorschriften rundweg ab.

21. 12. 2012

: Rechtschreibrat warnt vor SMS und Twitter. , , Sprache
Ob heute die Welt untergeht, bleibt abzuwarten. Eine Katastrophe ganz anderer Art beklagt der Chef des Rechtschreibrats. Nach Ansicht von Hans Zehetmair sorgen Twitter und SMS für den Verfall der deutschen Sprache. […] „Wenn man stundenlang vor dem iPad sitzt, färbt das eben ab.“

Es färbt gewiss ab und erhöht die chance, nicht so zu werden wie Zehetmair.

15. 12. 2012

: Ein kaukasischer Aufklärer. Über den aserbeidschanischen Literaten, Reformer und Islamkritiker Mirza Fatali Achundov. Neue Zürcher Zeitung, , 233. jg., nr. 293, s. 63, Literatur und Kunst
Der aserbeidschanische Aufklärer, Islamkritiker, Alphabet-Reformer, Philosoph und Literat Mirza Fatali Achundov (1812-1878) ist beinahe in Vergessenheit geraten. Er hat eine bedeutende Rolle in der Reformdiskussion unter muslimischen Gelehrten im 19. Jahrhundert gespielt. […] Ein Herzensanliegen ist ihm die Reformierung des arabischen Alphabets. Er will eine lateinische Schrift, die den sprachlichen Anforderungen der Turksprachen gerecht wird. Damit, so hofft er, werde die hohe Analphabetenrate vermindert und der Bevölkerung ein einfacherer Zugang zu europäischer Wissenschaft, Literatur und Philosophie eröffnet. Beinahe zwanzig Jahre kämpft er ebenso unverdrossen wie vergeblich darum; zuletzt muss er auf die Realisierung seiner Ideen durch künftige Generationen setzen: «Dann wäre mein Ziel erreicht, und ich kann ganz beruhigt sein, obwohl ich diese erfreuliche Zeit nicht mehr erleben werde.» Erst rund sechzig Jahre später wurde das lateinische Alphabet in Aserbeidschan eingeführt, aber noch bevor die Türkei dasselbe tat.

13. 12. 2012

: Die s-Regel der Rechtschreibreform kritisch betrachtet. , , Schriftkultur
Die neue s-Regel wird in den modernen Schulbüchern so vermittelt, als sei sie besonders einfach. Meist besteht die Regel aus nur einem einzigen Satz: Nach kurzem Vokal schreibt man ss, nach langen Vokal oder Diphthong ß. Mit obigen Beispielen habe ich belegt, daß diese Regel unvollständig und damit falsch ist. Eine erweiterte s-Regel und ein Wissen um die hier dargestellten Punkte (insgesamt neun) wären erforderlich, um eine fehlerfreie s-Schreibung zu erreichen. Da das aber zu kompliziert, anstrengend und unzumutbar für Schüler und Erwachsene wäre, erscheint es unvermeidlich zu sein, die neue s-Regel wieder abzuschaffen und zur klassischen s-Schreibweise zurückzukehren.

11. 12. 2012

: Deutsch oder deutsch, das ist hier die Frage. (Hamburger Abendblatt), , Meinung
Die Groß- und Kleinschreibung bei der Bezeichnung einer Sprache ist ein bisschen verzwickt. […] Eigennamen sind auch das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), die Deutsche Bahn oder der Deutsch-Französische Krieg (1870/71), Ausnahmen die Bank deutscher Länder und die Gesellschaft für deutsche Sprache.

1. 12. 2012

: Wie man es ohne Kommas auf den Punkt bringt. Eine Diskussionsrunde zum Sprachgebrauch der heranwachsenden Generation. Neue Zürcher Zeitung, , 233. jg., nr. 281, s. 23, Zürich und Region (442 wörter)
[…] die «Generation Autokorrektur». Ob diese das Lesen und Schreiben verlerne, stand als Leitfrage über dem 42. Wirz-Cocktail der gleichnamigen Unternehmensgruppe. Unter Leitung der Fernseh­moderatorin Karin Frei diskutierten die […] «Wir Eltern»-Chefredaktorin Nicole Althaus, der mit seiner Kolumne im «Migros-Magazin» zum Hausmann der Nation aufgestiegene Bänz Friedli, der Slam-Poet Simon Libsig […] und der Pädagogik­professor Jürgen Oelkers […]. Am kritischsten äusserte sich Oelkers, der sich selbst als «relativ neurotisch» bezüglich regel­konformen Sprach­gebrauchs bezeichnete und bedauerte, dass Grammatikunterricht an Volksschulen stark abgebaut worden sei. Friedli mochte nicht in diesen Kanon einstimmen und relativierte orthographische Mängel mit der Einschätzung, das Deutsch habe «eine gestörte Rechtschreibung». […] Auch gab er zu bedenken, dass vor dem Internetzeitalter individuelle Fehler einfach verborgener geblieben seien. Jedenfalls könnten hierzulande garantiert kaum mehr Leute nicht recht lesen und schreiben als früher.
: "Roter Hirsch" in Jena: Ältester Gasthof über 500 Jahre alt. (Ostthüringer Zeitung), , Thüringen & die Welt
Der "Rothe Hirsch" um 1902. Die damalige Rechtschreibreform machte eine neue Inschrift nötig, die auch relativ schnell kam, wie andere Fotos belegen. Aber im Bauaktenarchiv ist hierzu nichts zu finden.

12. 2012

: Weshalb Deutsch in Grossschrift nicht funktioniert. ,
Plakate, Anzeigen, Beschriftungen und dergleichen sind häufig in reiner Gross­schrift anzutreffen. […] Den Urhebern, namentlich den Grafikern, fehlt es in diesen Fällen grundlegend an Sprach­bewusstsein. Denn die deutsche Sprache eignet sich, anders als die englische, in keiner Weise für diese Darstellungsart. […] Die deutsche Sprache nun verwendet grosse und kleine Buchstaben, was durchaus seinen Sinn hat. So wird der Unterschied zwischen Substantiv und Verb quasi schon von weitem erkenntlich. Diesen Unterschieden wurde übrigens vor der letzten, unseligen Rechtschreib­reform noch deutlicher Rechnung getragen: Ob sich etwas nun im Dunkeln (konkret) oder im dunkeln (abstrakt) abspielte, was nicht dasselbe. Deutsche Wörter also sind mit Gross- und Klein­buchstaben gelernt. Erscheinen sie nun in strikter Grossschrift, wie in der WEIN­EMPFEHLUNG oder den WEIH­NACHTEN, so ist sozusagen eine neue Decodierung erforderlich, und das Wort muss, anstatt dass der Leser es bildlich erkennen kann, mehr oder weniger von Grund auf gelesen werden. […] Auch die Mitte der 1990er-Jahre in Mode gekommenen Kleinschreibung, der sich noch immer manch verspäteter Avantgardist verpflichtet fühlt, führt zu Schwierigkeiten beim Lesen, wenngleich zugegebener­massen geringeren. […] Es sei auch noch einmal auf die Ridikülität des Gebrauchs einer Mode verwiesen, die bald ihr zwanzigstes Jubiläum feiert […].

Gewiss ist versalsatz schlechter lesbar, aber die tesen des schriftstellers sind sehr gewagt. Und was ist mit dem zwanzigsten jubiläum gemeint? Unser verein wurde vor 88 jahren gegründet, und schon damals war die kleinschreibung uralt.

: Langer Abschied von «Gottfried Kellerstraße». Zürichs Rückzugsgefecht gegen Duden und Sprachverein. Sprachspiegel, , 68. jg., nr. 6, s. 173 bis 177, Schwerpunkt
Für die Strassennamen gab 2005 das Bundesamt für Landestopografie Empfehlungen heraus, die ebenfalls die durchgängige Verwendung des Bindestrichs bei mehrteiligen Personen­namen enthalten. Dieser Stand der Dinge ist (auf Veranlassung des «Sprach­spiegels») im Internet-Lexikon Wikipedia festgehalten, wo es bis im Mai 2012 ohne Quellen­angabe hiess, das «Leer­zeichen in Komposita» sei bei Strassen­namen «in der Schweiz Standard». Noch zeigt das elektronische Telefonbuch «Gottfried-Keller-Strasse» erst in vier Städten, aber ebenso oft «Gottfried-Kellerstrasse», gar an fünf Orten «Gottfried Keller-Strasse» und dreimal «Gottfried Kellerstrasse». Es lebe der Föderalismus!

17. 11. 2012

: Hermann Unterstöger findet die Rechtschreibreform toll. Süddeutsche Zeitung (), , 68. jg., nr. 266, s. V2/4, Wochenende, Mea culpa
Dann kam die Rechtschreibreform […]. Dieses Mal war es ja kein kurzer, aus dem Affekt geborener Schlagabtausch, nach dem man sich verträgt und zusammen ein Bier trinkt. Dieses Mal war es ein Kulturkampf, dessen Blessuren heute noch schmerzen […].

Gemessen an der lebensdauer einer ortografie, war es ein kurzer, aus dem affekt geborener schlagabtausch.

15. 11. 2012

: Nach Rechtschreibreform soll nun die deutsche Schreibschrift abgeschafft werden. , , Deutschland
Und mit unserer deutschen Sprache steht es nicht gerade zum Besten. Immer mehr deutsche Wörter werden durch Anglizismen ersetzt. […] Nicht zu vergessen die missglückte Rechtschreibreform, die einst unter dem Vorwand eingeführt wurde, häufige Rechtschreib­fehler der Schüler zu minimieren. […] Doch die Rechtschreibreform erwies sich auch in dieser Hinsicht als Rohrkrepierer: Laut einer Studie der Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) zehn Jahre nach Inkrafttreten der Reform verdoppelte sich die Anzahl der orthographischen Fehler von Schülern in deutschen Schulen.

10. 11. 2012

: Philip Ardagh learns about games of life and language. Review (the Guardian), , s. 14, poetry
Words are themselves a form of game. You have to follow the rules to make sense of them. Georges’s school friend Bob English is following a less welltrodden path, giving the famous example of how “ghoti” spells “fish” (with the f sound of the gh from “enough”, the i sound of the o from “women”, and the sh sound of ti from “nation”). He also claims to champion spelling reform. “I spell it like it sounds,” he tells Georges, having just written the word dumb without the “b”. “Ask yourself: does the ‘b’ serve a purpose? Why is it even there?” And Georges’s reaction? “But what I’m thinking is that dum just looks – kind of dumb.”

8. 11. 2012

: Ketchup oder Mayonnaise? Die Weltwoche, , nr. 45, s. 45, Geschichten
Sein Unbehagen steigerte sich zum Entsetzen, als die schöne Blonde ihre Spiegeleier üppig mit Ketchup verzierte […]. Sie liebe Ketchup so sehr. Der Kollege brach die Bekanntschaft sofort ab. […] Sein Herz gewinnen kann nur, wer eine grosse Flasche Mayonnaise in seinem Kühlschrank stehen hat. Damit fühlt er vermutlich ähnlich wie Hans Zehetmair, Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung, der vor einigen Jahren auf die Frage, ob man Ketchup auch «Ketschup» schreiben dürfe, antwortete, das sei ihm egal, es sei «ein grässliches Wort für eine grässliche Sache».

29. 10. 2012

Neue Regeln nur für Schulen verbindlich. , , Lokales
Im deutschen Sprachraum fanden in den Jahren 1876 und 1901 […] die ersten beiden Rechtschreibreformen statt. Die dritte und vorerst letzte folgte 1996, die 2004 und 2006 nochmals überarbeitet worden ist. Sie ist bis heute umstritten und in der Bevölkerung wenig akzeptiert.

22. 10. 2012

: Sprache ist seine Leidenschaft. Postbeamter Stang korrigiert für den Papst. Hessische Allgemeine, , s. 12, Politik, Kopf des Tages
Christian Stang aus Regensburg ist von Beruf Postbeamter. […] Mit 18 Jahren entdeckte er in einem Rechtschreib-Ratgeber Fehler und schrieb an den Verlag. Dieser bot Stang an, bei einer Neuauflage mitzuarbeiten. Die Rechtschreib­reform 1996 wurde für ihn zum Glücksfall. Seitdem steht sein Name in etwa 30 Regelbüchern zur deutschen Sprache.

19. 10. 2012

: Vom Studieren im deutschsprachigen Ausland. , , Meinung
Lange nichts gehört von der Kultusministerkonferenz, jener Runde, der wir die Rechtschreibreform und allerlei Chaos in Lehrplänen zu verdanken haben.

16. 10. 2012

Stenografenverein vermittelt die neue deutsche Rechtschreibung. , , Gemeinden im Blickpunkt
Am Samstag, 3. November, bietet der Langener Stenografenverein ein Seminar zur neuen deutschen Rechtschreibung an. „Die Rechtschreibreform hat jede Menge Positives zu bieten!“ erklärt Regine Daneke, 1. Vorsitzende der örtlichen Stenografen, und wirbt weiter: „Unser Seminar erklärt Ihnen leicht verständlich, warum die einzelnen Änderungen erfolgt sind.
: Reformskepsis. , , Gemeinden im Blickpunkt, kommentar
Das Verfassungsgericht (1998) verpflichtet niemanden außerhalb der Schulen, die Reform überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Dieses Recht nehme ich in Anspruch, u.a. aus dem genannten Grunde: SS als Kennzeichen einer deutschen Reform.

10. 10. 2012

: Wer Recht behalten will . . . Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 236, s. 8, Briefe an die Herausgeber
Am 28. September schreibt die F.A.Z. auf der ersten Seite: "Mit dem Urteil gab das Gericht den Verlagen . . . Recht." Die sinnvolle Kleinschreibung bei "recht haben, geben" und so weiter wurde bekanntlich durch die Rechtschreibreform von 1996 abgeschafft […]. Heute wird die Großschreibung nur noch als "Variante" mitgeschleppt […].

10. 2012

: Sprachkritik abgekanzelt. „Aber der Elfenbeinturm der Linguisten wankt.“ Sprachnachrichten (), , nr. 56 (IV/2012), s. 14 bis 15, Denglisch
Diese Fachleute beharren darauf, das Deutsche nur deskriptiv, also beschreibend und ohne Wertung zu erforschen. Sie missachten die zahlreichen Sprachkritiker, die sich seit Jahrzehnten vor allem gegen die Anglisierung des Deutschen öffentlich zu Wort melden und bisher nur wenige Linguisten für sich gewinnen konnten. Anzeichen für die Missachtung der eigenen Sprache sind unter anderem: das arg verkümmerte Deutsch vieler Schulabgänger und Lehrstellenbewerber, die Zurücksetzung der deutschen Sprache sogar in Lehrplänen, etymologische und andere Fehlgriffe bei der Rechtschreibreform und das Bevorzugen eines zumeist dürftigen Englisch, der Anglizismen und pseudo-englischen Nachahmungen.
: Die Deutschen singen wieder. Zum Tag der deutschen Sprache 2012. Sprachnachrichten (), , nr. 56 (IV/2012), s. 24 bis 25, VDS-intern
Zahlreiche Interessenten meldeten sich bei den VDS-Aktiven an Informationsständen in Fußgängerzonen oder auf Volksfesten. […] In der Fußgängerzone von Pinneberg traf man die VDS-Mitglieder um Eckhart Schwanck (Mi.). „[…] Viele Gespräche erstreckten sich auch auf die Rechtschreibreform, auf die Zunahme grammatikalischer Fehler, auf die Hofierung der Jugendsprache, auf den Einfluss der elektronischen Kommunikationsgeräte“, berichtet Schwanck.

26. 9. 2012

: Das Binde Strich Massaker. Neue Zürcher Zeitung, , 233. jg., nr. 224, s. 21, Zürcher Kultur
[…] eine grassierende Bindestrich-Phobie, wohl aus dem englischen Sprachraum eingeschleppt, von Corporate Designers verbreitet und längst zum alltäglichen Ärgernis geworden. So müssen wir heute in Restaurants «Pastinaken Suppe» löffeln und «Thunfisch Carpaccio» bestellen, in Konditoreien «Haus gemachte Schokolade Törtchen» verdrücken […]. So nehmen wir kopfschüttelnd zur Kenntnis, dass die Stadt Zürich ihr jüngstes Angebot auf allen Kanälen als «Friedhof Forum» anpreist. […] Gegründet worden ist kein neuer Friedhof namens Forum, sondern eine Informationsstelle zu Fragen rund um Tod und Bestattung. Ein Friedhof-Forum also, wenn schon.

Einverstanden, aber nebenbei bestätigt das die erfahrung, dass die von reformgegnern verbissen verteidigte unterscheidungsschreibung in der praxis keine rolle spielt.

: Rechtschhreibung ist schhwierig. Tages-Anzeiger, , s. 2, Seite Zwei
Oft kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass nicht Recht und Gerechtigkeit, sondern die Rechtschreibung des Menschen wichtigstes Anliegen ist. Und wer sich einen Fehler erlaubt, dem sind Empörung, Tadel, Spott und Hohn gewiss. Den jüngsten Fauxpas haben sich die SBB geleistet, als sie am Bahnhof von Escholzmatt im obersten Entlebuch eine neue Namenstafel montierten. «Eschholzmatt» stand da - mit einem h zu viel. […] Für Sprachpuristen, die sich gern in Leserbriefspalten dazu äussern, und selbst ernannte Wächter über die Orthografie ist die Jagd danach Passion.

16. 9. 2012

: Gross und klein ergibt Sinn (I). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 38, s. 22, Meinungen, Leserbriefe (113 wörter)
Wir sollten Fremdsprachigen das Erlernen der ohnehin schwierigen Sprache Deutsch nicht zusätzlich durch das Unterscheiden von gross und klein geschriebenen Wörtern erschweren.
: Gross und klein ergibt Sinn (II). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 38, s. 22, Meinungen, Leserbriefe (22 wörter)
Gross- und Kleinschreibung gibt es aus gutem Grund. Wie soll man sonst die Worte «der gefangene floh» verstehen können?

Unterscheidungsschreibung.

9. 9. 2012

: Bald schreiben wir alle alles klein. NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 37, s. 21, Meinungen
Neulich war ich eingeladen zum apéro. Viele waren da […]. Wie üblich erzählte man sich, was man so tut, rein beruflich. Einer offenbarte vage, dass er sich engagiere. Als ich nachfragte, antwortete er: www.kleinschreibung.ch. […] Ich hab's versucht. Habe bis hierher fast alles klein und trotzdem fast alles richtig geschrieben, mal abgesehen vom kursiven. Korrektor Max hat alles überprüft, alles stimmt mit dem neuen Duden überein. Selbstverständlich musste ich manchmal nachdenken, um deutsch und deutlich klein und kursiv falsch zu schreiben. Hirntraining war es, nichts weniger. Sprachspielerei, nichts mehr. Aber sie hat etwas bewirkt: Sie hat mich bekehrt. Jetzt bin ich realistisch und fordere das mögliche: Das kleine substantiv muss erlaubt sein. Schliesslich haben wir uns längst daran gewöhnt.

4. 9. 2012

: Die Bedeutung der Rechtschreibreform. ,
Es geht um Sicherheit und Werte, und zwar um den Wert der Sprache (AC im Stier, Venus H1 in 3), in diesem Fall ja um die deutsche Sprache, die aus dem Volke entstand und sehr gut Gefühle transportiert (Venus im Krebs). […] Doch durch die Rechtschreibreform wird unsere Sprache verletzt (Mars Konj. Venus), wobei dies ein Angriff aus dem Unsichtbaren ist, also geheim (Widder eingeschlossen in 12). Dieses Gesetz ist ein Angriff auf unsere Sprache, auch auf die Reinheit der Sprache (Vesta Konj. Venus + Mars). […] Die Rechtschreibreform ist sozusagen ein 'Unfall' (Uranus Opp. Sonne), der gegen das lebendige Empfinden gerichtet ist, bzw. dieses aufhebt (Sonne in 4) […]. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich mich vehement weigere, die neue Rechtschreibung zu benutzen. Das Volk und das natür­liche Empfinden wird durch dieses Gesetz verletzt (Mond H4 Konj. Chiron), und seelisch gefangen genommen (Mond im Skorpion) und zur Anpassung gezwungen (Mond in 6). Wir verlieren damit – wie soll ich sagen – sprachliche Geborgenheit (Uranus Qu. Mond), und werden im Ergebnis sehr begrenzt (Saturn Opp. Mond).

2012-08-26

neu : Für Sie und Ihn. , , Allgemein
Es erstaunt mich immer wieder, dass Leute, die Deutsch als Mutter­sprache haben, Probleme mit den Personal­pronomen haben.

24. 8. 2012

: Drum prüfe, wer zu wenig bindet. Der Bund, , 163. jg., nr. 197, s. 12, Meinungen, Sprachlupe
Jedenfalls vermute ich, dass die Vorherrschaft des Englischen als globalisierte Geschäfts- und Werbesprache aufs Deutsche abfärbt, wenn wir etwa von der «Jungfrau Region», vom «Bratensauce Töpfli» oder vom Film «Missen Massaker» lesen. Werden die Regeln der deutschen Sprache angewendet, so muss da überall ein Bindestrich stehen. […] Das Weglassen des Binde­strichs ist inzwischen so verbreitet, dass es einen eigenen «Fach­ausdruck» erhalten hat: Deppenleerschlag (oder Deppen-Leerschlag). […] Oft lauert der un­beabsichtigte Humor: Kennen Sie die Jungfrau namens Region?

21. 8. 2012

: Kringeln wir uns nicht mehr? Schreibschrift in Seenot. junge Welt (jungewelt.de), , s. 13, Feuilleton
Und dann steckt uns allen noch die letzte Rechtschreibreform tief in den Knochen, da man seither ohne Wörterbuch nicht mehr sicher schreiben kann.

13. 8. 2012

: Die Jäger sind gut im Schuss. Aargauer Zeitung / MLZ (), , 17. jg., nr. 220, s. 21, Aargau, rubrik Meiereien
1959 wurden die ersten Gämsen im Aargau am Villiger Geissberg ausgesetzt. Damals hiessen sie allerdings noch «Gemsen». […] Es fällt auf, dass die Zunahme der Gämsenpopulation im Aargau praktisch gleichzeitig mit dem Wechsel von «Gemse» zu «Gämse» zusammenfällt. Aber hier einen Zusammenhang konstruieren zu wollen, wäre wohl etwas weit hergeholt. Obschon: Als Thema für eine interdisziplinäre Forschungsarbeit zwischen Sprachwissenschaft und Wildtierforschung würde sich die «Vermehrung der Gämsen im Aargau vor dem Hintergrund der neuen deutschen Rechtschreibung» bestens eignen.

12. 8. 2012

: Komma schafft Klarheit (I). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 33, s. 17, Meinungen, leserbriefe (62 wörter)
Ich habe mich sehr über diesen Artikel gefreut, der sich mit dem seltenen Thema Sprachkultur im Alltag auseinandersetzt.
: Komma schafft Klarheit (II). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 33, s. 17, Meinungen, leserbriefe (55 wörter)
Grosse Worte für ein kleines Zeichen.
: Komma schafft Klarheit (III). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 33, s. 17, Meinungen, leserbriefe (53 wörter)
Illustrationen zur Verluderung der Interpunktion-Anwendungen finden sich immer wieder just unter www.nzz.ch in «Beiträgen» von Leserinnen und Lesern zu Online-Artikeln.
: Komma schafft Klarheit (IV). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 33, s. 17, Meinungen, leserbriefe (100 wörter)
Die Sprachkompetenz der Allgemeinheit im schriftlichen Ausdruck leidet mit den unverbindlicher gewordenen Kommunikations­formen und -gepflogenheiten an beschleunigtem Niveau­schwund.
: Komma schafft Klarheit (V). NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 33, s. 17, Meinungen, leserbriefe (98 wörter)
Dieser ausgezeichnete Artikel spricht mir aus dem Herzen.

11. 8. 2012

Im Tal der Steinzeitmenschen. Gut zu wissen: Besucherinfos. Rheinische Post, , s. A 10, Sommertour
Das Neanderthal wurde im 19. Jahrhundert nach Pastor Joachim Neander benannt. Nach der Rechtschreib­reform 1901 hießt es Neandertal ohne „h“. Die Schreibweise „Neanderthal Museum“verweist auf den wissenschaftlichen Namen „Homo neander­thalensis“.

9. 8. 2012

Rechtschreibreform auf Portugiesisch. , , Sprache im Fokus
Erinnern Sie sich an die Rechtschreibreform von 1996, nach der „Schifffahrt“ nun mit drei f geschrieben wird? Eine ähnliche Reform hat nun die portugiesische Sprache ereilt. […] Und obwohl die Reform nun beschlossen ist, zögern viele Portugiesen noch bei der Umsetzung. Und wer kann es ihnen verdenken? Gerade in Deutschland erinnern wir uns noch genau, wieviele Schlachten um die Rechtschreibreform zu schlagen waren, bis die neuen Regeln endlich abgesegnet und eingeführt wurden.

6. 8. 2012

: Unsere verrückte Sprache. (Rheinische Post), , Kultur
Unsere Sprache hat es nicht leicht: Verhunzt von der Jugend (Kiezdeutsch), verhöhnt von der Rechtschreib­reform, verdrängt von Anglizismen. […] Verrückte Sprachwelt, und wer ins Detail geht, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Wie auch die Mannheimer Duden­redaktion, die in einer Zeit inspirierter Muße lauter unnützes Sprach­wissen sammelte und jetzt in einem kleinen, aber anekdoten­reichen Sammelsurium veröffentlichte.

5. 8. 2012

: Rettet das Komma! NZZ am Sonntag, , 11. jg., nr. 32, s. 67, Gesellschaft
Noch nie wussten weniger Sprachteilnehmer Bescheid, wo ein Komma zu setzen ist und wo nicht. Das ist nicht nur ein Verlust an Verständlichkeit. Es ist ein zivilisatorischer Rückschritt. […] Denn der Niedergang der Komma-Kultur hat vermutlich erst begonnen. Je weiter sich die Alltagskommunikation ins Reich der Blogs und sozialen Netzwerke verlagert, desto liederlicher wird unser Umgang mit Rechtschreibung im Allgemeinen und den Kommaregeln im Besonderen […].

Stellungnahme

1. 8. 2012

neu : Die Rechtschreibreform – ein Riesenfehler. Hamburger Abendblatt (), , Debatte
95 Jahre lang gehörte sie zu unserem Alltag: die „alte“, die klassische Recht­schreibung. […] Vier Generatio­nen hatten sie erlernt. Groß­eltern schrieben, wie ihre Enkel es in der Schule lernten, konnten helfen, waren kompetent.

Zur kompetenz: stichwort schreiben.