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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 2018
nachgeführt , 2021-04-26
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Aus presse und internet

30. 12. 2018

: «Unerklärliches offenlassen» (V). NZZ am Sonntag, , s. 22, Leserbriefe
Mit Staunen nimmt man schliesslich zur Kenntnis, wie aus dem guten alten Schopen­hauer ein «Schoppen­hauer» geworden ist. Somit hat es die Rechtschreibe­reform doch noch geschafft, sich in die Eigennamen einzu­schleichen!

26. 12. 2018

: Bayerischer Rechtschreibpapst lehrt Österreichern korrektes Deutsch. (Passauer Neue Presse), , Bayern
Der Regensburger Christian Stang […] gilt als die Instanz in Sachen Rechtschreibung, […] man nennt ihn auch Rechtschreib­papst. Der parteilose Bildungs­minister Heinz Faßmann über­reichte dem Regens­burger […] das "Goldene Verdienst­zeichen" der Republik Österreich. […] Und wie identisch sind eigentlich die öster­reichischen Regeln mit den Deutschen, vor allem nach der bis heute umstrittenen Rechtschreib­reform von 1996? […] IN Öster­reich sind Rechtschreib-Fragen jeden­falls genauso umstritten wie in Deutschland: "Man darf wohl behaupten, dass ich mit meinen Publikationen auch zu einer Ver­sachlichung der damals hitzig geführten Diskussion um die Rechtschreib­reform beigetragen habe."

17. 12. 2018

: Für bessere Rechtschreibung. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton, Hoch/Schule
Gemeinsam wollen Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württem­berg gegen die Orthographie­schwäche ihrer Grund­schüler vorgehen. […] Konkret geht es um Fortbildungen für Grundschul­lehrer […]. Die fünf Themen­schwerpunkte sind Schrift und Orthographie, Schrift­erwerb, Diagnose, Rechtschreiben im Unterricht und Rechtschreib­kompetenz. […] Lange war die Recht­schreibung als Kern­kompetenz unter­schätzt worden. In den hessischen Rahmen­lehrplänen der siebziger Jahre taucht sie auf, um kritisiert zu werden.

14. 12. 2018

Nicole: So toll sieht die Schlager-Ikone heute aus. , , Stars & Royals
Es ist eigentlich nur eine Gedanken­spielerei, aber ziemlich witzig, wenn man genauer darüber nachdenkt: Eine Show-Modernisie­rung, ihre Hochzeit und die Rechtschreib­reform haben Spuren auf Nicoles größtem Erfolg hinter­lassen. […] Und schließlich der Song selbst: Seit der Rechtschreib­reform 1996 muss es nicht mehr 'Ein bißchen Frieden', sondern eben 'Ein bisschen Frieden' heißen.
: Im Rückblick scheint die Sonne nicht überall gleich. Die Presse, , s. 12, Menschen, Mein Freitag
Wer von der „alten Recht­schreibung“ spricht, gehört zu jener Gruppe von Freaks, die manchmal noch in Schilling rechnen, vor allem, wenn es um einen unan­gemessenen Preis geht, etwa den eines Magnums im Freibad (fünfzig Schilling). Aber auch jemand, der schon in die neue Recht­schreibung hinein­geboren wurde, hat manchmal Zweifel am eigenen Sprach­gefühl.

7. 12. 2018

: Öfter mal was Altes. Die Presse (), , nr. 21.767, s. VI (80), Spectrum, Literatur
Kurz vor dem 80. Geburtstag von Alois Brand­stetter kam sein Buch „Lebens­zeichen" heraus. […] Vieles aus früheren Lebens­welten, notiert Brand­stetter, „hat sich gründlich überholt und Lebewohl gesagt“; noch im selben Absatz jedoch nimmt er sich vor, wieder einmal Theodor Fontanes „Effi Briest“ zu lesen. Nach wie vor hält er sich an das bewährte Duden-Rechtschreib­wörterbuch, das vor der Rechtschreib­reform von 1996 den Standard vor­gegeben hat, und nichts hält er von Neuerungen wie dem Binnen-I […].

6. 12. 2018

: Deutsche Sprache verschlechtert sich. Neue Osnabrücker Zeitung, , s. 8, Dialog, Leserbriefe (306 wörter)
Oder nehmen wir die Rechtschreib­reform. Die Regelung, Trennung nach Silben ab­zuschaffen, ist nach meiner Meinung ein großer Fehler, denn dadurch haben sich die Worte besser ein­geprägt!

5. 12. 2018

: Weg mit «Schreiben nach Gehör». Zofinger Tagblatt, , s. 3, leserbriefe (157 wörter)
Die Alternative? Im ganzen deutsch­sprachigen Raum eine Rechtschreib­reform durch­führen, die ihren Namen verdient, mit dem Ziel einer laut­getreuen Schreibung, die auch Ausländern, die Deutsch lernen, den Lern­aufwand massiv er­leichtern würde.

Ja!

: In der Sonne gibt es zweierlei Schmankerl. Auch in der Wirtschaft hat Rolf Waldvogel aufmerksame Zuhörer. Schwäbische Zeitung (Sigmaringen) (), , s. 24, Mengen, Göge, Scheer
Auch die Auswüchse der Rechtschreib­reform mit ihrem Varianten­wahn – „der grüne Star, die Grüne Woche, die grüne/Grüne Lunge“ – sind ihm ein großes Ärgernis, und für höchst bedenklich hält er in unserer schnelllebi­gen Zeit des Simsen und Twitterns den Einfluss der neuen Medien auf die Schriftlich­keit. „Nach den post­faktischen Zeiten drohen uns die post­orthografischen“, merkte der 74-Jährige mit Stirn­runzeln an.

Alt: der grüne Star, die Grüne Woche, die grüne Lunge; neu: der grüne/Grüne Star, die Grüne Woche, die grüne Lunge. Wahnsinnig viele änderungen sind das nicht.

4. 12. 2018

: Sprachplaudereien mit Rolf Waldvogel. Schwäbische Zeitung (Ehingen), , s. 15, Ehingen (147 wörter)
Im Ehinger Franziskaner­kloster findet am heutigen Dienstag um 20 Uhr ein Abend mit Rolf Wald­vogel statt. […] Dabei geht er zum einen auf Grammatik oder Ortho­grafie ein und streift die Folgen der Rechtschreib­reform.

3. 12. 2018

: Lesen unsere Schüler wirklich immer schlechter? , , Gesellschaft, Schule
Darüber, wie Grund­schüler Schreiben und Lesen lernen sollen, wird heftig ge­stritten. Ein Vergleich mehrerer Studien zeigt: Die eine richtige Methode gibt es nicht.

2. 12. 2018

: «Der Sinn der Rechtschreibung.» NZZ am Sonntag, , nr. 48, s. 26, Leserbriefe
Wer jetzt (schon wieder!) behauptet, die Orthographie verhindere Kreativität, bedient eine Mode der 68er Jahre. Aus diesem Umfeld kam auch die be­rüchtigte Rechtschreibe­reform, die statt einer angepeilten Er­leichterung nur Ver­unsicherung und dickere Wörter­bücher schuf. […] Wenn die Schreib­fehler in der Schule zunehmen, dann muss nicht die Ortho­graphie verändert, sondern das Lesen intensiviert werden.

Die gute nachricht: Es wird mehr gelesen! Die schlechte: Es werden facebook-posts usw. gelesen.

30. 11. 2018

: «LeihBar» gibt’s nur dank «Bar»-Ausleihe. Der Bund, , Sprachlupe
«Mit gebären sind u. a. verwandt Geburt, Gebärde, gebaren, Gebühr, ge­bühren, Bahre, entbehren (eigent­lich ‹nicht tragen›) und das Suffix bar, z. B. fruchtbar, eigentlich ‹Frucht tragend, bringend›.» Neben­bei sieht man hier auch, dass das Deh­nungs-h nicht eben kon­sequent in die Recht­schreibung gelangt ist.

29. 11. 2018

: Materialsammlung zur Rechtschreibung: Niedersachsens Schüler sollen besser schreiben lernen. (Hannoversche Allgemeine), , Der Norden
Niedersachsen will die Rechtschreib­kenntnisse von Schülern verbessern und reagiert damit auf die starken Defizite bei den Rechtschreib­kenntnissen von Viert­klässlern. Eine neue Material­sammlung für Lehrer an weiter­führenden Schulen soll helfen. […] Kultus­minister Tonne will noch mit anderen Maßnahmen die Rechtschreib­fähigkeit bei Kindern stärken. So sollen Schüler­wettbewerbe zur Orthografie etabliert, Beispiel­aufgaben und Muster­konzepte bereit­gestellt werden.

27. 11. 2018

Auch das noch. Neue Osnabrücker Zeitung, , 51. jg., nr. 276, s. 2, Politik (69 wörter)
Es gebe bei vielen Polizei-Azubis „grund­sätzliche Schwierig­keiten im sprachlichen Bereich bei Recht­schreibung, Zeichen­setzung und beim schriftlichen Ver­fassen von Texten“ […].
: Schreibfehler breiten sich aus. Denglisch verwässert die Sprache; Groß- und Kleinschreibung trägt zur Verunsicherung bei. Neue Osnabrücker Zeitung (), , 51. jg., nr. 276, s. 26, Kultur (619 wörter)
Die Rechtschreib­reform hat aber auch stark zur Ver­unsicherung bei­getragen: Zu viele Varianten etwa in der Groß- oder Klein­schreibung eines Wortes oder einer Wendung sind erlaubt, zu wenig Gesetz­mäßigkeiten lassen sich daraus ableiten.

25. 11. 2018

: Schüler schreiben kreativer als früher — obwohl sie mehr Fehler machen. NZZ am Sonntag, , nr. 47, s. 1 (238 wörter)
Politiker kämpfen gegen das «Schreiben nach Gehör». Zwar leidet die Ortho­graphie, doch der Wort­schatz wächst.
: Kreativitet ist wichtiger als Rechtschreibung. NZZ am Sonntag (), , nr. 47, s. 20 bis 21, Hintergrund Schweiz (2210 wörter)
Anders als noch vor Jahren, als man über Reformen in der deutschen Recht­schreibung stritt, weil man eine Ver­einheitlichung anstrebte, steht nun die Ortho­graphie an sich im Zentrum. Mit anderen Worten: Die Kinder können heute nicht mehr korrekt schreiben, was Langzeit­studien über die Fehler­quote bei Schülern bestätigen. Und alles nur, weil man es ihnen angeblich falsch beibringt.
: Kleine Schritte, große Hoffnung. Der Tagesspiegel (), , 74. jg., nr. 23661, s. 25, Kultur
Der Literatur­nobelpreis in der Krise. Bringt die Umbesetzung der Akademie die Wende? […] Ob sie es schaffen gewisser­maßen den Urzustand wiederher­zustellen? Sie hatte durchaus ihre Vorzüge, die Schwedische Akademie. Ihre Unabhängig­keit machte die Institution immun gegen Trends und staatliche Willkür. Der Status verschaffte ihr unwieder­bringliche Freiheiten. Dafür ein Beispiel: Als Über­setzer des Akademie-Buches „Nobelpriset i litteratur“ erhielt ich die Anweisung, auf sämtliche Vorschriften der deutschen Rechtschreib­reform zu verzichten und bewährtes Deutsch zu schreiben. So ist es bis heute. Die von der Akademie geehrten Schrift­steller, nicht zuletzt die deutsch­sprachigen Nobelpreis­träger Günter Grass und Elfriede Jelinek, widersetzten sich „der anderen Orthographie, die im staatlichen Auftrag erfunden wurde. Sie ist minder­wertig und erschwert die sprachliche Präzision“, wie es im Appell „Inter­nationale Schrift­steller gegen die Rechtschreib­reform“ hieß, den die Akademie initiiert hatte. Wer, wenn nicht die Akademie, kümmert sich heute in Schweden um Kultur­leistungen wie diese, macht die Stimmen inter­nationaler Spitzen­autoren hörbar?

24. 11. 2018

: Genderstern in Aktion. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 274, s. 22, Briefe an die Herausgeber (367 wörter)
Wenn das Gendern Schule macht, werden wir Texte erleben, in denen die Regeln der deutschen Sprache nicht mehr gelten. Die Politik war eben noch nie ein guter Ratgeber, wenn es um Ein­griffe in kulturelle Standards geht, die über Jahr­hunderte gewachsen sind. Das Desaster der Rechtschreib­reform von 1996 sollte uns eine Lehre sein.

22. 11. 2018

: Vielleicht ist eher die Rechtschreibung «falsch». Aargauer Zeitung, regio-ausgabe Aarau-Lenzburg-Zofingen, , s. 19, leserbriefe (257 wörter)
Ich war jahrzehnte­lang Lehrer, habe Hunderte von Aufsätzen, Texten, Diktaten korrigiert und in möglichst einfacher und wirkungs­voller Art verbessern lassen. Ich habe hautnah mit­bekommen, wie die Schwierigkei­ten mit der deutschen Recht­schreibung viel Freude am Lernen, am Unter­richt verdorben haben […] – und die Rechtschreibe­reform der Neunziger­jahre war wie ein Berg, der eine Maus gebar.

20. 11. 2018

: Wie man Plastik richtig platziert. Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 270, s. 22, Panorama (568 wörter)
Seit einigen Wochen deutschen wir zwei Fremd­wörter so ein, wie es im Sprach­raum üblich geworden ist: «Plastic» wird in allen Be­deutungen zu «Plastik». Und «placieren» kommt jetzt auch bei uns als «platzie­ren» daher.

19. 11. 2018

: Aussprache des Gender-Sterns: Ein kurzes Stocken. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton
„Das Sternchen“, schreibt der Anglist Anatol Stefanowitsch […], werde „durch einen stimm­losen glottalen Verschluss­laut wieder­gegeben“. So könne man auch den Stern aussprechen, als Pause. Sie machte dann aus der Nachsilbe lautlich ein eigenes Wort. Also: „Ärzt in“ […]. Ob es allerdings jemals zum Ruf „Ist eine Ärzt in im Zug?“ […] kommen wird, […] dürfen wir der weniger moralischen als sprachlichen Empfindlich­keit überlassen.

17. 11. 2018

: Genderstern am Himmel? (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton, Hoch/Schule
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat sich gegen ein einzelnes Zeichen für alle Geschlechter entschieden. Wie geht es jetzt weiter mit dem Gendern? Die Chefredakteurin des Dudens im Interview. […] Sollte aus Ihrer Sicht der Genderstern toleriert werden? [Kathrin Kunkel-Razum:] Ich persönlich finde, dass er ein gutes Zeichen ist.
: Liebe Leser_innen und Leser*innen. (Rheinische Post Online), , Panorama, Deutschland
Und die linguistischen Möglichkeiten sind […] beachtens­wert vielfältig geworden. Mit dem Binnen-I, dem Gender-Sternchen oder dem sogenannten Gender-Gap, also der Geschlechter-Lücke. Die Varianten greifen unter­schiedlich stark ins Schrift­bild ein, sprechbar sind die meisten kaum. Die Vorschläge scheinen in diesem Sinne auch weniger eine Sprach­reform zu sein (wie etwa die der kaum minder umkämpften Rechtschreib­reform von 1996), sondern mehr das sichtbare Abbild eines ge­sellschaftlichen Wandels.

16. 11. 2018

: Keine Empfehlung zum Gendersternchen. , , Wissen
Der Rat für deutsche Rechtschreibung spricht vorerst keine Empfehlung zum Gebrauch des Gender­sternchens aus. […] Nach einer "sehr langen und sehr kontro­versen Diskussion" sei der der Vertagungs-Beschluss des 41-köpfigen Gremiums ein­stimmig gewesen, sagte Josef Lange, der Vorsitzende des Rats, dem Tages­spiegel. Anerkannt hat der Rat jedoch ein „Recht der Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, auf an­gemessene sprachliche Bezeichnung“. Dieses Anliegen solle sich „auch in der ge­schriebenen Sprache abbilden“.

6. 11. 2018

: Lassen wir die Sprache menschlich sein. Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 258, s. 12, Meinung & Debatte (1434 wörter)
Bald reden die Rät*innen für deutsche Recht­schreibung wieder darüber, wie jedes Geschlecht gerecht in der Sprache ab­gebildet werden kann. Kriti­ker_innen monieren, dass die Varianten und Zeichen das Deutsche verhunzten. Dabei ist etwas anderes gravierender: Der permanente Fokus aufs Geschlecht verformt unser Verständnis des Menschen.
: Deutschstunde: Der Kampf gegen Fehler, die keine Fehler sind. Hamburger Abendblatt (), , s. 2, Meinung (618 wörter)
Ein alter Herr schrieb, ein Wort werde nicht „großgeschrie­ben“, sondern „groß geschrieben“. Der Herr irrt – oder sagen wir besser: Er hat die ortho­grafischen Zeitläufte nicht mit­bekommen. Laut der Rechtschreib­reform wird ein Wort großgeschrie­ben oder kleingeschrie­ben – also mit einem großen oder kleinen Anfangs­buchstaben versehen –, aber von der Lehrerin groß an die Wandtafel geschrieben […]. Selbst die Liebe zum Vaterland wird, falls es so etwas heut­zutage überhaupt noch gibt, groß geschrieben. Vor 1998 war es genau umgekehrt (die Schreib­weise, nicht die Vaterlands­liebe).

Die liebe zum vaterland wird großgeschrieben. Es ist nicht genau umgekehrt; die änderung besteht darin, dass das schreiben mit grossem oder kleinem anfangs­buchstaben, also gewissermassen die mittlere der drei bedeutungen, von der wörtlichen zur übertragenen bedeutung wechselt. Was die willkür des begriffs «übertragene bedeutung» und damit der unterscheidungs­schreibung illustriert.

5. 11. 2018

: Recht auf korrekte Schulung. Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 257, s. 7, Zuschriften (260 wörter)
Warum bei den Kindern zuerst zwei Jahre lang falsch Ge­schriebenes ohne Wider­spruch durchgehen lassen, aber ab der 3. Klasse muss man plötzlich ein­greifen?
: Kleiner Lerneffekt, grosse Frustration. St. Galler Tagblatt (), , s. 31, Ostschweiz (1008 wörter)
Der Kanton Nidwalden verbannt die Methode «Schreiben nach Gehör» gar aus dem Lehrplan. In den Kantonen St.Gallen und Thurgau ist eine solche Massnahme kein Thema. Denn jedes Kind schreibe zunächst nach Gehör, sagt ein Experte. […] Bleibt noch die These, dass Lehrlinge oder Maturanden wegen der Lese- und Schreib­lehrgänge nicht mehr korrekt schreiben lernen. Sprach­didaktiker Thommen hält wenig von diesem Rück­schluss: «Zwischen der Rechtschreib­kompetenz der 20-Jährigen und der Methode, die sie als 6-Jährige erlebt haben, gibt es keinen direkten Zusammen­hang. Da­zwischen stehen noch viel zu viele andere Faktoren».

3. 11. 2018

: Lehrplan 21 auf Bewährungsprobe (I). Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 255, s. 11, Zuschriften (156 wörter)
Gemäss dem Lehrplan 21 ist erst ab dem dritten Schuljahr auf korrekte Recht­schreibung zu achten […]. Den Eltern wurde sogar verboten, falsche Schreib­weisen zu korrigieren. Man muss keine pädagogische Hochschule absolviert haben, um diesen Unsinn zu erkennen.
: Lehrplan 21 auf Bewährungsprobe (II). Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 255, s. 11, Zuschriften (216 wörter)
Die Erst- und Zweit­klässler sollen schreiben, wie sie die Worte hören. Das ist offenbar modern, erschwert aber das Verständnis, denn wir lesen ja nicht Buchstabe um Buchstabe, sondern prägen uns das Wortbild ein.

Nein, vgl. unser stichwort regel.

: Lehrplan 21 auf Bewährungsprobe (III). Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 255, s. 11, Zuschriften (300 wörter)
«Schreiben nach Gehör» ist die erste von Konrad Duden 1901 fest­gelegte Grundregel […]. Recht­schreiben ist eine Kon­vention. Sobald Kinder zu schreiben beginnen, wollen sie auch wissen, ob sie die ver­wendeten Wörter «richtig» geschrieben haben. Da genügt der Hinweis: «Schau, das wird so geschrieben», ohne ein verdrehtes Regel­wissen, wie es Afra Sturm im Schweizer Schüler­duden vertritt.
: «Kinder lesen, weil sie nicht verstehen.» Peter Bichsel über die Sucht nach Buchstaben: Ein Vorabdruck aus dem neuen Gesprächsband mit dem Autor. Schweiz am Wochenende, , s. w5/49, Kultur
[Bichsel:] Ich bin nun einmal in einem der wenigen Länder der Welt auf­gewachsen, in dem die Recht­schreibung eine ungeheure Bedeutung hat. Ein englischer Gymnasial­lehrer streicht keine Fehler an, der nimmt den Rotstift nicht zur Hand. Das habe ich auch in Amerika so erlebt. Da schreibt der Lehrer vielleicht unter den Aufsatz: «You have to improve your spelling.» Wenn bei uns bekannt wird, dass ein Arzt in einem Brief Bahnhof ohne h geschrieben hat, kann er seine Praxis schliessen.

1. 11. 2018

: Das Gendersternchen darf nicht in die Schule. , , Wissen
Die Berliner Senats­verwaltung für Justiz hat den Rechtschreibrat im April um einen Formulierungs­vorschlag gebeten. Seitdem haben den Rat 200 weitere Anfragen aus der öffentlichen Verwaltung erreicht […]. Dass wegen der (rechtlichen) Unsicherheit Handlungs­bedarf besteht, ist also klar. […] bat das Gremium die von ihm eingerichtete Arbeitsgruppe „Geschlechter­gerechte Schreibung“, bis zur Sitzung im November Empfehlungen für staatliche Stellen vorzubereiten. […] Was rät die AG dem Rat also in Sachen Gender­sternchen? Nichts Eindeutiges. Vielmehr enthält das Papier zwei alternative Vorschläge für den Rat. […] Der eine Vorschlag lautet daher, alles so zu belassen, wie es ist. Der alternative Vorschlag: Der Rat könnte sich dafür entscheiden, öffentlichen Einrichtungen zu empfehlen, das Gender­sternchen zu tolerieren. Auch wenn der Rat sich für Letzteres entscheiden sollte, würde sich kaum etwas ändern: „Das amtliche Regel­werk wäre nicht berührt“, betont Henri Bouillon, […] Vor­sitzender der AG. […] Auch der Duden könnte selbst entscheiden, ob er den Toleranz­beschluss des Rechtschreib­rats unter „Empfehlun­gen“ abbilden möchte oder nicht. Schulen wären hingegen von diesem Toleranz­edikt aus­genommen, wie die AG vorschlägt.

31. 10. 2018

: Kinder haben ein Recht auf korrekte Schulung. Umstrittene Lernmethode «Schreiben nach Gehör». Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 253, s. 11, Meinung & Debatte (527 wörter)
Im Klavier­unterricht hat man es früher oder später mit dem C-Dur-Präludium von Bach zu tun. Wer finger­technisch voran­kommen will, übt irgendwann die Fuge dazu und dann die schwereren Stücke des «Wohl­temperierten Klaviers». Mühsam, anstrengend, enervierend kann dies sein. Auch der Kunst­turner, der wag­halsig durch die Lüfte fliegen möchte, weiss haargenau: Wer es zu etwas bringen will, muss üben. Und er muss richtig und lang üben. Nur für einen Teil unserer Primar­schüler soll das nicht gelten. Sie lernen in der ersten und zweiten Klasse manchen­orts nicht, wie man richtig schreibt.

Ein toller vergleich! Wie gross ist der anteil der menschen, die die schwereren stücke des «Wohl­temperierten klaviers» und die riesenfelgen beherrschen? Etwa so gross wie im mittelalter der anteil der schreibkundigen mönche. Ist das das ziel? (Stichwort schreiben.)

29. 10. 2018

: In Nidwalden ist der «schbas» vorbei. Die Lerntechnik «Schreiben nach Gehör» in der Primarschule ist umstritten – nun kapituliert ein erster Kanton vor genervten Eltern. Neue Zürcher Zeitung (), , 239. jg., nr. 251, s. 9, Schweiz (1061 wörter)
In Deutsch­schweizer Kantonen dürfen Erst- und Zweitklässler schreiben, wie sie es aufgrund des Klangs für richtig halten. In Nidwalden müssen sie nun ab der 2. Klasse korrekt schreiben. […] Jürgen Oelkers, emeritierter Professor für Erziehungs­wissenschaften an der Universität Zürich und Kritiker der Reform­pädagogik, findet die Nidwaldner Lösung einen «ver­nünftigen Kompromiss und Schritt in die richtige Richtung» […]. Aber Oelkers hält daran fest, dass die Rechtschreib­regeln sinnvoller­weise schon ab Beginn der Primar­schule gelten müssten. «Die Zukunft gehört wieder dem Fibel­unterricht.» […] Eine andere Position hat die Sprach­wissenschafterin Afra Sturm, Co-Leiterin des Zentrums Lesen, Medien, Schrift an der Pädagogi­schen Hochschule FHNW in Windisch. Sie hält es für bedauerlich, dass Schweizer Politiker nun einen «Methoden­streit» aus Deutschland importieren würden. […] Sturm betont, das laut­getreue Schreiben sei ein Entwicklungs­schritt, den ohnehin jedes Kind durchlaufe, das könne man weder verbieten noch be­schleunigen.

stellungnahme

24. 10. 2018

: Der nächste Angriff auf die deutsche Sprache. Zerstörerische Ideologen vollenden ihr Werk: Dem Desaster der Rechtschreibreform soll nun der »Gender«-Wahn folgen. , , Nachrichten (988 wörter)
Die der­zeitigen Umtriebe zur Einführung des „Gender­sternchens“ wären wohl nicht möglich gewesen, wenn die Ortho­graphie der Sprach­gemeinschaft nicht zuvor in die Verfügungs­gewalt des Staates überführt worden wäre. Bis 1996 war es so, dass die große Zahl kom­petenter Viel­schreiber – Schrift­steller, Jour­nalisten, Professoren – den Schreib­gebrauch mit­bestimmte. Die Ortho­graphie war elitär im Sinne von Qualität (Leser­freundlichkeit) und egalitär in dem Sinne, dass die große Zahl der Sprach­kompetenten fast unmerklich an der Ent­wicklung der Recht­schreibung mitwirkte. Wie bereits bei den ersten Reform­ansätzen durch die Zweite Ortho­graphische Konferenz im Jahr 1901 bestanden die späteren sprachlichen Neuerungen vornehmlich in der An­erkennung von Schreibungen, die sich als leser­freundlich ein­gebürgert hatten. Diese Schreibungen verstießen also nicht gegen grammatische, phonetische und etymologische Regeln. […] Die „re­formierten“ Schreibungen von 1996 sind großen­teils nicht nur leser­feindlich, sondern vielfach auch sprachlich falsch, beispiels­weise „heute Abend“: grammatisch falsch; er „schi-ckte“: phonetisch falsch; „Zierrat“: etymologisch falsch.

stellungnahme

23. 10. 2018

: Ehemaliger Kulturchef begeistert mit Sprachplaudereien. Rolf Waldvogel lockt viele Zuhörer in die Buchhandlung Grimm. Trossinger Zeitung (), , s. 20, Spaichingen (445 wörter)
Überhaupt stehe unsere Sprache unter Dauerstress, welcher auch durch die sozialen Medien ver­ursacht werde. Dazu kämen die teilweise un­verständlichen Regeln der Rechtschreib­reform mit ihrer Varianten­schreibung. Zu diesen „post­orthografischen“ Zeiten tragen seiner Meinung nach auch viele Leute aus der Werbe­branche mit ihren skurrilen Wort­schöpfungen bei.
: "Es ist fachlich Blödsinn, nur noch den Fibelunterricht zuzulassen." , , Gesellschaft, Schule
Rechtschreibung darf nicht zu kurz kommen. Die Schulen brauchen dafür Zeit und kompetente Lehrer, die mehrere Methoden kennen, sagt der Grundschul­forscher Jörg Ramseger. [… Ramseger:] Ortho­grafie sollte schon im ersten Schuljahr ein­geführt werden. Aber behutsam. Kontra­produktiv ist es, alle frühen Schreib­versuche der Kinder sofort mit dem Rotstift zu bearbeiten. Denn die Kinder entwickeln ständig neue Schreib­strategien und erste Fehl­schreibungen prägen sich, allen Vor­urteilen zum Trotz, nicht ein.

18. 10. 2018

: Auf richtige Schreibweise direkt achten. Kölnische Rundschau, , s. 13, Dialog (259 wörter)
Wenn ich damals auf der Volks­schule Schreiben nach Hören gelernt hätte, würde ich noch heute „Rüttmuß“ statt Rhyth­mus schreiben.

Wenn das wahr wäre, wäre es erfreulich, aber das grosse R müsste nicht sein.

10. 10. 2018

: Haubtsache schraibän! Methodenstreit in Schulen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Beruf & Chance, Campus
„Schreiben nach Gehör“ oder Fibel? Die aktuelle Debatte über die Methoden, mit der Grund­schüler lesen und schreiben lernen, lässt nicht nur Eltern zweifeln. Auch angehende Lehrer sind verwirrt. […] Schuld daran ist Una Röhr-Sendlmeier, Professorin für Entwicklungs­psychologie und Pädagogische Psychologie an der Universität Bonn und studierte Linguistin. Mit ihrem Kollegen Tobias Kuhl und vielen studentischen Mit­arbeitern hat sie eine aufsehen­erregende Studie veröffentlicht. Dafür wurden gut 300 Kinder im Großraum Bonn zunächst nach ihrer Einschulung im Jahr 2013 auf ihre Vor­kenntnisse im Lesen und Schreiben getestet. Danach seien fünfmal jeweils halb­jährlich Diktate ausgewertet worden. Zu­sätzlich wurden auch die Orthografie-Kenntnisse von gut 2800 Kindern aus den Klassen zwei bis vier untersucht. Nach Auswertung der erhobenen Daten erwies sich die sogenannte Fibel­methode als die wirksamste, was die Einhaltung der Rechtschreib­regeln betraf.

4. 10. 2018

: Die Rechtschreibung ist sehr wichtig. Südostschweiz, ausgabe Bündner Zeitung, , nr. 231, s. 12, Forum, Leserbriefe (141 wörter)
Aber auch im Alltäglichen sind wir auf korrekte Schreib­weise an­gewiesen, um mühelos und ohne Miss­verständnisse zum Bei­spiel Beipack­zettel, An­leitungen, In­formationen aller Art lesen zu können.

2. 10. 2018

: Keine Anxst vor Fehlern. Südostschweiz, ausgabe Bündner Zeitung, , s. 16, leserbrief (116 wörter)
Recht­schreibung wird allgemein über­bewertet. Der primäre Zweck der Sprache ist es doch, sich zu ver­ständigen.

29. 9. 2018

: Die Anxt vor Fehlern. Schweiz am Wochenende, , s. 21, Inland & Ausland (780 wörter)
An Schulen tobt ein Glaubens­streit: Wie sollen Kinder Recht­schreibung lernen? […] Rolf Dubs, renommierter Pädagoge und emeritierter Professor der Uni­versität St. Gallen (HSG), erkennt einen regel­rechten Zerfall der Rechtschreib­kenntnisse. […] Einen Grund sieht Dubs in der um­strittenen Methode «Schreiben nach Gehör», auch «Lesen durch Schreiben» genannt.
: Wider das Einfache. Sprachpreis für Josef Kraus. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 11, s. 11, Feuilleton (111 wörter)
Der ehemalige Landshuter Gymnasiallehrer für Deutsch und Sport und Schul­psychologe habe die deutsche Bildungs­politik […] schonungslos analysiert, begründete die Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache ihre diesjährige Wahl. Kraus […] habe bereits 1993 die Rechtschreib­reform kritisiert und sich gegen einen Bedeutungs­verlust der deutschen Sprache in den Wissen­schaften, gegen die sogenannte „Gender­sprache“ und die „einfache Sprache“ aus­gesprochen.

28. 9. 2018

: Pädagoge Josef Kraus mit Deutschem Sprachpreis geehrt. , , Kultur, Weimar
Der 1949 geborene Kraus kritisierte 1993 die Rechtschreib­reform und sprach sich immer vehement gegen einen Bedeutungs­verlust der deutschen Sprache in den Wissen­schaften, gegen die sogenannte "Gender­sprache" und die "ein­fache Sprache" aus.

27. 9. 2018

: Ewiges Hin und Her. Märkische Allgemeine, , s. 9, Land & Leute (184 wörter)
Nun also Rolle rückwärts bei der Recht­schreibung. Diese Entscheidung ist längst überfällig, ist die ortho­grafische Verwirrung doch nicht nur bei Kindern weit verbreitet. Nach den Rechtschreib­reformen der ver­gangenen Jahrzehnte – auch die endeten halbe Kraft voraus im Rückwärts­gang – wissen auch viele Erwachsene nicht mehr, was richtig ist.

22. 9. 2018

: 2 x 3 macht 4 und kese schmekkt bessa alz meionese. , , Politik, Deutschland (1168 wörter)
In Sachen Bildung scheint man in Deutschland überaus experimentier­freudig zu sein. Vor gut zwanzig Jahren trat die neue Rechtschreib­reform in Kraft. Nicht nur Schüler und Eltern waren durch diese verunsichert. Selbst Referendaren und Lehrern, die über gute ortho­graph(f)ische Kenntnisse verfügten, rutschte so schon mal bei der Beschriftung einer Pflanze an der Tafel ein alter „Stengel“ statt ein neuer „Stängel“ heraus. Schreibt nach diesem wohl eher politisch motivierten Experiment einer Ost-West-Annäherung die heutige Schüler­generation fehler­freier? Leider nein bzw. ganz im Gegenteil.

20. 9. 2018

: Why does English have so many different spelling rules? (The Conversation), , Curious Kids
We could iron out in­consistencies such as humOUr versus humOrous. To introduce uniform -or spellings would be a painless reform […]. No matter how silly spellings are, people get attached to them, and new spellings – even sensible ones – never seem to get a foot in the door.

19. 9. 2018

: Zu: Einmal mehr wurden Schüler als Versuchskaninchen missbraucht. , , Kolumnen, leserkommentar
Ich bin seit 1982 im Schuldienst tätig. Ich habe vor der Rechtschreib­reform Tausende von Schüler­arbeiten korrigiert und nach der Reform Tausende von Schüler­arbeiten korrigiert. […] Mir ist während der ganzen Zeit auf­gefallen, dass die Rechtschreib­leistungen immer schlechter wurden. Einen besonderen Bruch konnte ich nach Einführung der Rechtschreib­reform nicht fest­stellen. Der Bruch kam erst, als auch in Bayern die Methode Lesen-durch-Schreiben praktiziert wurde. Als Klassen­lehrer in der 3. und 4. Jahrgangs­stufe muss ich jetzt Fehler anstreichen, die früher nie vorkamen. So schreiben manche Kinder „schp“ und „scht“ statt „sp“ und „st“ und ich kann es ihnen einfach nicht abgewöhnen.

Es ist höchst erfreulich, dass die kinder «Fater» und «Schtein» schreiben und dass man es ihnen nicht abgewöhnen kann.

: Einmal mehr wurden Schüler als Versuchskaninchen missbraucht. , , Kolumnen
Steinig et al. schreiben dazu wörtlich: „Als wesentlichen Grund für diesen außergewöhnlichen hohen Anstieg sehen wir den Rückgang von Instruktions-, Lern- und Übungszeit, die im Deutsch­unterricht auf die Recht­schreibung verwandt wird.“ Und: „Wir vermuten, dass dieser außer­gewöhnlich hohe Anstieg zumindest teil­weise mit der Ver­unsicherung durch die Rechtschreib­reform aus dem Jahre 1998 zu erklären ist.“ Stimmt auch, denn die sogenannte Rechtschreib­reform war in weiten Teilen eine Schlechtschreib­reform.

17. 9. 2018

: Mit dem Participe passé ist nicht zu spassen. Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 215, s. 2, International, Aufgefallen (308 wörter)
Konkret fordern die beiden Belgier […] nicht viel: Das Partizip, das auf das Hilfs­verb «avoir» (haben) folgt, soll in jedem Fall un­veränderlich bleiben. […] Der Tenor: Nach Abwägung von Pro und Contra wird eine Ver­einfachung meist abgelehnt. […] Und ein Kommenta­tor hält fest, dass Sprach­reformen in der Ver­gangenheit ohnehin schlecht an­genommen worden seien.
: Orthografie ist Fleißarbeit. Studie zur Rechtschreibung. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton, Hoch/Schule
Viele Grundschüler haben Defizite bei der Recht­schreibung. Ein Psychologen­team hat jetzt drei etablierte Lern­methoden mit­einander ver­glichen. Das Ergebnis sieht der Bildungs­verband VBE kritisch.

12. 9. 2018

: Sind Sätze und Sprecher denn erst in der digitalen Ära vernetzt? Frankfurter Allgemeine Zeitung, , s. 10, Literatur und Sachbuch (1132 wörter)
Ein Linguist und Mitglied im Rat für deutsche Recht­schreibung geht online: Henning Lobin meint im Internet ein neues Bild der Sprache zu entdecken. […] Im Vorwort stößt man auf gleich drei Bilder von Sprache: […] und schließlich das Sprach­bild derer, die einem sprachlichen Ideal beziehungs­weise einer Vorstellung von „reiner Sprachlichkeit“ anhängen. Letztere ist die große Gegen­spielerin zum „neuen Bild der Sprache“, wobei sie offenbar durch die Vorstellung einer starren und un­veränderlichen Verbindung von Zeichen und Be­zeichnetem geprägt ist und nach Lobin eher in schriftlichen Konstrukten als in der Mündlich­keit zu finden ist. Will der Autor mit diesem schwammigen Begriff vielleicht die Gegner von Anglizismen und Rechtschreib­reformen charakteri­sieren, fragt man sich auf der Suche nach Greif­barem?

11. 9. 2018

: Falsche Rechtschreibung im Potsdamer Hauptbahnhof. Märkische Allgemeine, , s. 16, Potsdam, Leserbriefe
Der Beitrag in der MAZ über die Rechtschreib­reform hat mich wieder daran erinnert, dass man bei der Ankunft im Potsdamer Haupt­bahnhof auf jedem Bahn­steig mit „Herzlich Will­kommen“ begrüßt wird.

7. 9. 2018

: Kündigung, vollständig durchgeführt! (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Politik, Fraktur
Uns schockierte […] Björn Höckes Outing, sein F.A.Z.-Abonnement gekündigt zu haben. Das ist zwar schon fünfzehn Jahre her, doch wärmte der AfD-Mann seine Heldentat jetzt auf einer Wahlkampf­veranstaltung auf […]. Endgültig gekündigt, so bekannte Höcke, habe er das Abo, „als diese Zeitung, eine damals eher kon­servative Zeitung, dann von der alten bewährten Recht­schreibung auf die neue Schlecht­schreibung umgestellt hat […]. Leider hat aber auch dieser Teil der Begründung Schwächen. Höcke kündigte, wie er selbst sagte, im Jahr 2003. Da wandte die F.A.Z. freilich schon drei Jahre lang wieder die alte Recht­schreibung an – für deren Erhaltung sie bis zum letzten Buchstaben gekämpft hatte wie keine zweite Zeitung im teutschen Sprachraume, Herr Höcke! Erst 2007 übernahmen wir, um der Einheitlich­keit willen, eine Reform­schreibung, der – so un­bescheiden wollen wir einmal sein – auch dank unseres Wider­standes gravierende Mängel aus­getrieben worden waren.

6. 9. 2018

: 1998: Krieg dem Tollpatsch. (der Freitag), , Politik, Inland (1103 wörter)
Die Rechtschreib­reform. Der Krieg um sie geht jetzt ins 20. Jahr, weil es echten Kriegern immer schon egal war, ob sie verloren oder gewonnen hatten. So wird uns die FAZ in zehn Jahren an den Dreißig­jährigen Krieg um die Recht­schreibung erinnern, wie es Heike Schmoll am 1. August 2018 zum 20. Jahres­tag der Einführung dieser Reform tat.
: 20 Jahre Rechtschreibreform: Buchstabensalat kontra Regelwerk. (Tiroler Tageszeitung), , panorama, Wissen
„Ich erinnere mich noch gut, dass ich damals enttäuscht war“, erzählt der ehemalige SPÖ-Bildungs­sprecher im Nationalrat, Erwin Nieder­wieser: „Keine Klein­schreibung, keine Ver­einfachung, Varianten, deren Sinn sich mir nicht eröffnen wollte, und dergleichen mehr.“ Inzwischen ist Nieder­wieser seit fünf Jahren Mitglied im zwischen­staatlichen „Rat für deutsche Recht­schreibung“ und jetzt „verstehe ich, weshalb das so ist“, sagt er […].

31. 8. 2018

: Auch mit 76 Anwalt der deutschen Sprache. Reussbote, , s. 30, Region
Werber, Schreiber, Texter, Kommunikator. In Hansruedi Wehrlis Leben dreht sich alles um die Sprache. […] Ein Porträt eines erfolg­reichen Mannes, der auch mit 76 noch täglich in seinem Büro steht. […] Woher kommt dieser ver­bissene Kampf gegen die Verhunzung und gegen die Sexuali­sierung der Sprache? Hans­ruedi Wehrli überlegt einen kurzen Moment und sagt: «Die neuen Medien machen die Sprache kaputt. […]» […] Er findet die «von oben» ve­rordnete Rechtschreibe­reform in den Schulen ein Debakel. Die Schweizer Ortho­graphische Konferenz SOK, deren Mitglied er ist, be­förderte den neuen Schüler-Duden glatt auf den Mond.

30. 8. 2018

: Deutschkurs für Sattelweiche. Die Südostschweiz, , nr. 201, s. 12, Meinung, Rauchzeichen (469 wörter)
Im Gegensatz zur Schweiz und Öster­reich haben die grossen deutschen Verlage und viele senile Schrift­steller damals die Reform leider nicht ganz­heitlich akzeptiert, obwohl sie viel zu wenig weit ging. Sie beharrten sogar auf dem un­säglichen Doppel-S (nichts weiter als ein ver­krüppeltes grosses «B») und auf unseren Tastaturen zum Glück ober­flächlich nicht vorhanden.
: Schnitzel Kebap Bar. , , Meinung
Mit der Rechtschreib­reform lässt sich kein Hund mehr hinter dem Ofen hervor­locken, und nur verwundert blickt man zurück auf das, was in den 1990er Jahren an Diskussionen über die Reform der deutschen Orthografie angezettelt wurde. Mit schweren Geschützen wurde da gekämpft, der sofortige Untergang des Abend­lands an die Wand gemalt […].

29. 8. 2018

: Die neue Rechtschreibung ist besser als ihr Ruf. , , Lektorenblog
Am 1. August 2018, genau zwanzig Jahre nach dem flächen­deckenden Inkrafttreten der Rechtschreib­reform, ver­öffentlichte die FAZ einen Artikel, der die Vereinfachung der deutschen Recht­schreibung als „gründlich misslungen“ bezeichnet. […] Offen­sichtlich taugt diese Frage auch heute noch dazu, die Gemüter derjenigen zu erregen, die sich Rechtschreib­regeln als un­veränderliche Naturgesetze wünschen. Bei genauer Betrachtung handelt es sich bei diesem Artikel aber eher um das sprach­puristische Pamphlet einer Reform­gegnerin der ersten Stunde […].

26. 8. 2018

: Städtenamen im kuriosen Check. (Oberpfalz Medien), , Oberpfalz
Was bringt Pfreimd deutschland­weit Platz zwei auf einer Städte­namen-Hitliste ein? Der einsilbige Name besteht aus sieben Buchstaben. […] Angesichts 20 Jahre Rechtschreib­reform haben sich die Reise­experten auf die Suche nach den kompli­ziertesten Städte­namen Deutsch­lands gemacht. Seit dem 1. August 1998 sollten die Regeln der neuen deutschen Rechtschreib­reform den Deutsch­sprechenden die Rech­tschreibung erleichtern. Wie die Experten zu der Einschätzung kommen, dass das "an so mancher deutschen Stadt vorbei­gezogen" zu sein scheint, erschließt sich zwar nicht ganz: Eine Stadt kann ja kaum zwecks der Rechtschreib­reform ihren Namen ändern.

23. 8. 2018

: Reisefreiheit nur mit scharfem S. Roßdorf oder Rossdorf - mit dieser Frage hat sich das Verwaltungsgericht beschäftigt. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 195, s. 40, Rhein-Main-Zeitung, Rhein-Main & Hessen (360 wörter)
Die Rechtschreibreform ist ein Ärgernis nicht nur für viele Schüler gewesen. Auch Hunderte Schrift­steller und Wissen­schaftler hatten damals die "Frank­furter Erklärung" für einen Stopp der Reform unter­schrieben. […] wie soll es dann erst einem afgha­nischen oder pakista­nischen Grenz­soldaten gehen? Etwa bei der Frage der richtigen Verwendung von Eszett […] oder dem doppelten S. […] Mit solchen sprachlichen Details hat sich gestern das Verwaltungs­gericht Darmstadt beschäftigen müssen. Anlass war die Klage eines 74 Jahre alten Mannes, der auf eine Änderung der Schreibweise seiner Wohn­gemeinde Roßdorf drängte. […] die Gemeinde hatte […] mit Rücksicht auf den Mann bis 2012 bei der Verlängerung seines Reise­passes Rossdorf eingetragen. Der Grund: Wie der Kläger berichtete, sei ihm bei einem Grenz­übertritt von Afghanistan nach Pakistan in den siebziger Jahren Urkunden­fälschung vorgeworfen worden. Die Grenzsoldaten, so trug er dem Gericht vor, hätten das scharfe S als ein B gelesen […]. Nachdem die Gemeinde bei der Pass­verlängerung eine abermalige Eintragung von "Rossdorf" verweigerte, reiste der Mann nicht mehr in Länder wie Pakistan ein, da er eine Wiederholung des Vorfalls fürchtete.

Die FAZ lässt keine gelegenheit für einen seitenhieb gegen die rechtschreib­reform aus. Nur: Was haben die probleme pakistanischer grenz­soldaten in den siebziger jahren damit zu tun? Aus unserer sicht – aber nicht aus der der FAZ und schon gar nicht aus der der hier völlig deplatzierten frank­furter erklärung – ergibt sich durchaus ein passender vorwurf an die reform von 1996: dass das ß nicht (wie in der Schweiz) ganz abgeschafft wurde.

17. 8. 2018

: Rechtschreibung – jeder wie er will. , , Politik, Meinung
Schreiben ist Kommunikation. Wer schreibt, möchte gelesen – und ver­standen werden. Um das zu ge­währleisten, hat man sich auf ein Regel­werk geeinigt.

stellungnahme

16. 8. 2018

: Die Seele des Gedichts. Der zu DDR-Zeiten aus Greiz vertriebene Reiner Kunze wird 85 und lässt noch immer die Poesie sprechen. Thüringische Landeszeitung, , s. 20, Kultur & Freizeit (832 wörter)
Seine Verweigerung der vor 20 Jahren eingeführten Rechtschreib­reform ist legendär. Ihn schmerzt es, wie die über Jahr­hunderte gewachsene Sprache deformiert wird "vom Hoch­entwickelten zum Primitiven, vom Unmiß­verständlichen zum Miß­verständlichen".

15. 8. 2018

: Bildungsmonitor 2018: Kuschelpädagogik hat ihren Preis. , , Debatte
Lange, zu lange sind die Schulen in der Mehr­zahl der Länder Versuchs­werkstatt für Ideologen und Ideo­logien geworden, von der uni­versellen Klein­schreibung bis zur Gesellschafts­lehre.

Das mit der «uni­versellen Klein­schreibung» ist uns entgangen.

13. 8. 2018

Pappplakat ist falsches Beispiel. Rechtschreibreform im Ganzen oft sinnvoll. Thüringische Landeszeitung, , s. 20, Leserbriefe (130 wörter)
Dr. Peter Notni aus Jena schreibt zum Bericht über die Rechtschreib­reform: Das erste Beispiel auf dem Bild (Papppla­kat) ist gerade nicht typisch: es wurde schon vor der Reform so ge­schrieben […].

11. 8. 2018

: Mon Berlin: Euer ß ist unser Circonflexe. Der Tagesspiegel, , s. 6, Meinung (518 wörter)
Die Deutschen sind nicht die Einzigen, die ihre Sprache aus dem Formal­dehyd holen wollen, in dem die Puristen sie gerne bewahren würden. 1990 hat sich die Académie française entschieden, Molières Sprache zu ver­einfachen, und - stellen Sie sich vor - den Zirkum­flex ab­zuschaffen […]. Es sind die gleichen Argumente wie in Deutschland: Vom Niveau­verfall ist die Rede, und vom Chaos im Kopf der Kinder (und Ausländer). Die Franzosen sind nicht im gleichen Maße über ihre Reformer her­gefallen wie die Deutschen […].

10. 8. 2018

: Wenn schon Reform, dann bitte gründlich. Westdeutsche Zeitung, , Leserbriefe (280 wörter)
Anstatt die neuen Regeln in Bausch und Bogen zu verdammen, […] sollte man versuchen, die Vor­teile zu erkennen, die manche (nicht alle) dieser Neuerungen bieten und die durchaus sinn­voll sind.

9. 8. 2018

: Ein exquisiter Bursche. Basler Zeitung, , s. 19 (529 wörter)
Wenn man keine anderen Sorgen mehr hat, macht man sich gern solche wie diese: Braucht die deutsche Sprache einen neuen Umgang mit ihrem ex­quisitesten Zeichen, mit dem scharfen S, […] wie es in ge­schriebenen Wörtern wie «Muße» oder «büßen» vorkommt? Die deutsche Rechtschreib­reform hat dessen Bedeutung etwas geschmälert […]. Ganz abschaffen mochten die deutschen Sprach­regulierer das seltsame Zeichen nicht, während es in der Schweiz schon seit Jahr­zehnten praktisch aus­gerottet ist. Dies mit gutem Grund […].
: Das „dass“ kommt aus der Schweiz. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , s. 20, Briefe an die Herausgeber (197 wörter)
Jedoch gar nicht so deutlich und gar nicht immer wieder wird darauf hin­gewiesen, dass das „daß“ mit „ss“ ge­schrieben werden muss, weil der schweizerische Vertreter mit dem Hinweis das Gremium erpresst hatte, wenn nicht „dass“ geschrieben wird, er die Ver­anstaltung verlassen werde.

7. 8. 2018

: Deutschstunde: Saure Gurken und ein überflüssiges Jubiläum. Hamburger Abendblatt (), , s. 2, Meinung (601 wörter)
Beim Absuchen der runden Jahrestage waren einige Kollegen auf „20 Jahre Rechtschreibreform“ als Sommer-Thema gestoßen. Auf dieses Jubiläum hätten wir gut verzichten können. Erstens wurde die neue Rechtschreibung in den meisten Ländern am 1. August 1998 nur probeweise eingeführt. Wer in der Schule nach alter Norm schrieb, bekam keinen Fehler, sondern den Hinweis „veraltet“. Die Medien folgten erst am 1. August 1999 (fürs nächste Jahr vormerken!), aber nicht in Schleswig-Holstein.
: Nicht lautgetreu. Hannoversche Allgemeine, , s. 6, Leserforum (520 wörter)
Die Rechtschreib­reform hat nach meiner Ansicht drei entscheidende Geburtsfehler: Der erste ist, dass sie mit Rücksicht auf die Schreib- und Lese­gewohnheiten der Deutschen einfach nicht konsequent durchgeführt wurde. […] Der weitaus größte Geburts­fehler aber ist der Irrglaube, dass Schüler Wörter richtig schreiben, weil sie die Regel kennen. In den aller­meisten Fällen […] haben sie die richtige Schreib­weise des Wortes aufgrund langjähriger Übung und als optisches Ganzes abgespeichert […].
: Reform oder Flop? (Passauer Neue Presse), , Niederbayern (811 wörter)
"Gott sei Dank", sagt Josef Kraus, "hat sich die radikale Klein­schreibung und die Total­eindeutschung von Fremd­wörtern nicht durchgesetzt." Anfangs war im Gespräch, Fremd­wörter, deren Ursprung meist in einer anderen Sprache liegt, ein­zudeutschen.

Aha, der ursprung der fremd­wörter liegt meist in einer anderen sprache. Wir befürchteten schon, das sei immer der fall.

4. 8. 2018

: Die Rechtschreib-Reformer waren ihrer Zeit voraus. Schweiz am Wochenende, , s. 20, meinung & debatte (229 wörter)
20 Jahre danach herrscht vor allem eines: Wildwuchs. Für Menschen, die Ein­deutigkeit und Klarheit mögen, ist die De­regulierung der Sprache ein Gräuel […]. Die De­regulierung wäre auch ohne Rechtschreib­reform gekommen, aber für einmal waren die Behörden mit ihrer amtlichen Sprach­verwirrung schneller.

Ein paar varianten sind keine de­regulierung der rechtschreibung (wie üblich werden sprache und schreibung durcheinander gebracht). Und wie sich die neuen medien auf die rechtschreibung auswirken, weiss man noch nicht; nicht aus­geschlossen ist eine stärkere fixierung der norm.

3. 8. 2018

: 20 Jahre neue Rechtschreibung: Als die Gämse die Gemüter erhitzte. (Schweizer Radio und Fernsehen SRF), , Kultur, Wissen
Die Widerstände damals waren enorm. Lehrer­verbände wehrten sich gegen die neuen Regeln, namhafte Schrift­steller und mächtige Zeitungs­verlage forderten die Rückkehr zur alten Recht­schreibung. «Der Wider­stand kam von jenen, die umlernen mussten. Denn umlernen ist mühsam», sagt die Pädagogin Afra Sturm: «Für jene, die neu lernen müssen, ist durch die Reform einiges einfacher geworden.»

2. 8. 2018

: Wenig geholfen — aber nicht gross geschadet. Walliser Bote, , s. 25, Hintergrund (325 wörter)
«Man muss immer wieder sagen: Die amtliche Recht­schreibung betrifft ja die Verwaltung, Gesetzes­texte, Schule, Uni­versitäten», sagte der Sprach­forscher. «Im Prinzip kann letztlich im Privat­bereich jeder schreiben, wie er will.» Bei so manchem Rechtschreib­fanatiker wird Schablonski [Peter Schlobinski] damit für Verdruss sorgen.
: Wer das Elend in Deustschland im Jahre 2018 ... (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Lesermeinungen
.... erfahren will, der lese die Kommentare hier. Weinerlich, recht­haberisch und gerne ein bisschen größen­wahnsinnig präsentiert sich jener Deutsche, der oder auch die sich für die schweigende Mehrheit und Vertreter des sog. "gesunden Menschen­verstand" halten. Und natürlich war früher alles besser.
: Der Han’s kauft Anana’s. Süddeutsche Zeitung, , 74. jg., nr. 176, s. 28, Bayern
20 Jahre nach der Rechtschreibreform entfaltet sich der orthografische Wildwuchs ungebremst. Der Deppen­apostroph […] ist vital wie nie. Nun sehen sich die Sprach­forscher an den bayerischen Unis mit neuen Phänomenen konfrontiert. Das Aufkeimen des Deppen­leerzeichens geht dabei einher mit dem Verschwinden des Bindestrichs. Um die Sprache zu vereinfachen, wurden zuletzt Wörter wie Land-Tag, Haus-Nummer und Post-Leit-Zahl mit Bindestrich geschrieben. Die Verwirrung um Bindestrich sowie um Getrennt- und Zusammen­schreibung war der ideale Dünger für das Deppen­leerzeichen […].
: Das "ß" ist weg: "Konnopke's Imbiß" bestohlen. (Rundfunk Berlin-Brandenburg), , Panorama
Pikant an der Geschichte: Der ß-Diebstahl am Mittwoch fällt mit dem 20. Jahrestag der Rechtschreib­reform zusammen. […] Ist der Klau also ein Statement gegen den ß-Verlust? […] Doch Konnopke's antwortet: "Unsere Firmierung ist so seit jeher Markenrechtlich geschützt. Wir ändern unseren Namen nicht mit jeder Rechtschreibreform." […] Und weiter: "Wir sind ja schon einiges gewöhnt hier im Prenzlberg ... aber das ist echt was neues und die Härte."

«Konnopke’s Imbi» steht jetzt da. Immerhin hat – dank der gross­zügigeren apostrof-regelung – die zahl der «fehler» in der beschriftung durch die rechtschreib­reform nicht zugenommen.

1. 8. 2018

: Happy Birthday Rechtschreibreform. (Neue Zürcher Zeitung), , Feuilleton
Der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache, Peter Schlobinski, vertrat gegenüber der «Neuen West­fälischen» die Auf­fassung, die Reform habe der deutschen Sprache nur wenig geholfen, aber auch nicht «gross geschadet».
: Bilanz der Rechtschreibreform: Auch nach 20 Jahren macht jeder, was er will. , , Politik
Nicht wenige gingen dazu über, das „ß“ ganz aus ihren Überlegungen zu tilgen, obwohl es doch, weiß Gott, seine Existenz­berechtigung nicht vollends verloren hat. Für diejenigen, die Rechtschreib­regeln ohnehin als lästige Pflicht verachteten und sich ungern von Besser­wissern belehren ließen, wurde die Reform zum Freibrief, alles anders zu machen.

Die deutsche angst vor dem verlust von sekundär­tugenden.

Von der Aufregung zur Akzeptanz. , , Kultur
Mittlerweile habe sich die Aufregung aber gelegt, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrer­verbandes, dem Evangelischen Presse­dienst. In der Schul­politik, aber auch in Gesprächen mit Lehrern und Eltern sei die Rechtschreib­reform kein Thema mehr, führte Meidinger aus, der selbst Schulleiter im bayrischen Deggen­dorf ist. Vor zehn Jahren sei das noch anders gewesen.
: "Lassen wir besser alles so, wie es jetzt ist." Linguist über 20 Jahre Rechtschreibreform. , , Interview
Zwanzig Jahre und eine Reform der Reform später empfiehlt der Sprach­wissenschaftler Peter Schlobinski, Frieden mit der neuen Recht­schreibung zu schließen. […] Manche Neuerungen taten fast allen optisch weh: Etwa "Grislibär" mit "s" und "i" statt mit zwei "z" und "y" (Grizzlybär) oder "Majonäse" mit "j" und nur einem "n", statt wie bisher mit "y" und zwei "n" (Mayonnaise). Als sie abgeschafft wurden, war die Freude bei vielen groß. Sollten nicht viele andere Neuerungen ebenfalls wieder rückgängig gemacht werden? "Bitte, nicht", sagt Peter Schlobinski […].
: Pro und contra Reform. , , Campus & Karriere (2093 wörter)
Die Rechtschreibreform mit ihren vielen Varianten sorge immer noch für Verwirrung, kritisiert der frühere Deutsch­lehrer Fried­rich Denk. Die Leiterin der Duden-Redaktion Kathrin Kunkel-Razum sieht das Problem an anderer Stelle: Rechtschreib- und Grammatikunterricht kämen in der Schule zu kurz. […] Über die Folgen der Rechtschreib­reform, die vor 20 Jahren endgültig in Kraft getreten ist, sprechen wir jetzt mit zwei Menschen, die dazu unter­schiedliche Ansichten haben. Auf der einen Seite Kathrin Kunkel-Razum, sie ist Leiterin der Duden-Redaktion und Mitglied im Deutschen Rechtschreib­rat.
: Kampf um die deutsche Sprache. (Deutsche Welle), , Themen
Viel übrig geblieben sei also nicht von den ursprünglich weit­reichenden Reformplänen, so Meidinger. Zwar halte er einige der Regelungen für sinnvoll, aber die seien den Aufwand nicht wert gewesen: "Das hätte man mit zwei, drei Neu­auflagen des Dudens auch hingekriegt." So hätte man sich viel Geld und Ärger ersparen können. Er hält es für fraglich, ob die "riesige Erwartungs­haltung", man könne die deutsche Recht­schreibung deutlich einfacher und logischer gestalten, jemals gerechtfertigt war. Gleich­zeitig seien aber auch die Warnungen vor einem Kultur­verfall über­trieben gewesen. Dieser sei offen­sichtlich nicht ein­getreten.
: Deutsche rechtschreibung? Besser als ihr ruf. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Lesermeinungen
Groß- und kleinschreibung sind besser als früher. Das schlimmste aber ist, nicht die gemäßigte klein­schreibung eingeführt zu haben: Satz­anfang und eigen­namen groß, alles andere klein. Das hatte die politik aber vorab verboten.Toll!
: 20 Jahre Schreibanarchie. Frankfurter Allgemeine Zeitung (), , nr. 176, s. 1, kommentare (332 wörter)
Von Anfang an war klar, dass der Versuch, die deutsche Recht­schreibung zu vereinfachen, schief­gehen würde. Denn sie ist viel besser als ihr Ruf.
: Sprachkämpfer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 176, s. 8, Zeitgeschehen (422 wörter)
„Wenn man sich professionell mit Sprache beschäftigt, dann hat man einen riesigen Respekt vor dieser Sprache“, sagt Eisenberg. Er hat ihre komplexe Struktur so duch­drungen und weiß, dass Sprache solche gewalt­samen Eingriffe nicht verträgt wie bei der Rechtschreib­reform, die am 1. August 1998 ein­geführt wurde.
Bilanz nach 20 Jahren. Kölner Stadt-Anzeiger, , s. 1, front (46 wörter)
Im digitalen Zeitalter erscheint dieser hitzige Kultur­kampf wie eine ferne Erinnerung aus längst ver­gangener Zeit.
: Als aus dem Kuß ein Kuss wurde. Kölner Stadt-Anzeiger, , s. 13, kinderseite (891 wörter)
Wunderst du dich manchmal, dass deine Groß­eltern einige Wörter anders schreiben als du? Das liegt daran, dass sie noch eine andere Recht­schreibung gelernt haben. Heute vor 20 Jahren gab es nämlich die sogenannte Rechtschreib­reform.
Wunderst du dich sehr oft, dass viele leute viele wörter anders schreiben als du? Das liegt daran, dass sie keine recht­schreibung gelernt haben oder sich so wenig darum kümmern wie du vermutlich auch!
: Kulturkampf um Delfin und Känguru. Kölner Stadt-Anzeiger, , s. 20, Kultur (612 wörter; = berliner-zeitung.de 1. 8. 2018)
20 Jahren wurde die umstrittene Rechtschreib­reform auf den Weg gebracht – Eine Bilanz in digitaler Zeit.
: Treppenwitz der Geistesgeschichte. Leipziger Volkszeitung, , s. 1, Leitartikel (434 wörter)
Wissen Sie noch, wie das damals war? Als viele noch wussten oder gar fühlten, wie recht­zuschreiben war? Und erinnern Sie sich, warum es heute nicht mehr so ist? Genau: die Rechtschreib­reform.
: Wie war das noch mit dem Eszett? Leipziger Volkszeitung, , s. 3, Blickpunkt (1235 wörter)
Heute vor 20 Jahren haben die Deutschen gelernt, anders zu schreiben. Am ersten August­tag wurde die Rechtschreib­reform eingeführt – unter lauten Protesten und großem Wehklagen über drohenden Kultur­verlust. Wie schreiben wir heute? Und welchen Stellen­wert hat korrekte Schreib­weise in Zeiten von Whats­app und Twitter überhaupt noch? […] Große Schrift­steller wie Martin Walser, Siegfried Lenz und Günter Grass wetterten damals gegen die „Schlechtschreib­reform“. Die „Zeit“ ver­öffentlichte noch sechs Jahre später eine Typologie der Rechtschreib­gegner, vom nostalgischen Beraubten bis hin zum oberlehrer­haften Demagogen. In Zeiten von Sprach­nachrichten und schnellen Internet­posts erscheinen diese emotionalen Ergüsse befremdlich […].
: Schlechte Noten im Diktat. Leipziger Volkszeitung, , s. 3, Blickpunkt (349 wörter)
Experten und Politiker bemängeln: Die Rechtschreib­kompetenz deutscher Schüler lässt nach. […] Stefan Düll, stell­vertretender Vor­sitzender des Deutschen Philologen­verbandes und Gymnasial­lehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte, will sich dem Kulturpessimismus nicht anschließen. „Ob die Rechtschreibkompetenz nicht auch ohne Reform abgenommen hätte, weiß niemand zu sagen. Wir haben ja keine Vergleichs­gruppe, die weiter­hin nach der alten Recht­schreibung lernt“, argumentiert er.
: Braucht man korrekte Schreibung noch? Hans Zehetmair über 20 Jahre Rechtschreibreform und Orthografie als Mittel im Kampf gegen Manipulation. Mannheimer Morgen (), , s. 25, Kultur (509 wörter)
20 Jahre Rechtschreib­reform, es ist ruhig geworden um das Thema. Wie sehen Sie es heute? Hans Zehetmair: Es war eine auf­regende Zeit. Es wurde über die Wichtig­keit der Sprache diskutiert, das begrüße ich. Die Bilanz ist gut.
20 Jahre neue Rechtschreibung - Fluch oder Segen? (Mitteldeutscher Rundfunk), , MDR Kultur
Seine Ablehnung bekundete damals schon der Sprach­wissenschaftler Peter Eisen­berg von der Uni­versität Potsdam, an der er vor 20 Jahren lehrte. Denn "das Deutsche ist leicht zu lernen, es hat eine starke innere Logik. Es gab keinen Grund, sich daran zu vergreifen", sagt er im Gespräch mit MDR KULTUR. Der einzige Grund sei ein politischer gewesen, kein ortho­grafischer. "Ich habe immer etwas dagegen, wenn sich Politik über Sprache hermacht." Ur­sprünglich sei die Debatte um die deutsche Ortografie eine West-Ost-Annäherung gewesen, so Eisenberg.
: "Die Sache mit den SZs" - Clemens Meyer über 20 Jahre Rechtschreibreform. (Mitteldeutscher Rundfunk), , MDR Kultur
Aber was hat's denn nun auf sich mit der Deutschen Rechtschreib­reform, die ja natürlich nicht die erste war ... Außer der Sache mit den SZs ist ja gar nichts hängen­geblieben, oder? Weder beim Dichter, noch beim Bürger.
: Rechtschreib-Deform – wirklich ein Erfolgsmodell? , , Lokales, Leserbriefe
Anlass und Motive der Ver­antwortlichen, die mit der Wieder­vereinigung Deutsch­lands auch den Zeitpunkt gekommen sahen, die Schrift­sprache im deutsch­sprachigen Raum um­zukrempeln, bleiben in den „Bilanz“-Berichten weitgehend unerwähnt.
: Lehrerverband kritisiert deutsche Sprache: „Die Rechtschreibreform war den Aufwand nicht wert.“ (Neue Osnabrücker Zeitung), , Gut zu wissen
Noch vor der eigentlichen Umsetzung regte sich jedoch großer Widerstand gegen die Reformpläne. Wichtige Ziele wie die ge­mäßigte Klein­schreibung oder die Anpassung der Vokal­länge wurden verhindert und führten zu einer verhaltenen Reform, wie Kritiker bemängeln. Die Zusammen­setzung der zuständigen Kommission, die nur aus Wissen­schaftlern und nicht aus Vertretern von Verlagen, Zeitungen und der Lehrerschaft bestanden habe, wurde ebenfalls kritisiert. „Auch das hat der Rechtschreib­reform im Endeffekt vermutlich den Hals gebrochen“, sagt Sabine Krome von der Geschäfts­stelle des Rats für deutsche Recht­schreibung.
: Beim 2. Bild. , , einestages, leserkommentar
Völlig aus dem Ruder gelaufen ist die Sache bei der Großschreibung: die wirklich sinnvolle Reform wäre gewesen, wie in fast allen anderen Sprachen nur am Satz­anfang und bei Eigennamen groß zu schreiben. Bei der Gelegen­heit hätte man auch das "ß" gleich mit beseitigen können.
: Da ist der Spiegel zu früh eingeknickt. , , einestages, leserkommentar
Ich schreibe noch heute so, wie vor der Rechtschreib­reform und ecke damit über­haupt nicht an, weil die meisten Menschen eh nicht mehr genau wissen, wie es jetzt richtig wäre.

Wir wissen, dass es hier ein komma zuviel hat – nach neuer und alter rechtschreibung.

: Danke für den Beitrag! , , einestages, leserkommentar
Meine Lieblingsgedanken­flatulenz der Gegner, damals wie auch heute wieder - auch elendig im Beitrag ausgewälzt -, ist übrigens der mit normal­denkendem Geist nicht nach­vollziehbare Logik­krepierer, die Reform stelle nie da­gewesenen "Bürokratie­wahn" (wird sonst nicht überall moniert, dass sich Bürokratie eben NICHT verändern und sich an Realitäten anpassen will?) und geradezu faschistisch anmutende autoritäre Bevormundung des freien Wortes dar... als hätte es zuvor keine staatlich vorgeschriebene, verbindliche Recht­schreibung gegeben.
: Dann schreib doch, wie du willst. Rechtschreibreform 1998. , , einestages
Erste Reformpläne gab es, genau genommen, schon 1944.

Das ist, genau genommen, ein riesenblödsinn.

: Das Streiflicht. Süddeutsche Zeitung, , 74. jg., nr. 175, s. 1
Wollte man den Schmetterlings­effekt trotzdem in sehr freier Anwendung auf sie umlegen, könnte man einer Winzigkeit wie der Neu­schreibung der Gemse als nunmehr Gämse die Schuld dafür zuschieben, dass einer wie Reiner Kunze in Bitterkeit verfiel und sich aus dem Haus seiner Sprache aus­gesperrt fand. Woran die Frage zu schließen wäre, ob es dafür­steht, das zweifelhafte Glück der Gämse mit dem Unglück eines Dichters zu erkaufen.
: Als der Grizzlybär noch der Grislibär war. Südkurier, , s. 13 (491 wörter)
Bei aller Kritik gibt es auch positive Stimmen: Kinder müssten die Recht­schreibung nicht mehr als Bündel von Einzel­fällen erlernen, die Anzahl der Regeln habe sich ver­ringert, erklärt Andrea Water­meyer von der Wester­mann-Gruppe.
: „Zerstörungsakt“ oder Vereinfachung? Thüringer Allgemeine, , s. 9, Kultur in Thüringen
"Der gesellschaft­liche Konsens über das, was in der Recht­schreibung richtig oder nicht richtig ist, ist zerstört worden", sagt Eisen­berg.
: Zerstörungsakt oder Vereinfachung? Westdeutsche Zeitung, , Politik (772 wörter)
"Grislibär" oder "Majonäse": Der Anblick so mancher Neuerung war zunächst irritie­rend. Oder wirkte - um es mit den Worten eines Boulevard­blatts zu sagen - wie eine "Netzhaut­peitsche".
: Der 1. August: Schicksalstag der Rechtschreibung. , , Meinungen (2204 wörter)
Über das Problem Rechtschreib­reform sind in der breiteren Öffentlich­keit bis heute zu wenige Informatio­nen bekannt. Zeit, den 1. August als Anlass zu nehmen, um über einige Hinter­gründe zu berichten.

Typische einleitung für verschwörungs­teorien. Zum nazivorwurf unsere stellungnahme: «Konrad Duden statt national­sozialisten».

neu : 20 Jahre Rechtschreibung – 20 Jahre Schlechtschreibung. , , Lernen und Bildung (1403 wörter)
Es hätte eine besonders wirksame Möglichkeit gegeben, die Rechtschreibung der jungen Leute zu verbessern: sie in den Schulen konsequenter zu üben und zu bewerten, anstatt sie zu diskreditieren und das Schreiben auf das Ausfüllen von Lückentexten zu reduzieren. Die Devise kann deshalb nur heißen: üben, üben, üben! Ansonsten ist die real existierende amtliche Rechtschreibung kaum reformierbar, sie hat schließlich schon so manche Reform der Reform der Reform hinter sich, und es mangelt ihr immer noch an Transparenz und Systematik. Also kann die Lösung nur lauten: Zurück zur Schreibung vor 1996!

8. 2018

: Nicht antiquiert! NZZ Folio, , nr. 325, s. 19, Leserbriefe (103 wörter)
Ich gratuliere der Redaktion des NZZ-Folios, dass sie den Mut hat, die alte Ortho­graphie bei­zubehalten.

Stellungnahme von 2011.

31. 7. 2018

: 20 Jahre Rechtschreibreform – als daß zu dass wurde. Berliner Morgenpost (), , s. 23, Ratgeber & Wissen (965 wörter)
Nie wieder in diesem Jahr­hundert werde sich in Deutschland jemand an eine Reform der Recht­schreibung wagen. Heinz-Peter Meidinger ist sich da ziemlich sicher. „Das war eine heiße Zeit“, erinnert sich der Präsident des Deutschen Lehrer­verbandes an die Jahre rund um die Reform, die morgen vor 20 Jahren in Kraft getreten ist […]. Die Idee, die bereits seit den 1980er-Jahren diskutiert wurde, war eine Ver­einfachung der Recht­schreibung.

So sehen stammtisch-zeitbegriffe aus. Wenn der lehrerpräsident damit gleich weit daneben liegt wie die journalistin, besteht kein grund zur beunruhigung.

30. 7. 2018

: Das Ende der Majonäse. Der Tagesspiegel (), , s. 21, Wissen & Forschen (1357 wörter)
Majonäse, Grislibär und Ketschup - sie sind Geschichte. Als der Rat für deutsche Rechtschreibung die Regeln vor zwei Jahren über­arbeitete, strich er diese seit der Rechtschreib­reform erlaubten Schreibweisen. […] Neue Aufgaben ergeben sich für den Rat auch durch die Digitalisie­rung […]. Für neue Rechtschreib­aufregung ist ebenfalls gesorgt: Im November will der Rat Vorschläge zur geschlechter­gerechten Schreibung machen. Anders als die große Rechtschreib­reform vor zwanzig Jahren dürfte es das Gender­sternchen aber wohl nicht bis vor das Bundesverfassungs­gericht schaffen.
: So hat die Rechtschreibreform unser Deutsch verändert. Bilanz nach 20 Jahren. , , Leben
Ob die höhere Fehlerquote bei Schülern tatsächlich auf die neue Recht­schreibung zurückgeht, das ist für den Präsidenten des Deutschen Lehrer­verbands, Heinz-Peter Meidinger, fraglich. […] Meidinger sagt aber auch ganz klar über die Reform: "Wir hätten das ganze Unter­nehmen nicht gebraucht." […] Heute glaube niemand mehr an die Vision, die Recht­schreibung ver­einfachen zu können, und auch die Lust darauf fehle nach der lang­jährigen Auseinander­setzung. "Ich bin mir sicher: Die Politik hat ihre Lektion gelernt", sagt Meidinger.
: Rechtschreibreform ist weiter umstritten. , , Leser, Leserobmann
20 Jahre nachdem die "Neu­regelung der deutschen Rechtsreibung" in Kraft getreten ist, gibt es noch keine ein­heitliche Reform­schreibung.

Aber an Rechtsreibung/Rechtschreibung sind wir nicht schuld.

29. 7. 2018

: „Viel Wind um recht wenig.“ (Rheinische Post), , Panorama, Deutschland
„Es war eine hoch­emotionale Debatte“, erinnert sich Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrer­verbandes und Ehren­vorsitzender des Deutschen Philologen­verbandes. […] „In der Rückschau muss man sagen, es war unheimlich viel Wind um recht wenig“, bilanziert Meidinger. Für das Resultat hätte man keine Rechtschreib­reform gebraucht. „Das, was an Änderungen übrig geblieben ist, das hätte man auch so wie früher von Auflage zu Auflage des Dudens regeln können.“

Es war ja eigentlich auch keine rechtschreibreform. Und was man auch hätte tun können und nicht getan hat, ist kein argument gegen das, was getan wurde.

28. 7. 2018

: Wie eine Butike ohne Scharm. Vor 20 Jahren trat die neue Rechtschreibung in Kraft; was hat sie uns gebracht? Kölnische Rundschau, , s. 24, Magazin, Leben (947 wörter)
In der deutschen Recht­schreibung wimmelt es mittler­weile von sogenannten (oder auch so genannten) Varianten, eine Sowohl-als-auch-Mentalität hat sich durch­gesetzt.

Stellungnahme: Es gibt durchaus gute gründe für eine gute ortografie.

: Testen Sie sich: diffizil oder difizil? Express, , s. 3, Report
20 Jahre Rechtschreib­reform, können Sie sich erinnern? […] Würden Sie alles richtig schreiben? Be­antworten Sie 20 Fragen, mit denen Sie Ihre Recht­schreibung überprüfen können.

26. 7. 2018

: Die Reform der Rechtschreibreform: Regeln seit zehn Jahren in Kraft. (Austria Presse Agentur), , Kultur & Gesellschaft
Auch wenn die Reform sehr umfassend war, konnten aber nicht alle geplanten Vorhaben umgesetzt werden, zieht Peter Ernst, öster­reichisches Mit­glied des Rates für deutsche Recht­schreibung, Bilanz. "Vor allem sind sie am Widerstand der Bevölkerung und der zu­ständigen Politiker, die die Maßnahmen ratifizieren müssen, gescheitert. Etwa bei der Schreibung einzelner Wörter." Trotzdem zeigte Ernst sich über­zeugt von der Reform. Sie sei schon lange notwendig gewesen und "sicherlich ein wichtiger Schritt in Richtung größere Systematik der Recht­schreibung und leichteren Erlernbar­keit", so der Germanist gegenüber der APA. Laut Ernst bemängelten einige Sprach­wissenschafter bis zuletzt, dass die Regelung zu viele Ein­geständnisse an die Kritik machte und folglich in einigen Bereichen in­konsequent gewesen wäre.

«Sehr umfassend» – na ja …

24. 7. 2018

: „Alle sollten richtig schreiben.“ Hannoversche Allgemeine (), , s. 23, Kultur & Leben (697 wörter)
Vor 20 Jahren wurde die Rechtschreib­reform eingeführt. War das eine gute Idee? Und warum bloß schreiben heute alle falsch? Fragen an Schul­buch-Expertin Andrea Water­meyer.

Stellungnahme: Nicht alle sollten «richtig» schreiben.

2018-07-17

neu : Warum ich vor 20 Jahren eine Partei gründete. „Die Guten“ in Bonn. , , Meinungen (1763 wörter)
Neunzehnhundertachtundneunzig gründeten einige Mitstreiter und ich eine Kleinpartei mit dem provokanten Namen „Die Guten“. […] Ziele der Partei waren, die demokratischen Strukturen in Deutschland zu erhalten und auch Elemente direkter Demokratie einzuführen, die Abschaffung der D-Mark und ihre Ersetzung durch den Euro zu verhindern, sowie das Durchdrücken einer neuen Rechtschreibung zu stoppen. Auch die Rechtschreibreform hat nämlich – unter anderem aufgrund des Bezugs zwischen Sprache und Denken – einen Anteil an der Schaffung eines neuen Menschen.

11. 7. 2018

: Das süstem ist zu bekwem. Eine Fibel für junge Revolutionäre – das «kleine rote schülerbuch». Neue Zürcher Zeitung, , 239. jg., nr. 158, s. 36, Feuilleton (490 wörter)
So wird in übersichtlichen, kurzen Abschnitten und ziemlich redundant argumentiert; die deutsche Fassung bezieht auch ortho­graphisch Position, indem sie auf Klein­schreibung setzt und «über­flüssige» Buchstaben wie y und q aus dem Alphabet – Ver­zeihung: dem alfabet – verbannt.

25. 6. 2018

Sprache muss lesbar sein und bleiben. Kölnische Rundschau, , s. 7, Dialog
Zum Bericht über die Duden­redaktion, die sich gegen geschlechter­gerechtes Schreiben aus­gesprochen hat, zum Pro und Contra dazu sowie zu Leser­briefen haben sich sechs Leser Gedanken gemacht. […] Paul Kalbhen: Der Unsinnigkeit und der Un­verständlichkeit der diskutierten – akademisch gefärbten – Rechtschreib­reform kann man wohl nur mit „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ (im Sinne des Dichters C. D. Grabbe) begegnen […] – ohne „Trans­gender“ und andere mögliche Sternchen.

21. 6. 2018

: Großes : Ein Buchstabe mit Integrationsproblemen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton (1432 wörter)
Als man im neunzehnten Jahrhundert damit begann, den für deutsche Drucke bis dahin ge­bräuchlichen Fraktur­satz durch Antiquaschriften zu ersetzen […], stellte sich die Frage nach dem Umgang mit der eigentümlichen Letter. Zunächst hat man ein aufrechtes Antiqua-ß geformt, auf einen ent­sprechenden Groß­buchstaben allerdings verzichtet. Im Zuge der Normierung der deutschen Recht­schreibung um 1900 kam dann der Vorschlag auf, endlich auch ein großes ß zu schaffen. Die ersten Entwürfe finden sich bereits 1879 in der „Zeit­schrift für Buchdrucker­kunst“; sie wurden aber nie realisiert, weil Rechtschreib­reformer und Drucker auf die Initiative des jeweils anderen warteten.

20. 6. 2018

: Debatte um “Schreibkatastrophe”: Forscher warnen vor allzu schlichten Erklärungen – und mahnen bessere Förderung armer Kinder an. , , Titelthema
Können Kinder und Jugendliche immer schlechter lesen und schreiben? […] Die wissenschaftlich korrekte Antwort […] muss lauten: Kommt drauf an – auf das Kriterium nämlich, nach dem man Lese- und Schreib­kompetenzen bemisst, und auf die Studie, auf die man sich bezieht. Darauf hat das „Mercator-Institut für Sprach­förderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln“ jetzt hingewiesen. […] Selbst wenn man nur ein einziges Kriterium für die Schreib­kompetenz betrachtet – die Orthografie – ist das Bild keineswegs eindeutig. „Der Vergleich von Rechtschreib­leistungen über mehrere Jahrzehnte hinweg ist (..) mit Vorsicht zu inter­pretieren, da Veränderungen der Lebenswelt, der Lehrpläne und des Unterrichts (z. B. die Rechtschreib­reform) berücksichtigt werden müssen.

19. 6. 2018

: Buchstabe mit Formproblemen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 139, s. 15, Feuilleton (1361 wörter)
Seit einem Jahr gibt es das ß als Groß­buchstaben. Durch­gesetzt hat es sich noch nicht. […] Während sich die Schweiz des eigen­tümlichen Zeichens nach und nach entledigte […], etablierte sich das scharfe S in Deutschland zumindest in seiner Form als Klein­buchstabe fest im Alphabet. Die Umstellung von Fraktur auf Antiqua hat es ebenso über­standen wie die jüngste Rechtschreib­refom. Zur gänzlichen Emanzipation fehlte nur noch seine Anerkennung als Groß­buchstabe.
: Deutschstunde: Warum der Hund an der Kommode das Bein hob. Hamburger Abendblatt (), , s. 2, Meinung
Es juckt in den Fingern, um mit aller Süffisanz Glossen und Satiren über den Kampf um den Gender­stern (Vorsicht! Maskulinum!) und Gender­stern*innen zu verfassen. Die Duden­redaktion witterte eine neue Auflage und das große Geschäft, der dubiose Rat für deutsche Recht­schreibung stellte während seiner Tagung in Wien fest, dass er noch uneiniger war als die CDU und CSU in Berlin […].

15. 6. 2018

: Beim Gendern geht es auch um Selbstdarstellung. Interview zur Rechtschreibung. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Feuilleton, Hoch/Schule
Wie geht es mit dem Gender-Stern weiter – und was richtet das Schreiben nach Gehör an? Peter Gallman vom Rechtschreib-Rat sorgt im Interview für Klärung. Mehr als 20 Jahre nach der Rechtschreib­reform – Sie waren einer der Reformer – wird plötzlich an vielen Stellen der Eindruck vermittelt, die Recht­schreibung lasse immer mehr nach. Ist das auch ihr Eindruck? Peter Gallmann: Ich glaube, das Problem besteht darin, dass wir im Alltag heute mit immer mehr geschriebener Sprache konfrontiert werden, zugleich werden die Leute durch vielerlei Tätigkeiten immer mehr abgelenkt, sodass die Gefahr, einen Text nicht bis zum Ende optimieren zu können, groß ist. Was das mit der Rechtschreib­reform zu tun hat, ist mir aber nicht ganz klar. Ich glaube, da besteht kein Zusammen­hang.
: Bildungskritiker Josef Kraus geehrt. Süddeutsche Zeitung, , 74. jg., nr. 135, s. 10, Feuilleton
Josef Kraus […] ist Träger des diesjährigen Deutschen Sprach­preises. Bereits 1993 kritisierte Kraus die Rechtschreib­reform […].

14. 6. 2018

: Editorial. Höngger, , 91. jg., nr. 11, s. 3, Höngg (158 wörter)
Sie werden in dieser «Höngger»-Ausgabe auf eine formelle Neuerung stossen: Wir ver­wenden künftig bei Personen­bezeichnungen das so­genannte Gender­sternchen, schreiben also zum Beispiel Schüler*innen, statt Schüler und Schülerin­nen.
: Josef Kraus erhält den Deutschen Sprachpreis 2018. (Informationsdienst Wissenschaft), , Pressemitteilung
So kritisierte er bereits 1993 über­zeugend die Rechtschreib­reform […].

13. 6. 2018

: Zwischenruf: Mathe muss einfacher werden. Hamburger Abendblatt (), , s. 11, Hamburg
Wie eine grundlegende Vereinfachung der Mathematik aussehen könnten, hat uns die Rechtschreib­reform vorgemacht. Lieber Herr Buchholz, seitdem darf man „Tschüs“ und „Tschüss“ schreiben. Beides richtig! Mathematik muss dem ideologischen Irrweg der zwanghaften Ergebnis­fixierung abschwören.

12. 6. 2018

: Rußland in Deutschland: „Wir sind tipptopp vorbereitet.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , Gesellschaft
Russland und Amerika – auf der Weltkarte sind das zwei Weltmächte […]. Es sind aber auch die Namen zweier Ortsteile in der be­schaulichen Gemeinde Friede­burg in Ost­friesland. […] Nimmt man Moskau als Fixpunkt, trennen Rußland und Russland 1922 Kilometer – und seit der Rechtschreib­reform von 1996 kommt auch noch ein Eszett dazu.

11. 6. 2018

: Rechtschreibrat vertagt Entscheidung über Genderstern. Bis November sollen Empfehlungen erarbeitet werden. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 132, s. 5, Politik (390 wörter)
Empfehlungen wird der Rat jedoch nur dann ver­abschieden, wenn sich die Schreibungen als ver­ständlich, les- und vorles­bar erweisen, grammatisch korrekt und rechts­sicher sind, hieß es nach der Sitzung. […] Ähnlich wie der Rat hat die Duden­redaktion reagiert. In das Rechtschreib­kompendium, seit der Rechtschreib­reform längst nicht mehr die Bibel der deutschen Orthographie, könnte eine Empfehlung auf­genommen werden, mit welchen sprachlichen Mitteln das Gendern realisiert werden kann.

9. 6. 2018

: Bildungsferner Unfug. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 131, s. 7, Briefe an die Herausgeber (98 wörter)
Zu „Verordnet uns die Politik den Gender-Stern?“ […]: Bitte bewahren Sie die deutsche Sprach­gemeinschaft vor diesem bildungs­fernen, links­ideologischen Unfug und vor einer zweiten obrigkeits­verordneten Sprach­katastrophe nach der missglückten Rechtschreib­reform!
: Rechtschreibung. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 131, s. 10, (419 wörter)
Es gehört schon ein gerüttelt Maß an Leidens­bereitschaft dazu, wenn sich jemand in seinem Ruhestand für die Leitung des deutschen Rechtschreib­rats entscheidet. Josef Lange […] hat es trotz­dem getan.
: Optionaler Beistrich, falscher Apostroph. Die Presse (), , nr. 21589, s. K14 (126), Bildung
Auf Unsicherheiten nach der letzten Rechtschreib­reform reagieren manche mit Verweigerung, andere mit Weiter­bildung – speziell bei beruflichem Bedarf. […] Junge Leute, die in ihrer Ausbildung nur die aktuellen Orthografieregeln gelernt hätten, entwickelten naturgemäß keinen Widerstand gegen die Änderungen, sagt Erika Karel, Trainerin im Seminar Kompetent und sicher in der aktuellen Recht­schreibung des Wifi Wien. […] Ob das Ziel, mit der letzten Rechtschreib­reform die Orthografie der deutschen Sprache zu vereinfachen, in allen Bereichen gelungen sei, werde wohl unter­schiedlich beantwortet, sagt Karel.

8. 6. 2018

: Wie meinen? Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 130, s. 1, Politik (335 wörter)
Wenn dieser Rat nun an diesem Freitag in Wien zusammen­kommt, um über die so­genannte gender­gerechte Sprache zu beraten […], dann ist geschärfte Aufmerksam­keit vonnöten, um einem neuerlichen Desaster entgegen­zuwirken […]. Oder soll es dermaleinst, nachdem alle Gremien ihre Arbeit gemacht haben und auch die Politik, wie damals bei der Rechtschreib­reform, ihren in der Sache ja über­haupt nicht statt­haften Beitrag geleistet hat, tatsächlich und verbindlich heißen: "Liebe Ärztinnen und Ärzte" beziehungs­weise, die Ein­beziehung aller möglichen Geschlechter vollends garantierend, "Ärzt*nnen"?
: Verordnet uns die Politik den Gender-Stern? Nach ihrer Kenntnis ist das "jetzt rasch": Die Justizministerin greift dem Rat für deutsche Rechtschreibung vor. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 130, s. 9, Feuilleton (669 wörter)
Laut dem Berliner "Tages­spiegel" hat sich die Justiz­ministerin Katarina Barley unlängst für die Aufnahme des Zeichens * in den Rechtschreib­duden aus­gesprochen. […] Frau Barley richtet Schaden für die Regierung und ihre Partei an, sie setzt un­abhängige Institutionen wie den Rechtschreib­rat und den Duden unter Druck; ihre Äußerung läuft auf eine Be­schädigung der deutschen Sprache hinaus.
: Im SPD-Kaufhaus. (Frankfurter Allgemeine Zeitung), , FAZ.NET-Sprinter
Aufmerksamkeit verdient auch das Treffen des Rats für deutsche Recht­schreibung. Der berät […] über die "gendergerechte Sprache". Wenn es dumm läuft, könnte es damit gehen wie mit der desaströsen Rechtschreibreform vor 20 Jahren: Die Politik macht das Gendern zur Pflicht […].
: Binnen-I, Gendersternchen oder wie? Der Rat für deutsche Rechtschreibung befasst sich heute mit „geschlechtergerechtem Schreiben“. Leipziger Volkszeitung, , s. 3, frontseite
Würden die 41 Mitglieder_Innen ein verbindliches Regelwerk ver­öffentlichen, hätte das die Tragweite der Rechtschreib­reform von 1996. Allerdings ist eher mit einem Empfehlungs­katalog zu rechnen, der für jederfrau Varianten zur Vermeidung der männlichen Form auflistet.
: Warum die Gendersternchen-Debatte so deprimierend ist. , , Kultur, Meinung
Der Rat für deutsche Recht­schreibung war immerhin ehrlich genug, seine Rat­losigkeit zu­zugeben. Er hat am Freitag in Wien nicht über Regeln für geschlechter­gerechte Sprache ent­schieden, wie es die Berliner Landes­stelle für Gleich­behandlung erbeten hatte.

6. 6. 2018

: Vom Ringen um gerechte Sprache. Rheinische Post (), , s. C1, Kultur
Am Freitag trifft sich in Wien der Rat für deutsche Recht­schreibung zu seiner nächsten Sitzung. […] Ein Treffen von Sprach­wissenschaftlern – normaler­weise kein Termin, der die Öffentlich­keit auf­horchen ließe. Doch diesmal geht es im Rechtschreib­rat um ein akutes Reizthema: um geschlechter­gerechtes Schreiben. Seit der großen Rechtschreib­reform 1996 hat wohl kein Sprach­thema die Öffentlich­keit so gespalten wie nun die Frage nach der an­gemessenen Vertretung der Geschlechter im Deutschen. […] Sprache, das zeigt sich auch an der aktuellen Debatte, ist nun mal Teil der Identität des Menschen, und so stoßen Versuche, Sprach­systeme von oben herab zu verändern, stets auf er­heblichen Widerstand. Das war bei der Rechtschreib­reform so. […] Die Sprach­wissenschaftler des Rechtschreib­rats sind nicht zu beneiden.

4. 6. 2018

: Ein Begeisterer und Überzeuger. Mit Hilmar Hoffmann ist einer der bekanntesten deutschen Kulturpolitiker gestorben. Kölnische Rundschau (), , s. 8, Kultur
Als Präsident des Goethe-Instituts war er „ein Glücksfall“, wie Ex-Bundes­außenminister Hans-Dietrich Genscher zum 85. Geburts­tag anmerkte […]. Für diesen waren es Jahre un­fruchtbarer Kämpfe: Zahl­reiche Standorte wurden gegen seinen Willen geschlossen. Hoffmann kämpfte auch gegen die Rechtschreib­reform und schrieb ein Buch nach dem anderen – er schrieb mit der Hand oder diktierte, denn er besaß weder Handy noch Computer.

2. 6. 2018

: Hilmar Hoffmann gestorben: „Ein begnadeter Bettler.“ (Frankfurter Rundschau), , Ratgeber, Medien
Er war einer der pro­filiertesten Kultur­politiker Deutschlands. […] Fünf Jahre lang leitete Hoffmann danach die von ihm gegründete "Stiftung Lesen". Er kämpfte gegen die Rechtschreib­reform und schrieb ein Buch nach dem anderen – er schrieb mit der Hand oder diktierte, denn er besaß weder Handy noch Computer.
Sollen Grundschulkinder nach Gehör schreiben oder sofort die richtige Rechtschreibung lernen? Haller Tagblatt (Südwest-Presse), , s. 9, Menschen
Matthias Hall (59) Förster aus Schöntal: […] Ich bin dafür, dass die Kinder von Anfang an das Richtige lernen. […] Ich war auch damals gegen die Rechtschreib­reform.

28. 5. 2018

: Der letzte Zeitungsmensch. Macht und Weitsicht – Michael Angele porträtiert den Ausnahmejournalisten Frank Schirrmacher. Neues Deutschland, , s. 15, Feuilleton
Ja, mit den Lesern, so wissen wir nun, wurde so manches Spiel getrieben. Für die neue Recht­schreibung, dann dagegen, bald wieder dafür – aber mit Aus­nahmen […].
neu „Das ist FALSCH“ – Lehrerin korrigiert Trumps Rechtschreibfehler. , , Ausland
Yvonne Mason ist zwar schon 61 Jahre alt und ist im ver­gangenen Jahr in Rente gegangen. Doch als die ehemalige Englisch-Lehrerin kürzlich einen Brief bekam, der nur so vor Rechtschreib- und Grammatik­fehlern strotzte, musste sie einfach noch einmal zum Rotstift greifen. Der Absender ist nun ihr wohl be­kanntester Schüler: US-Präsi­dent Donald Trump.

25. 5. 2018

: Kunasek streicht inexistente Binnen-I-Order beim Bundesheer. , , Inland
Via Kleinformat erklärte Verteidigungs­minister Mario Kunasek (FPÖ) geschlechter­gerechten Sprach­gebrauch beim Militär für ab­geschafft – doch die ehemalige Frauen­beauftragte versichert: Bisher gab es "nie eine Order" beim Bundes­heer, das Binnen-I an­zuwenden.

23. 5. 2018

: Der Visionär. Erste Biografie über Debattenanschieber Frank Schirrmacher. Neue Presse, , s. 21, Kultur
Michael Angele hat ein tatsächlich lesens­wertes Buch über ihn geschrieben. […] Bei vielen großen Debatten mischte er mit, ob es um die um­strittene Rechtschreib­reform ging oder um die Kritik am Bundes­präsidenten Christian Wulff, der schließlich zurück­treten musste.

22. 5. 2018

: Museum erhält ein drittes „f“. Delmenhorster Kreisblatt (), , s. 6, Region
Das Deutsche Schifffahrts­museum schrieb sich bisher trotz Rechtschreib­reform weiter­hin mit zwei „f“. Nun wurde doch noch das dritte „f“ in den Namen eingefügt, wie das Museum mit­teilte.

19. 5. 2018

: Auf ein Wort: Allerlei sprachliche Quantensprünge. Schweiz am Wochenende, , s. w6/46, Kolumnen
Auch das hoch­deutsche Quäntchen hat mit Quantum nichts zu tun, wie offenbar die Rechtschreib­reformer meinten, als sie vor 20 Jahren die bis­herige Schreibung er­setzten.

Siehe synchronie.

17. 5. 2018

: Warum schreiben wir, wie wir schreiben? , , Kultur, Kulturdebatte
Kraut und Rüben bei WhatsApp, streng nach Regeln im Diktat: Recht­schreibung - wichtig oder egal? Das ist das Thema der Debatte der NDR Kultur­redaktionen in dieser Woche. Vor zwölf Jahren traten die letzten Nach­besserungen der Rechtschreib­reform in Kraft. Doch warum schreiben wir überhaupt so, wie wir schreiben? […] Rechtschreibregeln haben also gar nicht unbedingt den Schreiber im Blick, sondern in erster Linie den Leser, erklärt Astrid Müller. Sie ist Professorin für Didaktik der deutschen Sprache an der Uni­versität Hamburg […]: "Wir haben jetzt ein Schrift­system, das zumindest im Kern­bereich unwahr­scheinlich gut lernbar ist und das sehr, sehr systematisch ist. Die Systematik erkennt man aber nur, wenn man sich die Mühe macht, diesen Kern­bereich an­zuschauen."

Ja, und dann gibt/gab es noch die auswüchse, die eben nicht zum kern­bereich gehören, z. b. die dreikonsonanten­regel, f/v/ph, substantiv­grossschreibung usw.

: Kommt das Gendersternchen jetzt in den Duden? (Potsdamer Neueste Nachrichten), , Politik
Am 8. Juni will der Rat für deutsche Recht­schreibung, der die amtliche Schreib­weise von Worten festlegt, sich bei seiner Sitzung in Wien mit „geschlechter­gerechter Schreibung“ befassen. Mit auf der Tages­ordnung steht das Gender­sternchen. […] Aller­dings sei dieses Thema zualler­erst „sprach­politisch und erst in zweiter Linie ortho­grafisch“, sagt Sabine Krome, die die Geschäfts­stelle des Rats für deutsche Recht­schreibung vertritt […]. Die Sprach­experten werden ver­mutlich empfehlen, zunächst die tat­sächliche Verbreitung von Gendergap, Gender­stern und Binnen-I über Forschung in den großen Text­sammlungen zu erfassen. Nach ein bis zwei Jahren könnte der Rat dann eine Entscheidung treffen. […] Während das neutrale „Studierende“ es in den Duden geschafft hat, blieb dies dem seit Jahr­zehnten be­kannten Binnen-I verwehrt. „Groß­buchstaben kommen traditionell nun einmal nicht im Wort­innern vor“, sagt Horst Simon, Professor für Historische Sprach­wissenschaft an der Freien Universität Berlin. […] Simon sagt aber, er nehme die Vorgaben des Rats für deutsche Recht­schreibung ohnehin nicht allzu wichtig. Sozialisiert in den achtziger Jahren schreibe er noch oft mit Binnen-I – jedoch in radikaler Klein­schreibung, sodass Wörter wie „sprecherinnen­gemeinschaft“ entstehen.

14. 5. 2018

Ihre Meinung: Wie wichtig ist Rechtschreibung? , , Kultur, Kulturdebatte
Schreiben Sie uns über unten stehendes Formular. Hier einige ausgewählte Zuschriften […]. J. Plath, Rostock: Nach mehreren Reformen habe ich es auf­gegeben, up-to-date zu bleiben. […] In der Kindheit ge­lerntes Wissen lässt sich nicht einfach "über­schreiben" […]. K. Steffens, Sörup: Der größte Humbug war mit Abstand die letzte Rechtschreib­reform. War ich einmal der Klassen­beste im Deutschfach, schäme ich mich heute für meine Kenntnisse.

5. 5. 2018

: Kreativ oder nur kreatief? Die Presse, , s. VI (42), Spectrum, Literatur (772 wörter)
Gespräche zum Thema Rechtschreibung. […] Die Duden-Redaktion hat alles auf­gezeichnet, bearbeitet und soeben als kleines Handbuch […] veröffentlicht. Je weiter die Sprachkundigen in Rede und Gegenrede vor­dringen, desto deutlicher wird, dass Recht­schreibung und der Umgang mit ihr ein höchst komplexes Unterfangen darstellen. […] Das Duden-Team ist sogar stolz darauf, dass sich Medien per Auto­korrektur auf Neuerungen der Rechtschreib­reform festlegten. Sie folgen dem „Duden gelb“, was zu einer Ver­einheitlichung der Recht­schreibung führe.

2. 5. 2018

Der Streit um den „Gender-Quatsch“. Hamburger Morgenpost, , s. 2 bis 3, Standpunkt
Viele Leser pflichten ihm bei, andere widersprechen vehement. […] Danhardt (Online-Kommentar): Alle halten sich für so unfassbar schlau, aber schaffen es nicht, das bisschen gender­neutrale Sprache zu über­nehmen? Die Rechtschreib­reform muss ja alle wie ein Baseball­schläger vor den Kopf getroffen haben.

25. 4. 2018

: „Ich fühle mich wie ein cooler Opa.“ Berliner Morgenpost (), , s. 24, Stadtleben & Stil
Der Berliner Schauspieler Jürgen Vogel freut sich auf seinen Geburtstag. Am Sonntag wird er 50. […] Schau­spieler über Stand­pauken seiner Kinder, das Schul­system und das Älterwerden. […] Jürgen Vogel: […] Leider wird das Geld an falschen Stellen aus[ge]geben. Die Rechtschreib­reform war zum Beispiel eine totale Geld­verschwendung.

24. 4. 2018

: Deutschstunde: Wenn gewichtige Personen zu Adjektiven werden. (Berliner Morgenpost), , Kolumne
Heißt es a) Ohmsches Gesetz, b) ohmsches Gesetz oder c) Ohm'sches Gesetz? Die Schreib­weise unter a) ("Ohmsches Gesetz") war bis 1996 die einzig korrekte, ist es seit der Rechtschreib­reform jedoch nicht mehr. Die beiden Möglich­keiten unter b) und c) sind ortho­grafisch richtig.

17. 4. 2018

: Omas Hintern. , , Manni kallt platt
Die Rechtschreib­reform hat den meisten Menschen schwer zu schaffen gemacht, die es noch anders gelernt hatten. Ich kann mich da nicht aus­nehmen. Kam bei uns zu Hause er­schwerend dazu, dass Eifeler Platt unsere Mutter­sprache war […].

14. 4. 2018

: „Und zum Abitur tanzen alle ihren Namen“ (1). Märkische Allgemeine, , 73. jg., nr. 87, s. 8, Leserforum
Wie dumm muss man eigentlich in der Landesregierung sein, um solche Beschlüsse zu fassen? […] Schon die Rechtschreib­reform war völlig überflüssig.
: „Und zum Abitur tanzen alle ihren Namen“ (16). Märkische Allgemeine, , 73. jg., nr. 87, s. 8, Leserforum
Ein einheitliches Bildungssystem in ganz Deutschland und generelle Kleinschreibung – das ist wichtig. Und nicht so ein Kikikram.

12. 4. 2018

: Eine Note wäre für die Schüler greifbarer. Märkische Allgemeine, , s. 10, Leserbriefe (145 wörter)
Wohin treibt unser „Bildungs-Chaos“? Nach vor Jahren ein­geführter über­flüssiger Rechtschreib­reform wurden in den ersten Klassen die Noten ab­geschafft.

8. 4. 2018

: Todschick statt todchic. Der Tagesspiegel, , s. 16, Lesermeinung
Neben dem Chic, längst Be­standteil der deutschen Sprache, ist seit der Rechtschreib­reform nur noch todschick statt tod­chic erlaubt. Den Hütern der deutschen Sprache sei empfohlen: […] 2. die Regeln der deutschen Recht­schreibung mit dem Ziel Lesbarkeit statt starrer Regel­konformität zu liberali­sieren.

Die rechtschreib­reform hat hier nichts geändert. Für gebeugte formen von chic/schick wird nur die deutsche schreibweise empfohlen; das galt schon immer auch für die umgangs­sprachliche zusammen­setzung tod­schick.

7. 4. 2018

: Der große Bluff. Wie der Staat sich die Herrschaft über die Sprache sicherte. , , Ideologiekritik (4944 wörter)
Die Rechtschreib­reform von 1996 hatte mächtige Befürworter, aber zweifelhafte Rechts­grundlagen. Und sie stand am Beginn einer unheil­vollen Ent­wicklung unserer Demokratien. An­passungen der Recht­schreibung folgten bisher dem realen Sprach­gebrauch im Volk. Erstmals in der Geschichte versuchten Politiker nun Sprache von oben zu verordnen. Ein gefährlicher Präzedenz­fall post­demokratischer Macht­anmaßung.

26. 3. 2018

: KMK muss tätig werden. , , Petition
Ab 1987 ließ die Kultusminister­konferenz die deutsche Sprache moderni­sieren. Die um­fangreiche Rechtschreib­reform, die 1998 eingeführt wurde, be­inhaltete keine Abschaffung des ge­nerischen Maskulinums. […] Das generische Maskulinum bildet historische Realitäten ab, die wir seit 1968 über­wunden haben sollten […].

Stellungnahme: KMK muss nicht tätig werden.

23. 3. 2018

: "Rechtschreibung ist ein Thema für das gesamte Leben." Interview mit Duden-Redaktionsleiterin Kathrin Kunkel-Razum. , , Medien
Wie sieht es bei der Zeichen­setzung aus? [Kunkel-Razum:] Das scheint nach Meinung von Experten und Wissenschaftlern derzeit der Bereich zu sein, der Schülern und jungen Erwachsenen die größten Schwierigkeiten bereitet. […] Im Grunde geht es hier aber nicht um ein Orthographie­problem, sondern um einen Mangel an Grammatik­kenntnissen. Wenn man nicht in der Lage ist, eine Satzanalyse vorzunehmen, kann man auch die Zeichen­setzung nicht beherrschen.

Im grunde geht es hier durchaus um ein ortografie­problem. Wenn man nicht in der lage ist, eine satzanalyse vorzunehmen, kann man sehr wohl sprechen. Wer sprechen kann, muss auch schreiben können. Anders gesagt: Die zeichen­setzung ist (wie die grossschreibung) zu grammatik­lastig.

13. 3. 2018

: Unsere Sprache hat's schwer. Kölner Stadt-Anzeiger, , nr. 61, s. Magazin 1 (35) bis 4 (38), Magazin
Doch für Kunkel-Razum geht es noch um etwas anderes und das hat sie mit der Duden­redaktion in der jüngst ver­öffentlichten Schrift 'Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben' festgehalten: Richtig geschriebene Worte zeigen Respekt gegenüber dem Empfänger. […] Unabhängig von zu wenig Grammatik­unterricht gibt es ohnehin regelmäßig Entwicklungen in unserer Sprache und damit auch in der Recht­schreibung. Die größte Veränderung der jüngsten Vergangenheit war für viele die Rechtschreib­reform 1996 - wir erinnern uns: Aus 'daß' wurde 'dass'. 'Das hat für Ver­unsicherungen gesorgt', sagt Kunkel-Razum.
: Unsere Sprache hat's schwer. Rechtschreibung wird von vielen nicht mehr geschätzt; doch sie ist eine Visitenkarte. (), , s. 17, Magazin
Wie Kinder nun am besten richtig schreiben lernen, bleibt wohl erst einmal umstritten. Stich­haltige Studien gebe es dazu nicht, sagt Kathrin Kunkel-Razum von der Duden­redaktion. Un­abhängig von zu wenig Grammatik­unterricht gibt es ohnehin regelmäßig Ent­wicklungen in unserer Sprache und damit auch in der Recht­schreibung. Die größte Veränderung der jüngsten Ver­gangenheit war für viele die Rechtschreib­reform 1996 - wir erinnern uns: Aus "daß" wurde "dass". "Das hat für Ver­unsicherungen gesorgt", sagt Kunkel-Razum. Doch hier sei die Über­gangs­phase schon lange vorbei.

11. 3. 2018

: Schulen sind kaputt und uns fehlen eigene Kinder. (Jan Deichmohle), , Feminismus
Wie die damals noch halbwegs konservative FAZ anläßlich der Rechtschreib­reform, aka Schlecht­schreib­deform, vermerkte, war es erschreckend, wie inkompetent Politiker vorgingen, um dann offen­sichtliche Fehl­entscheidungen stur aus­zusitzen, bis es für Proteste zu spät war und diese abflauten, weil die Bevölkerung sich an das unvermeidliche gewöhnt hatte. Die FAZ schrieb damals, es steige der schlimme Verdacht auf, wir könnten in anderen Fragen mit gleicher In­kompetenz oder Dummheit regiert werden.

10. 3. 2018

: Waldvogel präsentiert seine 16 Variationen der Erdbeere. Der Journalist plaudert in St. Nikolaus über die „post-orthografische Welt“. Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen) (), , s. 20, Kultur lokal
Ein Abend, in dessen Mittelpunkt die Sprache stand: die Schwäbische als solche und die Deutsche insbesondere. Rolf Waldvogel, ehe­maliger Chef der Kultur­redaktion der Schwäbischen Zeitung, ist für seine „Sprach­plaudereien“ bekannt. […] In der heutigen Zeit sei die Sprache oft überlastet. Als Ursachen benennt Waldvogel zum einen die digitalen Medien, die die Schriftlichkeit verändere. […] „Wir leben nicht nur in einer post-faktischen Zeit, sondern auch in einer post-ortho­grafischen“. Zum anderen stifte die Rechtschreib­reform mehr Verwirrungen, als dass sie für Klarheit sorge.
: Fack-News for ju. Thüringer Allgemeine (), , 29. jg., nr. 59, s. 11, Kultur & Freizeit
„Ein hoch­angesehener Schrift­steller wie Johann Wolfgang von Goethe (wurde) posthum in herab­würdigender und vulgärer Weise ver­unglimpft“, „noch dazu in fehler­hafter Recht­schreibung“. Und dies nicht wegen des Wirr­warrs der Rechtschreib­reform – sondern? Sondern weil diese Film­fritzen vor nichts zurück­schrecken. Nicht einmal davor, drei Filme „Fack ju Göhte“ zu nennen. Das ist tat­sächlich fehler­haft ge­schrieben, da hat es schon recht, das Amt der Euro­päischen Union für geistiges Eigentum (Euido).

9. 3. 2018

: Das Streiflicht. Süddeutsche Zeitung (), , 74. jg., nr. 57, s. 1, Politik, Glosse
Auf den Deppen­apostroph reagiert die deutsche Laien­sprachkritik absolut zu­verlässig, ja fast reflexhaft. […] Auch den Apostroph-Tribunalen ist viel Boden unter den Füßen weg­gezogen worden, kurioserweise durch die Rechtschreib­reform, die den Bann von „Heidi’s Stüberl“ und vergleich­baren Etablisse­ments ge­nommen hat […].

7. 3. 2018

: Aus der Schule geplaudert. Märkische Oderzeitung, , s. 18, Frankfurter Stadtbote
Sigrid Suszek hat ein Buch über den Lehrer­alltag geschrieben. […] Sind die An­forderungen und Erwartungen an Lehrer in den ver­gangenen Jahren gestiegen? [Suszek:] Neben unserem Unter­richt mussten wir uns schon immer mit anderen Dingen auseinander­setzen, seien es Eltern­gespräche, Vertretungs­stunden, Schüler­probleme, Klassen­fahrten oder die Rechtschreib­reform.

5. 3. 2018

: Personalien. Ota Filip gestorben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 54, s. 5, Politik
Dass er die Wahl­sprache so liebte wie die Mutter­sprache, zeigte sich in seiner Unter­stützung, als diese Zeitung gegen Aus­wüchse der Rechtschreib­reform in Wort und Tat pro­testierte.

3. 3. 2018

: Auch das leere Schloss hat viel zu bieten. Das Bayerische Schulmuseum in Ichenhausen ist jetzt ausgeräumt, die Handwerker rücken an. Mittelschwäbische Nachrichten (), , s. 29, Landkreis
Momentan sind die Räume leer und ein Teil der Exponate befindet sich im Depot […]. Auf dem Acryl­täfelchen steht noch „Kom­paß“, und auch die alte Schreib­weise aus der Zeit vor der Rechtschreib­reform ist ein Hinweis darauf, dass die 1984 er­öffnete Aus­stellung eine gründliche Über­arbeitung sicher gut verträgt.

26. 2. 2018

: Die vielleicht letzte Dresdner Rede auf Deutsch. Zum Abschluss der diesjährigen Reihe warnt Schriftsteller Eugen Ruge vor dem Verschwinden der Muttersprache. Dresdner Neueste Nachrichten, , s. 8, Kultur
„Je länger ich über die Chancen der deutschen Sprache in Zeiten der Globalisie­rung und Digitalisie­rung nachdenke, desto mehr komme ich zu der Über­zeugung, dass sie unter­gehen wird. […]“ Mit einem solchen Menetekel […] wollte Eugen Ruge […] seine Hörer durchaus er­schrecken. […] Doch es lauern nicht nur äußere Feinde. Für ihn als Sprach­liebhaber hatte auch die Rechtschreib­reform eine ab­schreckende Wirkung. Das Argument der Ver­einfachung lässt er nur bedingt gelten. „Ist denn der Zweck der Schule, uns das Schwierige zu ersparen?“, fragt er.
: Smartphone statt Uhr. Saarbrücker Zeitung, , s. A4, Standpunkt
Das Wort „uralt“ müsste heute eigent­lich „uhralt“ ge­schrieben werden. Das ist keine neue Reform der Rechtschreib­reform. […] offenbar tragen nur noch Menschen ab einem gewissen Alter tat­sächlich eine Armband­uhr, sind also dann „uhralt“.

24. 2. 2018

: Entmachtung der Wähler und Selbstabschaffung von Staaten und Nationen geht planmäßig voran. (Jan Deichmohle), , Feminismus
Schon bei der Rechtschreib­reform schrieb die damals noch konservativ angehauchte FAZ, am schlimmsten sei nicht die miß­ratene Reform selbst, sondern der Eindruck, mit Dummheit regiert zu werden. Schon damals wurde eine offenbar falsche Ent­scheidung aus­gesessen, bis sie nicht mehr Thema war, die Leute sich daran gewöhnt hatten.

23. 2. 2018

: Warum sollen wir richtig schreiben? (Märkische Allgemeine), , Gastkommentar
Es ist das große Verdienst von Konrad Duden, den Grundstein für eine ein­heitliche Orthografie im deutschen Sprachraum gelegt zu haben, deren Einhaltung uns die Ver­ständigung erleichtert und von Respekt dem Empfänger unserer Nachrichten gegenüber zeugt. Das spricht nicht gegen die kreative Weiter­entwicklung von Normen – die sehen wir im Augenblick zum Beispiel bei der Ein­beziehung von Emojis in geschriebene Texte oder bei der Entwicklung neuer Formen für das Gendern.

2018-02-21

neu : Wie sie mit ihrer Sprache umgehen (sollten). Auch die Deutschen haben eine Muttersprache. , , Kolumne (979 wörter)
Weil die Rechtschreibung den 68ern als Herrschaftsinstrument galt, wollte man ihr den Garaus machen.

19. 2. 2018

Versal-Eszett: Neuigkeiten und Hintergründe. , , Versales Eszett
Seit 1879 gibt es nachweis­bare Bemühungen, einen Groß­buchstaben für das ß zu schaffen. In den ver­gangenen 129 Jahren gab es in dieser Hinsicht mehrere Vorstöße, Teil­erfolge und auch praktisch-typo­graphische Um­setzungen – jedoch keinen Durch­bruch, der dem versalen Eszett (oder „Scharf-S“) einen festen Platz im deutschen Alphabet gesichert hätte. Doch dieser Durch­bruch ist nun erfolgt.

17. 2. 2018

: Für Sie gelesen: Erfinder gefunden. (Frankfurter Rundschau), , Meinung
Gaby Huchs Buch "Geniale Erfindungen" errichtet dem Berliner Erfinder­geist dreißig kleine, feine Denkmäler. […] Man liest, wie eine Rechtschreib­reform verschoben wurde, damit das Haus Langen­scheidt nicht auf seiner neuen Laut­schrift sitzen blieb. So mancher Verleger wird bei dieser kurzen Passage mal wieder über den Werte­verfall klagen.
Matthias Biskupeks Rentnerlehrling. Vortrag bei der Goethe-Gesellschaft. Ostthüringer Zeitung, , 28. jg., nr. 41, s. 16, Saalfeld-Rudolstadt
Bei der neuen deutschen Reform aber tun sich Probleme auf, von denen Goethe nichts ahnen konnte. Darüber und über das Leben hat Biskupek seine „66 Lebens­geschichten“ verfasst, von denen er einige bei der Goethe-Ge­sellschaft zum Besten gibt.

10. 2. 2018

: Mit Pomp in der Typo-Szene gefeiert: Das große ß. , , Besserwissers Mäkelblog
Ja, was sich anhört wie ein Karneval­scherz, ist Realität. Die Ver­wendung eines Groß­buchstaben für das "scharfe S" ist offiziell. Das halte ich sowohl sprachlich als auch ästhetisch als auch schrift­geschicht­lich für eine Katastrophe.

8. 2. 2018

: Viel Lärm um nichts. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 33, s. 8, Bildungswelten (622 wörter)
Einen ungünstigeren Zeitpunkt für ihr Manifest für eine Grammatik­reform als im vergangenen Herbst hätten sich die französischen Grundschul­lehrer, sowie Lehrer weiter­führender Schulen und einiger Hochschulen kaum aus­suchen können. 314 von ihnen hatten im Oktober an­gekündigt, die Kinder künftig regel­widrig nach einer „inklusiven Grammatik“ (grammaire inclusive) unter­richten zu wollen. […] Hier­zulande hätte ein ähnlicher Vorstoß alle Aussicht auf Erfolg gehabt, denn welcher Kultus­minister würde sich nach den Er­fahrungen mit der Rechtschreib­reform ohne Not noch einmal die Finger an Sprach­reformen verbrennen? Schon damals hat sich niemand für die obrig­keitlichen Eingriffe interessiert, das wäre dieses Mal kaum anders.

7. 2. 2018

: „Für mich ist das eine Unterwerfungsgeste.“ Der Linguist Peter Eisenberg über die Veränderung der Sprache durch politisch einflussreiche Gruppen. , , Feuilleton, Forum (1127 wörter)
[…] als es um die Rechtschreib­reform ging und zuletzt bei der Diskussion um die so­genannte „gendergerechte“ Sprache. Was stört Sie denn daran? [Eisenberg:] Daran stört mich vor allem, dass die Gruppe von Sprechern und Sprecherinnen, die politischen Einfluss hat, diesen Einfluss geltend macht, um der deutschen Sprache Dinge auf­zuzwingen, die man ihr nicht auf­zwingen sollte, die man ihr unter normalen Be­dingungen auch nicht auf­zwingen kann. Das geht bis weit in die Grammatik hinein […]. Das schlagende Beispiel ist für mich die Orthographie­reform, die tief in die Grammatik des Deutschen ein­gegriffen hat. Und die deshalb nicht nur scheitern musste, sondern die zu nach­lassender Kompetenz in der Recht­schreibung bei der jungen Generation bei­getragen hat. Die Leute, die so etwas be­trieben haben, die haben eine Ver­antwortung auf sich geladen, die niemand tragen kann.

3. 2. 2018

: Sprachlabor. Süddeutsche Zeitung (), , nr. 28, s. 14, Forum & Leserbriefe
Apropos Rechtschreib­reform: Es war ein Riesenhallo, als der Duden das Adjektiv spinne­feind als Substantiv prä­sentierte, und zwar mit dem Zusatz: „nur in jdm. Spinne­feind sein.“ Der Spinne­feind ist schnell wieder ver­schwunden […].

1. 2. 2018

: Darf man das? Leser fragen, die Weltwoche antwortet. Die Weltwoche, , 86. jg., nr. 5, s. 84, Leserbriefe (174 wörter)
Um beim Beispiel 21 zu bleiben: Sie haben recht. […] Im Deutschen wird anders ge­sprochen als ge­schrieben. Logisch ist das nicht. […] Aber wollen Sie nach der Rechtschreib­reform nun auch noch eine Aussprache­reform?

29. 1. 2018

: Viel zu reden in Dresden. Vier Referenten für die Vortragsreihe im Schauspielhaus. Dresdner Morgenpost, , s. 33, Kultur
Vier Referenten an vier aufeinander­folgenden Sonntagen im Februar, diesem Prinzip haben sich die Dresdner Reden verpflichtet. […] Letzter Redner ist der Schrift­steller Eugen Ruge […]. Sein Vortrag ist ein „Versuch über eine aus­sterbende Sprache“. Gemeint ist das Neuhoch­deutsche unter der Frage, ob es „in Zeiten von Frei­handel, Digitali­sierung und Rechtschreib­reform“ über­leben kann. Termin ist am 25. Februar.
Kiepenkerl-Blog: Des Kaisers neue Kleider. , , Westfalen aktuell
Im Grunde möchten die schrift­gelehrten Reformatoren den Buch­staben “ß” im Hand­streich aus unserem Schrift­bild tilgen. Doch das wäre gerade so, als würden reform­wütige Franzosen die Akzente streichen, die der franzö­sischen Schrift und Sprache ihren un­verwechselbaren Charakter geben. Was bei unseren Nachbarn völlig un­vorstellbar ist, wird bei uns gerade Realität.

27. 1. 2018

: Leuchtendes Knöllchen. Braunschweiger Zeitung, , Wochenend, Lebensart
Rote Bete oder, wie es mittler­weile auf vielen Speisen­karten zu lesen ist, Beete? Das Wort Bete be­deutet „Rübe“. Und nach der Rechtschreib­reform ist auch Beete „erlaubt“. Der Duden aber empfiehlt die quasi klassische Schreib­weise: Rote Bete.

«Beete» steht seit etwa 1942 als nebenform im duden. Neu ist hingegen die 1996 eingeführte gross­schreibung «Rote Bete».

25. 1. 2018

: Schlechtschreibung ist lernbar. Die Weltwoche, , 86. jg., nr. 4, s. 18 bis 21, Bildung (2050 wörter)
Viele Schweizer Schüler lernen «nach Gehör» schreiben. Die Lust am kreativen Text steht dabei im Vorder­grund, die Ortho­grafie spielt keine Rolle. Doch jetzt zeigen neue Studien: Die hoch­gelobte Methode ist mit­verantwortlich für die Erosion der Rechtschreib­fähigkeit.

23. 1. 2018

: Deutschstunde: Gegen Sturm und falsche Sprache versichert sein. Berliner Morgenpost, , s. 2, Meinung
Häufig treffen wir auf die Bedeutung „etwas ver­sprechen, fest zusagen“: Ich ver­sichere dir, dass die Rechtschreib­reform viele Er­leichterungen ge­bracht hat. Derjenige, der der Ver­sicherung Glauben schenken soll, wird dabei in den Dativ (3. Fall) gesetzt (dir, wem?).
: Deutschstunde: Es ist noch kein Meister aus dem Duden gefallen. Hamburger Abendblatt, , s. 2, Meinung
Eine der wichtigsten Regeln der Rechtschreib­reform lautet „Verb und Verb immer getrennt“ (obwohl uns die über­flüssige Reform der Reform im Jahr 2006 einige Aus­nahmen ins Nest gelegt hat). Wenn wir das Verb schwimmen und das Verb gehen zu schwimmen gehen zusammen­bringen, wissen wir also, dass wir auch tanzen gehen, spazieren gehen, einkaufen gehen, schlafen gehen oder essen gehen getrennt schreiben müssen.

20. 1. 2018

: Friedrich Denk vs. Peter Schlobinski: Ist die Rechtschreibung am Ende? , , Streitkultur
Friedrich Denk […] gehörte zu den schärfsten Kritikern der Rechtschreib­reform […]. "Seit 1996 aber haben wir eine nie da­gewesene Ver­wirrung. Von Michael Endes Momo gibt es beispiels­weise inzwischen fünf rechtschreib­reformierte Ausgaben. Immer dort, wo die Rechtschreib­reform ver­einfachen wollte, hat sie Verwirrung ver­ursacht." […] Peter Schlobinski ist Professor für Germanistik […] und Vor­sitzender der Gesellschaft für Deutsche Sprache. […] "Nein, die Recht­schreibung ist ebenso wenig am Ende wie leider das ewige Lamento von rotstift­liebenden Oberlehrern und regelungs­wütigen Besser­wissern."

17. 1. 2018

: „Lehrkräfte sollen vermitteln, was sie selbst nicht können.“ , , Gesellschaft, Hochschule
Am Institut für Germanistik der Uni­versität Duis­burg-Essen (UDE) ist man besorgt: Nicht wenige Lehramts­studierende im Fach Deutsch haben große Probleme im Bereich der Recht­schreibung und Grammatik – und stehen bald vor Schul­klassen, um genau diese Stoffe zu ver­mitteln.

12. 1. 2018

: Typografische Tricks bedrohen die Sprache. Der Bund (), , s. 8, Meinungen, Sprachlupe
Französischen Amts­stellen hat der Premier­minister kurz nach dem Alarmruf der Akademie Formen wie «tou·te·s» für «alle» verboten. Der hier ver­wendete Mediopunkt (·) ist im Deutschen ein Kenn­zeichen der Leichten Sprache […]; als Mittel zum Gendern ist er mir erst selten begegnet. Gender­bewusste Schrei­berInnen, Korrektor_innen oder Leser*innen bevorzugen die soeben gezeigten Schreibweisen. […] Die korrekte Aus­sprache der Zeichen wäre erst noch zu erfinden. Auch in Öster­reich hat […] eine Amtsstelle solche Schreib­weisen abgelehnt: Die Volks­anwaltschaft, eine Art Ombuds­stelle, hat einer Be­anstandung recht gegeben. Es ging um «die Verwendung des Binnen-I und ähnlicher Formen als Beurteilungs­kriterium an Schulen und Pädagogi­schen Hochschulen, weil sie in den Rechtschreibe­regeln nicht vorgesehen sind.

10. 1. 2018

: Hautstrafende Körperlotion und Verkehrsfürungen: Ist fehlerfreies Schreiben wichtig? , , Region
Generell scheint sie immer mehr Menschen, besonders einigen, die in den sozialen Medien aktiv sind, eine offen­bar über­flüssige, weil zeit­raubende Äußerlich­keit zu sein: korrekte deutsche Recht­schreibung. Vor vielen Jahren war fast jede Schul­form dazu in der Lage, dem über­wiegenden Teil der Lern­willigen korrektes Schreiben bei­zubringen.

Vor vielen jahren, 1912, sah das Oskar Kosog anders: stichwort schreiben.

7. 1. 2018

Rechtschreib-Quiz: Kannst du diese Wörter richtig schreiben? , , kmpkt
In unserem Quiz stellen wir euch Wörter und Wort­verbindungen vor, die laut Duden ortho­grafisch offen­bar be­sonders tückisch sind.

3. 1. 2018

: Kommentar: Kein Gender mehr, bitte! , , Feuilleton, Forum
Über die letzten deutschen Rechtschreib­reformen kann niemand wirklich glücklich sein. Die Un­sicherheit über die richtige Schreib­weise hat nicht ab­genommen, sondern erheblich zu­genommen und die Gender­schreibweise, wie sie an Universitäten ver­pflichtend geworden ist, reicht oft ins Absurde. Der neue Duden „Richtig gendern! Wie Sie an­gemessen und ver­ständlich schreiben“ wird das Problem noch ver­schärfen, weil er neue Fakten schafft.