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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

presseartikel → 2023
nachgeführt , 2024-03-04
ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Aus presse und internet

2023-12-21

: „Anfang vom Ende“ der Einheitsschreibung des Deutschen. , , Kultur (1350 wörter)
Die letzte Debatte über eine Aufnahme von sogenannten „gendergerechten“ Sonderschreibweisen und Zeichen in das Regelwerk fand im Juli dieses Jahres im belgischen Eupen statt. Dort beriet der Rat zum dritten Mal, nach 2018 und 2021, über den Genderstern und andere Symbole. Zum dritten Mal sprach er keine klare Empfehlung aus.

2023-12-18

: Wie der Rechtschreibrat den Genderstern doch noch erlaubte – und zugleich vor ihm warnt. , , Kultur (533 wörter)
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat beschlossen: Genderzeichen werden nun als „Sonderzeichen“ im amtlichen Regelwerk erwähnt. Zugleich erklärt ein Papier die Zeichen zu Hindernissen für Lesbarkeit und Verständlichkeit. […] Kritiker sehen in dem Bemühen, das Gendern als neues Amtsdeutsch und im öffentlich-rechtlichen staatsabhängigen Rundfunk zu etablieren, einen der Rechtschreibreform vergleichbaren Versuch, die deutsche Sprache im Namen eines von einer Minderheit definierten gesellschaftlichen Fortschritts zu optimieren.
: Was die amtliche Rechtschreibung zum Gendern sagt, ist nun unklarer denn je. , , Kultur, Meinung (361 wörter)
Die Kulturminister­konferenz muss die Beschlüsse des Rats […] noch politisch absegnen. Es wäre das zweite Mal nach der Rechtschreibreform 1996, dass die Politik eine vermeintliche „Optimierung“ der deutschen Sprache zulässt, die die Mehrheit der Bevölkerung nicht wünscht. Weiser sind weder die Linguisten, die sich als Ingenieure der Sprache verstehen, noch die Politiker durch das damals angerichtete Desaster geworden.

Linguisten sind nicht ingenieure der sprache, sondern der amtlichen schulrechtschreibung, die bekanntlich von ingenieuren der amtlichen schulrechtschreibung erfunden wurde. (Abgesehen vom problem, dass auch die handwerker einfluss hatten und haben.)

2023-12-17

: Zoff im Rechtschreibrat: «Genderstern weder ver- noch geboten.» SonntagsBlick, , s. 13 (282 wörter)
«Für Schweizer Schulen und Hochschulen gilt immer noch, dass der Genderstern weder verboten noch geboten ist, sagt Claudia Schmellentin (53), Professorin an der Pädagogischen Hochschule der Nordwestschweiz, zu SonntagsBlick. Ein Kompromiss, den sie ausdrücklich begrüsst.
: Eine korrekte Sprache wird immer schwieriger. Zu verschiedenen Beiträgen bezüglich Pisa-Studie. Zuger Zeitung, , s. 12 (373 wörter)
Schon in der konventionellen deutschen Rechtschreibung litten manche darunter, dass etwa die Dehnung des Lautes «i» auf vier verschiedene Weise schriftlich dargestellt wird, nämlich mit «ie» (die Liebe), bei einigen Pronomen und Eigennamen mit «ih» (ihn, Sihl), dann sogar mit «ieh» (sieht, geschieht) oder überhaupt nicht (wir, Bibel). […] Der Teamleader beansprucht gleich für beide gedehnten Vokale eine Extrawurst, und das Bedauern von Marco Odermatt war gross, dass zu Beginn der Abfahrtssaison (oder «Sesong»?) alle Speedrennen ausgefallen sind. Aus vier Varianten in der Rechtschreibung eines gedehnten «I» sind also mindestens sieben geworden.

2023-12-06

: Nix verstehen, nix lesen, nix Schweiz. Erkenntnisse aus der Pisa-Studie. , , Somms Memo (754 wörter)
Die jungen Schweizer können nicht mehr lesen. 25 Prozent verstehen kaum einen Text. Das zeigt die jüngste Pisa-Studie.

2023-11-21

: 15 alternative Schreibweisen, die laut Duden tatsächlich richtig sind. , , Aktuell
Hier gibt's 15 Schreibweisen, die total falsch aussehen, laut Duden aber tatsächlich richtig sind. […] 8. Fantasie und Phantasie – Rechtschreibreform tauscht ph und f. Bis zur Rechtschreibreform von 1996 war Phantasie die richtige Schreibweise. Seit Einführung der neuen Rechtschreibung ist Fantasie nun die empfohlene Variante. Phantasie ist aber auch heute noch korrekt. Ähnlich ist es auch bei anderen Wörtern, die ein reformiertes f statt des ph abbekommen haben.

2023-11-20

: Bekannte Gesichter unter Weilheims Neubürgern. , , Lokales
Weilheim wächst, jedes Jahr kommen zahlreiche Neubürger hinzu. Und diese lud die Stadt zum Empfang ins Stadttheater […]. Unter den Neubürgern […] war auch ein bekanntes Gesicht: Friedrich Denk, der mit seiner Frau Gerda nach rund eineinhalb Jahrzehnten in Zürich und München wieder zurück nach Weilheim gezogen ist. Der frühere Gymnasiallehrer (80) war Mitinitiator der Weilheimer Hefte zur Literatur und des Weilheimer Literaturpreises. Überregional bekannt wurde er durch sein Engagement gegen die Rechtschreibreform.

2023-11-15

: Die Rechtschreibreform von 1996. , , Vergessene Themen (889 wörter)
Dieses Reformvorhaben war aus der denkbar edelsten Absicht heraus geboren worden: An die Stelle des bisherigen Wildwuchses der Sprache sollten endlich rational geordnete Strukturen und Regeln treten. Die würden leichter zu erlernen und anzuwenden sein. Das Gegenteil kam heraus. Ein Drama mit immer neuen Wendungen.

Stellungnahme Edle absichten

: Kurt Reumann gestorben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 266, s. 4, Politik, Personalien (437 wörter)
Zu seinem zweiten journalistischen Lebensthema wurde […] die Bildungspolitik. Auf diesem Gebiet machte dem dickköpfigen Dithmarscher, wie er sich selbst nannte, niemand etwas vor, schon gar nicht jene, die sich unsinnige Neuerungen ausdachten. Es versteht sich somit von selbst, dass Reumann auch zu einem scharfen Kritiker der Rechtschreibreform wurde.

2023-11

neu : „Früher war mehr Lametta!“ Zum 100. Geburtstag von Vicco von Bülow, genannt Loriot. Wiener Sprachblätter, , s. 44 bis 45 (889 wörter)
Darüber hinaus hat es Vicco von Bülow nicht an kritischen Bemerkungen zur Entwicklung seiner Muttersprache fehlen lassen und wurde daher zum „Sprachwahrer des Jahres 2011“ gekürt. Aus Protest gegen die Rechtschreibreform gehörte er dem Rat für Rechtschreibung als Ehrenmitglied an.

2023-10-18

: Immer diese Unkenrufe. Eine Studie zur Rechtschreibung von Studenten stemmt sich gegen die These vom Sprachverfall. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 242, s. N4, Forschung und Lehre (778 wörter)
Die Frage, ob sich die Rechtschreibkompetenz gegenüber früher verschlechtert habe, bejahen 34 Prozent der Dozenten, weitere 35 Prozent sehen keine Veränderung („leider unverändert schwach“) und 29 Prozent verzichten auf eine Einschätzung. eine Verbesserung stellen nur zwei Prozent fest. […] Unberücksichtigt bleibt, dass es sich hier nicht um beliebige Meinungsäußerungen, sondern um Erfahrungsberichte handelt, die empirisch zu überprüfen wären.

2023-10-14

neu : 14.10.1996: Friedrich Denk zur Frankfurter Erklärung gegen die Rechtschreibreform. , , SWR2, Wissen (212 wörter)
Gegen die Reform bricht ein Sturm der Entrüstung los. […] Erfolg werden Denk und seine Mitstreiter nicht haben, die Reform setzt sich durch, auch wenn sich der Initiator im Radiointerview am 14. Oktober 1996 noch kämpferisch gibt.

2023-09-19

Das Schreiben, diese große Erfindung. , , 9punkt, Gesellschaft (206 wörter)
In Frankreich wird neu über eine Rechtschreibreform debattiert […]. […] der Linguist André Chervel, der die Notwendigkeit einer grundlegenden Vereinfachung unterstützt: 'Es besteht heute ein echter Bedarf an einer Rechtschreibreform für die Schüler, deren Niveau erheblich gesunken ist.'

2023-09-15

: La bataille sans fin de l’orthographe, du Moyen Age à l’écriture inclusive. , , Éducation
Le français est la langue romane dont l’écriture est la plus difficile à maîtriser. Face à ce constat, partisans de la simplification et tenants de la distinction orthographique ne cessent de se déchirer. […] Le 25 mai 2023, un opuscule intitulé Le Français va très bien, merci […]. Appelant de leurs vœux une nouvelle réforme de l’orthographe, les signataires commencent par appliquer les rectifications orthographiques décidées par le Conseil supérieur de la langue française en 1990 […].

2023-09-06

: Die Freunde von «oignon» sind plötzlich verstummt. Neue Zürcher Zeitung, , 244. jg., nr. 206, s. 8, Schweiz (775 wörter)
Gegen die Einführung der neuen französischen Rechtschreibung an Schulen gab es starken Widerstand – nun, da es passiert ist, bleibt es still. […] . In verschiedenen Westschweizer Kantonsparlamenten gab es Vorstösse, welche sich gegen den Übertrag der Rechtschreibereform in die Schulbücher auflehnten. […] Dem Westschweizer Lehrerverband sind gemäss «Le Temps» keine negativen Rückmeldungen vonseiten der Schüler oder der Eltern bekannt. […] Vielleicht haben sich sämtliche Akteure daran erinnert, wie viele Worte der französischen Sprache von der Reform betroffen sind – auf tausend sind es vier.

2023-09-01

: Grammatik als Motor der Weltverbesserung? Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 203, s. 12, Neue Sachbücher (1331 wörter)
Wie man die Wahrheit für eine geschlechtergerechte Sprache strapaziert: Eckhard Meineke zerlegt gängige Argumente der Genderlinguistik. […] Dass die Genderbefürworter künstlich ausgelöste Assoziationen statt des realen Sprachgebrauchs und Sprachbewusstseins der Sprecher in den Fokus stellen, liegt nicht nur an der Erwünschtheit der Ergebnisse. Es passt für Meineke auch zum dort gepflegten Bild der Sprachgemeinschaft als einer geistig trägen Masse von Laien, der eine aufgeklärte Elite den Weg in die Verbalgerechtigkeit weisen muss. Die Parallele zum Geist der Orthographiereform zieht der Autor nicht, sie liegt aber nahe.

Nein, liegt sie nicht.

2023-08-29

: Schmutzige Waffen im Sprachkampf. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 200, s. 13, Medien (1777 wörter)
Die Befürworter des Genderns gehen ihre Kritiker mit persönlichen Angriffen an. Das reicht bis zum Vorwurf der Zwangsstörung. […] Manch einer, wie der erwähnte Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, träumt in dieser heiklen Lage davon, das Genderprojekt jetzt einfach – wie seinerzeit die große Rechtschreibreform – auch gegen den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung durchzuziehen. So äußerte sich der Professor zumindest unlängst in einem ZDF-Interview.

Schlechter vergleich. 1. Die rechtschreibreform war alles andere als gross. 2. Die grosse mehrheit der bevölkerung kann mangels beherrschung nicht gegen änderungen der rechtschreibung sein.

2023-08-23

: Die Welt ist schlecht und wird es immer bleiben. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 195, s. 3, Rhein-Main Zeitung, Die Drei (1353 wörter)
Ein Blick auf seine Manuskripte im Frankfurter Schopenhauer-Archiv zeigt die Akribie, mit der er bei der Verwendung der Sprache vorging, sie sind voller Anweisungen an den Setzer, er bestand beispielsweise in drohendem Ton darauf, eine altertümliche Orthographie beizubehalten. Sprache und Gedanken waren für ihn nicht zu trennen.

2023-08-22

: Deutschstunde: Als Eigenname herabgestuft zum Adjektiv. , , Meinung
Die Schreibweise unter a) („Ohmsches Gesetz“) war bis 1996 die einzig korrekte, ist es seit der Rechtschreibreform jedoch nicht mehr. […] Dabei wird heute im Gegensatz zu früher kein Unterschied gemacht, ob eine persönliche Leistung gewürdigt wird („einsteinsche Relativitätstheorie“ – von Einstein) oder ob die Person nur als Namensgeber dient (fast eine „einsteinsche Theorie“ – nach der Art von Einstein).

2023-08-21

: Am KV Zürich ist der Deutschunterricht passé. Neue Zürcher Zeitung (), , 244. jg., nr. 192, s. 11, Zürich und Region (943 wörter)
Über 1100 Erstsemestrige werden an der kaufmännischen Berufsschule ab sofort nach einem neuen Modell unterrichtet. Christian Bretscher wird sich in diesem Leben nicht mehr anfreunden mit dem orthografischen Lustprinzip, mit willkürlichen Kommas und konsequenter Kleinschreibung. Er ist alte Schule. Ihm graut es bei der Vorstellung, dass sich die Gepflogenheiten aus Online-Chats nach und nach in die offizielle Firmenkorrespondenz einschleichen könnten. «Falsches Deutsch wirkt absolut unprofessionell», sagt der Geschäftsführer des Zürcher Bankenverbands, «das geht überhaupt nicht.»

2023-08-17

: Was orthographisch auf uns zukommt. Der Rat für deutsche Rechtschreibung entzieht sich seiner Verantwortung für die Einheitlichkeit des Deutschen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 190, s. 6, Bildungswelten (1308 wörter)
Die Sitzung des Rechtschreibrates vom 14. Juli 2023 in Eupen stieß auf ein ungewöhnlich starkes Medienecho. Einer der Gründe war die Ankündigung des Rates, er werde zum Ende der im Dezember ablaufenden Amtsperiode die Neufassung des amtlichen Regelwerks abschließen […]. Erwartet wurde auch, der Rat werde etwas zum Streit über sprachliches Gendern sagen. Diese Erwartung wurde weitgehend enttäuscht […].

2023-08-16

: Eine kleine Geschichte der deutschen Rechtschreibung und Rechtschreibreform-en. , , Sprache und Sprachwandel (3947 wörter)
Die deutsche Rechtschreibung, ein ewiger Streit. Kürzlich wurde an 25 Jahre Rechtschreibreform erinnert. […] Dieser Blogartikel nimmt dich mit auf einen Spaziergang durch die Geschichte der deutschen Rechtschreibung.

2023-08-15

: Liebesgedichte brachten ihn in Gefahr. Neue Zürcher Zeitung (), , 244. jg., nr. 187, s. 30, Feuilleton (1218 wörter)
In der DDR schikaniert, wusste Reiner Kunze 43 Jahre nicht, was es bedeutet, frei zu sein. Nun wird der Dichter 90. […] In der Auseinandersetzung um die Neuregelung der Orthographie erhielt Reiner Kunze 2004 einen Preis der Zürcher Stiftung für abendländische Ethik und Kultur. […] Dass der Dichter mit seiner Denkschrift zur Rechtschreibreform «Die Aura der Wörter» recht hat, bestätigte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, indem sie bekannte, die Kultusminister wüssten längst, dass die Rechtschreibreform falsch gewesen sei, aus Staatsräson sei sie nicht zurückgenommen worden. Es charakterisiert eine Zeit, dass ein Dichter darauf hinweisen muss, dass sich die Sprache in Freiheit entwickelt, nicht nach amtlichen Vorgaben. Die Probleme, die Reiner Kunze klar umrissen hat, sind noch ungelöst.

2023-08-11

: Rechtschreiben – Ist die Orthografiereform geglückt? , , SWR2, Leben und Gesellschaft
Michael Köhler diskutiert mit Dr. Sabine Beste, Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband, Potsdam, Dr. Sa­bine Krome, […], Prof. Dr. Ekkehard Felder, Germanistische Linguistik, Universität Heidelberg. sendung als mp3

2023-08-02

: Zum Glück war es nur ein – Albtraum oder Alptraum? , , Blog (764 wörter)
Schreibt es sich nun „Albtraum“ oder „Alptraum“? Um diese Frage zu klären, werfen wir einen Blick auf die aktuellen orthografischen Regelungen sowie Gebrauch, Aussprache und Herkunft des Wortes. […] Aus etymologischer (und somit auch morphologischer) als auch aus phonetischer Sicht sind also beide Schreibweisen nachvollziehbar. Und auch die offizielle Rechtschreibung lässt Ihnen die Wahl.
: Kolumne zur Rechtschreibreform: Ein Grizzlybär ist kein Grislibär. , , St. Wendel
Einheitlicher und logischer sollte die Rechtschreibung damals werden. Es bleibt jedem selbst überlassen, zu befinden, ob das gelungen ist.

2023-08-01

: Was von der Rechtschreibreform geblieben ist. , , Feuilleton
Vor allem die neuen Regeln zur Groß- und Kleinschreibung, zur Bindestrich-Schreibung und zur Worttrennung hätten sich gut durchgesetzt, sagt Krome der Deutschen Presse-Agentur. Umstritten waren lange Zeit die Getrennt- und Zusammen­schreibung sowie die Fremdwort­schreibung. „An den ursprünglichen Regelungen zu diesen Bereichen wäre die Reform schon vor 1996, aber auch danach, fast noch gescheitert.“ Mit der vollständigen Neuerarbeitung und Aktualisierung des Amtlichen Wörterverzeichnisses 2023 und den Anpassungen des Regelwerks sei aber in diesen Bereichen eine grundsätzliche Klärung erzielt worden.
: Dichter warnten vor Katastrophe. Rechtschreibreform trat vor 25 Jahren in Kraft Das Vorhaben war heftig umstritten – ein Rückblick. Südkurier, , s. 13 (702 wörter)
25 Jahre nach der Reform ist angeblich vieles einfacher geworden. Lernende sollen sich heute nicht mehr Sonderregelungen und-Ausnahmen merken, sondern Strukturen verstehen und Analogien erkennen, um die korrekte Schreibung herleiten zu können. Nach einer Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen der Humboldt-Universität Berlin von 2022 erreichen aber 30 Prozent der Viertklässler in Orthografietests nicht einmal den Mindeststandard.
: 25 Jahre Rechtschreibreform: Aus Kuß wurde Kuss, aus Ketchup aber doch nicht Ketschup. , , Gesellschaft
Es gab aber auch Schreibweisen, die sich im Gebrauch nicht durchsetzen konnten. Viele neue Varianten wurden vom Rat für deutsche Rechtschreibung deswegen wieder zurückgezogen. So wird „Schikoree“ seit 2011 wieder ausschließlich „Chicorée“ geschrieben, „Grislibär“ ist wieder der „Grizzlybär“, und die ebenfalls kaum verwendeten Schreibweisen „Ketschup“ und „Majonäse“ wurden 2016 aus dem Wörterverzeichnis des Rates gestrichen.

In der tat sieht man grislibär selten, aber sieht man grizzlybär wirklich häufiger?

: 25 Jahre Rechtschreibreform – 25 Jahre Schlechtschreibreform, Rechtschreibdeform. , , Daili|es|sentials (1712 wörter)

Es gäbe eine wirksame Möglichkeit, die Rechtschreibung der jungen Leute zu verbessern: nämlich sie in den Schulen konsequenter zu üben und zu bewerten. Kinder und Jugendliche müssen in Elternhaus und Schule wieder intensiver zum Lesen erzogen werden. Denn das Lesen schult implizit immer zugleich das Schreibvermögen.

Ein lehrer sagt, was er tun müsste, wenn er könnte. Jetzt versteht man, warum es in den letzten 100 jahren nicht wirksam war. Abgesehen davon: Eine schlechte norm wird durch drill nicht besser.

: 25 Jahre Rechtschreibreform: Kulturkampf? Das war einmal! , , Kultur (836 wörter)
Nach einem Vierteljahrhundert ist die einst umstrittene Rechtschreibreform kein Aufreger mehr, sagt Experte Heinz-Peter Meidinger im Interview. […] Meidinger: Interessant ist, dass das Thema in den Lehrerkollegien und wohl auch in der restlichen Gesellschaft kaum noch eine Rolle spielt. Damals aber hat man sich kein größeres Aufreger-Thema in der Bildungspolitik vorstellen können.

2023-07-31

: Als der Kaiser zum „Keiser“ werden sollte. , (1076 wörter)
Ursprünglich sollte die deutsche Rechtschreibung radikal vereinfacht werden, doch der Widerstand dagegen war exorbitant. […] Eine von Augst geleitete Kommission, beauftragt von Bundesinnenministerium und Kultusministerkonferenz, legte einen ersten Reform-Entwurf vor – und der war radikal: Der Kaiser sollte „Keiser“ geschrieben werden, das Boot wurde zum „Bot“, und Großbuchstaben sollte es nur noch am Satzanfang und bei Eigennamen geben. Die Reaktionen waren niederschmetternd und „furchtbar“, wie Augst fand: „Sie sind wirklich über uns hergefallen.“
: Ihr könnt euch entspannen, liebe Gendersternchen-Hasser. 25 Jahre Rechtschreibreform. , , Kultur & Medien (393 wörter)
Vor 25 Jahren wurde die deutsche Rechtschreibung reformiert. Doch anders als erwartet, ging das Abendland gar nicht unter – auf jeden Fall nicht wegen der Rechtschreibreform.
Meidinger sieht Streit im Nachhinein kritisch. , , Panorama (228 wörter)
25 Jahre nach dem Start der Rechtschreibreform hat Heinz-Peter Meidinger, langjähriger Vorsitzender des Lehrerverbandes, eine kritische Sicht auf den damaligen Aufschrei. […] Heute erscheine dieser jedoch wie ein Luxusproblem, so Meidinger.

2023-07-30

: 25 Jahre Rechtschreibreform. Mutter aller Kulturkämpfe. , , Kultur (182 wörter)
Vor 25 Jahren trat die einst heiß umkämpfte Rechtschreibreform in Kraft. Die Sprache hat sie ganz gut überlebt. Manches lässt sich daraus im Glaubenskrieg um geschlechtergerechte Sprache lernen.

2023-07-28

neu : 14.7.1998: Bundesverfassungsgericht – Rechtschreibreform kann kommen. , , SWR2, Wissen (179 wörter)
"Schifffahrt" mit drei F und "Schluss" mit zwei s hinten statt einem scharfen ß – was heute für die meisten selbstverständlich ist, war in den 1990ern eine Revolution und sorgte für zahllose Debatten.

2023-07-26

: Was nach 25 Jahren Rechtschreibreform geblieben ist. Nach jahrelanger Diskussion. , , Vermischtes
Der «Kuß» wurde zum «Kuss», die «Schiffahrt» hatte plötzlich drei «f», und «Mayonnaise» durfte man auch «Majo­näse» schreiben.

2023-07-25

: Deutschstunde: Er kam, sah und stolperte über das Komma. , , Meinung
Strittiger erscheint die Frage, ob die Konjunktion „und“ zwischen zwei Hauptsätzen das Komma ersetzt. Nach alter Rechtschreibung musste trotz des „und“ ein Komma stehen, nach neuer Rechtschreibung kann ein Komma stehen, muss aber nicht. Empfehlung: Zeigen Sie, dass Sie die Satzkonstruktion (Syntax) durchschauen, und setzen Sie ein Komma!
: Schreiben, aber richtig! (Kölner Stadt-Anzeiger), , dpa-Kinder (374 wörter)
Zu Beginn waren viele Menschen nicht so begeistert von der Rechtschreibreform. Sie hatten in der Schule noch andere Regeln gelernt und mussten sich umgewöhnen. Einige neue Regeln setzten sich auch gar nicht durch und wurden wieder zurückgenommen. Die meisten sind aber bestehen geblieben.
: Was nach 25 Jahren Rechtschreibreform geblieben ist. , , Panorama (945 wörter)
Auch die Dudenredaktion wertet die Reform 25 Jahre später nach Angaben von Leiterin Kathrin Kunkel-Razum als Erfolg. "Inzwischen ist die öffentliche Diskussion dazu verebbt, andere Sprachthemen sind - wieder - in den Fokus gerückt", sagt sie. Etwa im Zusammenhang mit der Debatte ums Gendern würden aber immer wieder Parallelen zur Rechtschreibreform gezogen. Auch vor diesem Hintergrund habe die Reform gezeigt, dass sich nur solche Regeln durchsetzten, die "den Schreibgebrauch einer Mehrheit der Lesenden und Schreibenden berücksichtigen", sagt Krome.

Und wann wird der schreibgebrauch wirklich berücksichtigt?

2023-07-24

: Duell der Professoren: Linguist ruft zum Genderstern-Widerstand auf. , , Schweiz (546 wörter)
Auf Schweizer Schulen sieht Gallmann kein Chaos zukommen: «Die Lehrpersonen wissen ganz genau, was zu tun ist. Ein Genderstern im Aufsatz ist kein Fehler. Und es ist auch kein Fehler, wenn man ohne Genderstern schreibt.»

2023-07-21

: Der Berg kreißte und gebar ein Mäuschen. Frankfurter Allgemeine Zeitung (), , nr. 167, s. 7, Briefe an die Herausgeber (932 wörter)
Auf jeden Fall hat diese Fraktion im Rat vorerst ihr Ziel erreicht: keine Entscheidung! Jeder und jede im deutschen Sprachraum können auch fortan tun und lassen, was sie wollen. Lehrerinnen und Lehrer, Verwaltungskräfte und Redakteurinnen hatten händeringend an den Rat appelliert, endlich Klartext zu sprechen. Er hat auf ganzer Linie versagt!

2023-07-19

: Der Genderstern bleibt schnuppe. , , Kultur, Meinung
Der Rat für deutsche Rechtschreibung und seine Kompetenz sind immer noch recht unbekannt. Die korrekte Rechtschreibung legt seit dem Inkrafttreten der Reform von 1996 nicht mehr der Duden – oder die „Dud:in“, wie das Wörterbuch wegen des Gendereifers seiner Redaktion auch spöttisch genannt wird – fest, sondern ein amtliches Regelwerk. Für dieses ist der Rechtschreibrat zuständig.

Es ist immer noch recht unbekannt, dass der duden nicht «die Rechtschreibung festgelegt» hat. Er konnte nur über zweifelsfälle innerhalb der staatlichen regelung von 1901 entscheiden.

: Wird der Genderstern jetzt amtlich? , , Kultur (1236 wörter)
Das Gendern ist deshalb bis heute ein gesinnungsanzeigendes Polit-Phänomen. So wie man früher mit dem Gebrauch von Fremdwort-Verdeutschungen seinen Patriotismus signalisieren wollte. Oder wie man mit Antiqua statt Frakturschrift oder mit der Kleinschreibung beweisen wollte, dass man im Lager der Modernen steht. […] Die Frage, ob Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich die beste orthografische Genderpraxis sind, ist im Grunde nur die Frage nach dem besten Parteiabzeichen des beschriebenen politischen Lagers. Darüber zu entscheiden ist nicht Aufgabe einer politisch neutralen Instanz, wie es der Rechtschreibrat sein sollte.
: Was Gendern mit Rechtschreibung zu tun hat – und was nicht. , , Kultur (3158 wörter)
Vielleicht können wir daraus lernen, was uns droht und wie wir es vermeiden können. […] Das ist die auffälligste Parallele: eine hitzige öffentliche Kulturdebatte, die sich in allen Medien, in ungezählten Leserbriefen, auch in Gerichtsurteilen niederschlug. Eine zweite Parallele liegt in der jahrzehntelangen Dauer der Auseinandersetzung um Bewahrung oder Reform der deutschen Rechtschreibung. Ums Gendern wird immerhin seit Luise Puschs provokanter Schrift vom Deutschen als Männersprache gestritten. […] Und schließlich geht es […] um neue Regeln der Schriftsprache.

Wenn man die deutsche empörungsbewirtschaftung anschaut und zeiträume von 300 und 39 jahren gleichsetzt, findet man gewiss parallelen. Dann ist alles parallel. Gar nicht parallel ist dagegen, dass es uns nicht um neue regeln geht und schon gar nicht für die sprache, sondern um die abschaffung veralteter schreibregeln und um mehr regelhaftigkeit.

2023-07-17

: Gendersterne bleiben besonders. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat entschieden – nicht wirklich. Der Bund (), , s. 11, Meinungen (557 wörter)
Was aber hätte der Rat denn tun können, zerstritten, wie er selbst ist? Gendersterne schlankweg zu verbieten, wäre absurd angesichts ihrer inflationären Verbreitung in der sprachlichen Realität. Zur sprachlichen Norm gehören sie aber nun einmal nicht, schon angesichts der ungelösten grammatischen Probleme, die Formulierungen wie der*die Ärzt*in aufwerfen. Die Klassifizierung als «Sonderzeichen» bietet immerhin diese Orientierung: Wer gendert, tut sprachlich etwas Besonderes, er weicht von der Norm ab. Wer der Ansicht ist, dass ein sonderzeichenfreies Deutsch alle Möglichkeiten bietet, sich sensibel und gerecht auszudrücken, gendert eben nicht.
: Wer hält das Gendern auf? Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 163, s. 1, Politik (701 wörter)
Da sowohl Bildungsvergleichsstudien der Kultusministerkonferenz (KMK) als auch andere Expertisen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission unter maßgeblicher Mitwirkung von Leibniz-Direktoren entstehen, wird in solchen Auftragstexten für die KMK mit Doppelpunkt gegendert. Die Kultusminister sorgen also für den Autoritätsverlust eines Gremiums, das sie selbst eingesetzt haben, als sie vor dem Scherbenhaufen der Rechtschreibreform standen.

2023-07-16

: Sprachpäpste zoffen sich um Sonderzeichen: «Es wird voller Unsinn gegendert.» SonntagsBlick, , nr. 28, s. 9 (548 wörter)
Der Beschluss geht nun in allen deutschsprachigen Ländern in die Vernehmlassung, also auch in der Schweiz. Claudia Schmellentin kann sich vorstellen, dass die EDK bei Bedarf nun Empfehlungen für die Schulen ausarbeitet. Sie hält nichts davon, den Genderstern in Schulen als Fehler zu werten: «Wer den Genderstern benutzt, setzt damit ein Signal. Mit falscher Rechtschreibung hat das nichts zu tun. Und wenn Lehrpersonen den Genderstern nutzen, kann das je nach Situation pädagogisch sinnvoll und sensibel sein. Gleichzeitig wird auch niemand dazu gezwungen.»

2023-07-15

: Du siehst Sternchen. Süddeutsche Zeitung, , 79. jg., nr. 161, s. 15, Feuilleton (902 wörter)
Wie man die Sprache richtig gendert, sollte der Rat für deutsche Rechtschreibung verbindlich beschließen. Das Ergebnis ist wieder mal eine Enttäuschung. […] Die Hoffnung wäre also begründet, dass eine Institution wie der Rechtschreibrat gegen diese Spaltung einschreiten könnte, zumal er zu so etwas gegründet wurde. Erst 2004, damit ist er eine junge Institution im Vergleich etwa zur mächtigen Académie française, die seit 1635 über die französische Sprache wacht. Ursprünglich richtete man den Rat ein, um des Chaos Herr zu werden, das durch die Rechtschreibreform von 1996 und den Widerstand von Verlagen, Medien und Lehrerverbänden dagegen entstanden war.

2023-07-14

Jetzt amtlich! Genderzeichen KEIN regulärer Teil der Sprache. , , Inland (236 wörter)
Rats-Chef Josef Lange (75) sagte am Mittwoch, dass man so das Phänomen an sich beschreiben wolle. Der Sprach-Experte machte deutlich, dass Genderzeichen auch weiterhin KEINE regulären Zeichen seien.

2023-07-13

: Rat für deutsche Rechtschreibung tagt in Eupen: Die Botschaft muss verständlich sein. , , Regional
Wiederholt wurde der Rat für deutsche Rechtschreibung darum auch mit der Frage der geschlechtergerechten Schreibung konfrontiert. […] Dazu hat der Rat für deutsche Rechtschreibung schon zwei Mal Stellung bezogen […]. "Und schließlich ist der Rat der Auffassung, dass durch eine solche Schreibung das Erlernen der deutschen Sprache nicht erschwert werden soll. Denn als man die Rechtschreibreform gemacht hat, war das mit dem Ansatz: Wir wollen die Rechtschreibung so gestalten, dass sie möglichst vereinfacht wird, um den Zugang zu Literalität für alle zu eröffnen."

2023-07-12

: Writing is not Language. Why Writing is Secondary to Language. , , Linguistics (1476 wörter)
Linguists know that today, only around 50% of the world’s languages have dedicated writing systems. That doesn’t mean that languages without writing systems are somehow “less-than” those languages with writing systems, like English. […] Grammar and writing are different skills: commanding a native language (grammar) is just human (you fully command the grammar of your native language subconsciously, by virtue of being human); writing is more like playing chess. […] Writing is one of our best inventions as a species — we can communicate with each other across time (we humans “invented” writing, but we did not invent language: we automatically acquire language by virtue of being human).

2021-07-08

: Rechtschreibreform löste vor 25 Jahren Sprachkämpfe aus. (Deutsche Welle), , Deutsch Lernen (645 wörter)
Dass die Reform von 1996 dann zum Albtraum wurde, lag sicher auch an taktischen Fehlern. Die Reform wurde „aus der Innenperspektive der Sprachwissenschaft heraus betrieben“, schreibt der Direktor des Leibniz-Instituts für deutsche Sprache, Henning Lobin, in seinem kürzlich erschienenen Buch „Sprachkampf“. Die schulische, publizistische oder private Schreibpraxis sei zu wenig berücksichtigt worden.

2023-07-07

: Wie normal Denkende gendern. (), , s. 23, Diskurs, Kommentare der anderen (673 wörter)
Eingesetzt vor bald 20 Jahren, nicht zuletzt, um die von heftigen Debatten begleitete Orthografiereform der Jahrtausendwende zu evaluieren und, wo nötig, begründeter Kritik Rechnung zu tragen, zeichnet sich der Rat durch sprachnutzerfreundliche Prinzipien aus. Während die umstrittene Reform präskriptiv angelegt war und neue Regeln auch gegen Wortakzent und Semantik einführte, setzt der Auftrag der staatlichen Stellen an den Rat in erster Linie auf die Beobachtung der Schreibentwicklung, die zu Anpassungen führen kann. Mit gesellschaftlichen Anliegen hat das kaum je zu tun. Anders sieht es mit der schriftlichen Repräsentanz verschiedener Geschlechtsidentitäten aus. Für den Rat steht außer Zweifel, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll. Dies zu leisten sieht er in erster Linie als gesellschaftspolitische Aufgabe.

2023-06-24

: Lesen fürs Leben. Süddeutsche Zeitung, , s. 7, Politik (1787 wörter)
Viele Grundschüler scheitern selbst an einfachen Texten – mit dramatischen Folgen. Was muss sich ändern, damit die Nation das Lesen nicht verlernt?

2023-06-07

: Fachkreftemangel: Pochen Sie noch auf Rechtschreibung? , , Beruf, Werner Knallhart
Bislang gillt: Rechtschreibkompetenz gleich Zurechnungsfähigkeit. Ist diese Haltung bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden noch zeitgemähs? Oder gar schädlich und anmaßend?

2023-06

: „Orthographie in Wissenschaft und Gesellschaft.“ Bericht von der 59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, Mannheim, 14.–16. März 2023. Sprachreport (), , 39. jg., nr. 2, s. 6 bis 16 (5165 wörter)
Anlass der Tagung war das Thema „20 Jahre Rat für deutsche Rechtschreibung“ und damit das Ende der dritten Amtszeit des Rats zum Jahresende. […] Mit der Orthographie wurde ein aktuelles, in vielen Facetten in Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen präsentes Thema aufgegriffen und drei Tage lang multiperspektivisch, ideenreich und gewinnbringend beleuchtet. Die Tagung kann als ein Beispiel dafür stehen, wie Fachdiskussionen kritisch, kompetent, sach- und konsensorientiert zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der sprachinteressierten Öffentlichkeit geführt werden und wie auch kontroverse Themen durch gegenseitigen respektvollen Umgang miteinander den Blick auf ein breites Spektrum alternativer Sichtweisen öffnen und verschiedenartige und vielschichtige Positionen zu einem ganzheitlichen Bild vereinigen können.

2023-05-16

: Jeder vierte Viertklässler kann nicht richtig lesen. , , Deutschland (607 wörter)
25 Prozent der Viertklässler in Deutschland können nicht richtig lesen. Das geht aus der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervor. Im internationalen Vergleich schneiden deutsche Schulkinder bei der Lesekompetenz schlechter ab als Gleichaltrige im Ausland.

2023-05-12

: „Was lebensfremd ist, stirbt früher oder später ab.“ , , Feuilleton
Der Journalist Ralf Schuler spricht im Interview über seine Erfahrungen in der DDR, die Gefahren des Gleichschritts und die Zukunft der Gendersprache. […] Spätestens dann, wenn Menschen gegen die Wand laufen, merken sie, dass da immer eine Wand gewesen ist. Man denke zum Beispiel an die Rechtschreibreform der 90er Jahre. Jeder mit ein wenig Sprachgefühl wusste, dass diese Reform unsinnig ist, und trotzdem musste man sie erst einführen, um das zu merken. Dann hat man sie nach und nach zurückgedreht.

2023-05

neu Wozu noch Rechtschreibung? Wiener Sprachblätter, , s. 37 bis 38 (989 wörter)
Die Rechtschreibreform von 1996 und 2006 habe gezeigt, dass Regeln veränderlich seien, sagt Henning Lobin, wissenschaftlicher Direktor des „Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache“. In dieser „Ur-Erfahrung“ finde sich die Willkür, die sich bei manchen mit Rechtschreibregeln verbindet. Ein anderer Grund sei der Deutschunterricht. Dieser konzentrierte sich mehr auf inhaltliche Aspekte der Sprache. weniger auf formale. Auch sei das Thema Rechtschreibung in der Vergangenheit nicht intensiv in der Forschung berücksichtigt worden. Das habe sich in den letzten Jahren geändert.

2023-04-23

: Zwischen den Fronten. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, , nr. 16, s. 9, Leben
Es gibt die „Woken“ hier und die „Anti-Woken“ dort. Eine Feministin will schlichten. […] Stevie Schmiedel wurde bekannt als Gesicht der feministischen NGO „Pinkstinks“, sie ist deutsch-britische Genderforscherin […]. Über Sprache aber, meint Schmiedel, wurde schon immer gestritten: „Ich glaube, alle haben vergessen, was bei der Rechtschreibreform los war. Wir haben uns jahrelang medial angeschrien, der Deutsche Rechtschreibrat musste gegründet werden.“

2023-04-03

: Es trennt und verbindet: Das Drama um das tragische Verschwinden des Semikolons. ,
Die Germanisten Kristian Berg und Jonas Romstadt, Universität Bonn, untersuchten […] 1398 Arbeiten; sie wurden an einem niedersächsischen Gymnasium geschrieben. Schockierendes Ergebnis: Heute kommen Semikolons nur noch durchschnittlich einmal alle 4000 Wörter vor. Ihr Gebrauch ist gegenüber den 1950er-Jahren um knapp 75 Prozent zurückgegangen.

2023-03-31

: VG Berlin zum Gendern an Schulen: Auf die Sprach­kom­pe­tenz kommt es an. , , Hintergründe (1401 wörter)
Lehrkräfte einer 10. Klasse dürfen gendern, so das VG Berlin. Das verdient Zustimmung, obwohl Gendern aktuell ein Rechtschreibfehler ist. Der Staat kann Rechtschreibung anordnen, solange Schülern die nötige Sprachkompetenz noch fehlt. […] In Berlin scheiterte nun ein Vater zweier Zehntklässler […] vor dem Verwaltungsgericht (VG). Er wollte verhindern, dass Lehrkräfte […] gendern. Das VG erkannte weder eine Verletzung des elterlichen Erziehungsrechts noch einen Verstoß gegen das staatliche Neutralitätsgebot. Zum Ersteren führte das VG aus, die Rahmenlehrpläne gewährten den Lehrkräften Spielräume […]. Dabei stellte es auch auf den Ausbildungsgrad der Kinder des Antragstellers ab: Bei den Zehntklässlern sei der "Spracherwerb weitgehend abgeschlossen", sie würden durch das Gendern daher nicht unzumutbar belastet. Auch leide die Verständlichkeit der Lehre und der Elternkommunikation nicht unter dem Einsatz geschlechtergerechter Sprache. […] Wer gendere, bringe damit allenfalls die Haltung zum Ausdruck, Sprache als Instrument zur Veränderung sozialer Zustände nutzen zu wollen. Doch wer Gendern kategorisch ausschließt, vertrete die Gegenposition, verhalte sich also nicht weniger politisch.

Analog: Wer substantive kleinschreibt, bringt damit die haltung zum ausdruck, rechtschreibung als instrument zur veränderung der rechtschreibung nutzen zu wollen. Und wer kleinschreibung kategorisch ausschliesst, vertritt die gegenposition, verhält sich also nicht weniger politisch. Also, lehrer und schüler höherer klassen: Schreibt substantive klein!

2023-03-26

Wozu noch Rechtschreibung? , , Dlf Kultur (1003 wörter)
Die Rechtschreibreform von 1996 und 2006 habe gezeigt, dass Regeln veränderlich seien, sagt Henning Lobin […]. In dieser „Ur-Erfahrung“ finde sich die Willkür, die sich bei manchen mit Rechtschreibregeln verbindet. […] Auch sei das Thema Rechtschreibung in der Vergangenheit nicht intensiv in der Forschung berücksichtigt worden. Das habe sich in den letzten Jahren geändert. Durch die Reform sei das Thema in den Vordergrund gerückt. „Das Thema gewinnt an Bedeutung, und man sollte deshalb auch hoffen, dass bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an den Universitäten auch zukünftig bessere Materialien und Herangehensweisen zur Verfügung stehen und vermittelt werden können.“

2023-03-11

: „Rechtschreibung ist Ausweis sprachlicher Genauigkeit.“ Mannheimer Morgen, , s. 24, Kultur (1127 wörter)
Fragen der Rechtschreibung stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) kommende Woche in Mannheim. IDS–Direktor Lobin äußert sich dazu im Interview ebenso wie über gendergerechte Formen und den Einfluss digitaler Systeme auf die Sprachentwicklung. Herr Lobin, vor einem Vierteljahrhundert wurde über die damalige Rechtschreibreform heftig gestritten. Heute dagegen lässt das Thema Orthografie, also Schreibregeln, die Öffentlichkeit eher kalt, oder? Henning Lobin: Ich glaube schon, dass sich die Rechtschreibreform etabliert hat und die anfänglichen Verwerfungen Schnee von gestern sind. Die Reform ist in der Sprachwirklichkeit angekommen und stellt für die Menschen heute auch kein Problem mehr dar.

2023-03-01

: Karina Frick neu im Rat für deutsche Rechtschreibung. , , Vermischtes
Liechtenstein wird ab 2024 durch Karina Frick im Rat vertreten. Die Liechtensteiner Sprachwissenschaftlerin arbeite derzeit als Juniorprofessorin für Angewandte Linguistik an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie tritt die Nachfolge von Renate Gebele Hirschlehner an. Die ehemalige Gymnasiallehrerin hatte das Amt 17 Jahre inne.

2023-02-16

: Wie das Du das Sie ersetzt. Schaffhauser Nachrichten, , s. 10 (1939 wörter)
Sprache lasse sich fast nie einfach von oben bestimmen. Eine Ausnahme bilden vom Staat durchgesetzte Rechtschreibreformen, aber auch an die muss sich der normale Bürger nicht halten.

2023-02-10

: Widerstand gegen neue Rechtschreiberegeln in der Waadt. (schweizer radio), , Die Woche in Tessin und Romandie
Die Westschweiz will eine neue Rechtschreibung einführen: weg mit überflüssigen Buchstaben, Bindestrichen und Akzenten. Doch ein Kanton wehrt sich weiter. Das Waadtländer Parlament will die Reform auf Eis legen.
: Beim Thema Gendern wird dann doch Politik gemacht. Frankfurter Allgemeine Zeitung, , nr. 35, s. 12, Neue Sachbücher (1304 wörter)
Auch wenn nicht immer ganz klar ist, woher der korrekte Standard­gebrauch genommen wird: Die neue Duden-Grammatik bietet viel fundierte linguisti­sche Information. […] Nur drei der elf Autoren waren schon bei der vorigen Ausgabe dabei: Peter Gallmann, einer breiteren Öffentlich­keit als Orthographie­reformer bekannt geworden, hat ver­schiedene Abschnitte zu Wort­arten und Satz­gliedern verfasst. […] Zu denen, auf deren neuerliche Mitarbeit die Duden-Chef­redakteurin Kathrin Kunkel-Razum hingegen verzichtete, gehört Peter Eisenberg, der sich als Kritiker der Orthographie­reform und des Genderns positioniert hat. Aller­dings hatte Eisen­berg seiner­seits der Redaktion schon zuvor mit­geteilt, dass er die „Duden-Linie“ nicht mehr ver­treten könne. […] Da­zwischen­geschaltet sind […] längere Abschnitte zu Strukturen und Funktio­nen von Texten sowie zu grammatischen Aspekten der gesprochenen Sprache, des Stils, der Ortho­graphie und des Sprach­wandels. Diese Passagen […] bieten gegen­über den früheren Auflagen einen Mehrwert, da sie die Grammatik „in Aktion“ zeigen. So zum Beispiel in den Kapiteln zur Ortho­graphie, die nicht nur die grammatische Logik hinter vielen scheinbar will­kürlichen Regeln deutlich machen, sondern auch zeigen, wie lese­freundlich die deutsche Recht­schreibung ist.

2023-02-06

Fischer, Kevin: «Sprachkompetenz ist sehr viel mehr als Orthografiekenntnis.» Bildung Schweiz, , s. 12 (1133 wörter)
"Medienberichte vermitteln das sorgenvolle Bild, dass die Sprache der jungen Leute verludert. Ihr Deutsch sei schlechter geworden, die Sprachkompetenz hätte abgenommen. Pascal Frey, Präsident des Vereins Schweizerischer Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer, sieht das anders. […] Junge Leute können heute einiges viel besser als ältere. Sie können zum Beispiel alle sehr viel besser Englisch als etwa meine Generation. Ausserdem können viele Junge programmieren […]. Warum kann die junge Generation das alles? Weil sie es erlernt hat. Also fragt sich, warum gerade die Generation von Jugendlichen, die all das und mehr kann, keine Rechtschreibregeln erlernen können soll. Falls Orthografie und Interpunktion also tatsächlich immer schlechter werden sollten, muss das andere Gründe haben.

2023-02-05

: Wissen Sie wirklich, wie man heute korrekt schreibt? Das grosse Abc: Unser Sprachquiz. SonntagsZeitung, , 37. jg., nr. 6, s. 45, Leben & Kultur (473 wörter; = derbund.ch, 2023-02-05; interaktive online-version in neuem fenster: )
: Das grosse Abc: Unser Sprachquiz – Wissen Sie wirklich, wie man heute korrekt schreibt? , , SonntagsZeitung
25 Jahre nach der Recht­schreib­reform: Wie geht es Ihnen mit den aktuellen Schreib-Ge­pflogen­heiten? Testen Sie Ihre Kennt­nisse in unserem Sprach­quiz! […] Wie haben Sie schreiben gelernt? Be­herrschen Sie das «neue», heute korrekte Deutsch?

stellungnahme

2023-02-02

: Er hatte immer ein Notizbuch für neue Wörter bei sich. Die Weltwoche, , s. 58 (1341 wörter)
Der Sprachforscher Konrad Duden ist zum Synonym für die deutsche Sprache geworden. Für ihn war die Schrift ein Allgemeingut, das allen zur Verfügung stehen musste. […] Obwohl Duden mit den radikalen Reformern sympathisierte, die aus dem Haar das «Har», dem Sohn den «Son» und dem Huhn das «Hun» machen wollten, siegte bei ihm der Pragmatismus. Er zog eine einheitliche Orthografie für Deutschland einer perfekten Rechtschreibung vor.

2023-01-31

: Deutschstunde; Der Wahlakt beginnt mit einem Kleinbuchstaben. , , Kolumne
Großbuchstaben sind die „Leucht­türme“ im Schrift­bild und er­leichtern die Orientierung. Aller­dings gibt es seit dem Mittel­alter keine Reform­diskussion, in der nicht einige Schlauberger die konsequente oder wenigstens die gemäßigte Klein­schreibung fordern, obwohl die Groß- und Klein­schreibung die Ver­ständlichkeit des Textes er­leichtert.

Nein, die substantiv­grossschreibung erleichtert die verständlichkeit nicht. Leucht­türme in zu grosser zahl und am falschen ort erschweren die navigation.

2023-01-25

: Schreibungen. Mannheimer Morgen, , s. 20, Kultur (212 wörter)
Seit vor einem Viertel­jahrhundert ausgiebig über die Rechtschreib­reform diskutiert und gestritten wurde […], haben viele andere, teilweise durchaus wichtigere Themen die Öffentlich­keit beschäftigt. Gelegent­lich fallen einem un­gewöhnliche Schreibungen aber durchaus noch auf, und sie bringen zum Nach­denken, weil ihre Ursache eigentlich nicht in der Schreibreform liegen kann – zum Beispiel ein Angebot an einem Kiosk, das zum Probieren einlädt, und zwar so: „Schnell und Einfach – Frische Suppe“. Werden Adjektive neuer­dings groß­geschrieben? Aber nein. Es wollte hier wohl nur jemand Aufmerksam­keit erregen.

2023-01-11

: «Oft hiess es dann, ich sei halt der Idiot»: Hunderttausende Schweizer haben Mühe mit Lesen oder Schreiben. , , Schweiz
Wichtig sei dabei vor allem ein breites Bewusstsein in der Bevölkerung, dass Lese- oder Schreibschwierigkeiten nicht mit mangelnder Intelligenz zusammenhingen, sagt Sturm. «Ebenso muss der Bevölkerung klar werden, dass diese Schwierigkeiten nicht selbstverschuldet sind, sondern dass verschiedene Faktoren dahinterstehen.»

Leider wird der faktor rechtschreibung nie erwähnt.

2023-01-08

: „Sprache kann man nicht politisch befehlen.“ , , Deutschland
„Sonst haben wir am Ende keine einheitliche Recht­schreibung mehr“: Winfried Kretsch­mann spricht sich gegen Gendern an Schulen aus.

2023-01-03

: Warum die Getrennt- und Zusammenschreibung so schwer zu regeln ist. , , Blog
Zumindest auf den ersten Blick erstaunlich scheint, dass sich die demonstrier­te notorische Komplexität dieses recht­schreiblichen Teil­gebietes in der empiri­schen Fehler­statistik nicht wider­spiegelt: So haben Schübel/Pieß­nack 2005 in ihren Unter­suchungen zur Recht­schreib­leistung von Schülerinnen und Schülern voraus­gegangene Erhebungen aus der Vor-Reform-Zeit (wie die von Zimmer­mann/Riehme aus dem Jahr 1986) weitgehend bestätigt, nach denen Verstöße gegen die Normen zur Getrennt- und Zusammen­schreibung nur einen Anteil von etwa fünf Prozent am gesamten Aufkommen der Rechtschreib­fehler er­reichen und damit weit hinter den beiden anderen Regel­bereichen, in denen primär das grammatisch-syntaktische Prinzip wirkt (Inter­punktion/Komma­setzung sowie Groß- und Klein­schreibung) zurück­bleiben.