Den Türken sind solche Türkisierungskampagnen keineswegs fremd. Schon Atatürk hatte neben der Einführung der lateinischen Schrift eine Sprachreform begonnen, und aus dem Persischen übernommene Wörter und grammatische Konstruktionen wurden zu Hunderten verboten. Das gleiche Schicksal traf einen grossen Teil des zum Teil durch persische Vermittlung eingedrungenen arabischen Wortschatzes. Der Wandel war so stark, dass Texte, die älter als 80 Jahre sind, inklusive einiger Reden Atatürks, für viele Türken heute kaum noch verständlich sind. Dem Verlust an Tradition stand auf der anderen Seite ein Gewinn an Klarheit gegenüber. Das heutige Türkisch ist weniger verschnörkelt als das mit Sprachgut aus fremden sprachlichen Systemen überladene Türkisch aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Anderseits weht aus diesen Sprachreformen auch ein wenig ein autoritärer Geist bis in die türkische Gegenwart.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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