Da Schleswig-Holstein das einzige Bundesland ist, das kein Landesverfassungsgericht hat, wandte der Vater sich direkt an das BVG in Karlsruhe. […] Nach der Landesverfassung sei der Rechtsweg einer Landesverfassungsbeschwerde nicht vorgesehen, erklärte die Sprecherin des Bundesverfassungsgerichtes, Uta Fölster. […] Die Klage muss den normalen Instanzenweg gehen, entweder über Amtsgericht, Landgericht und Oberlandesgericht oder über eine Fachgerichtsbarkeit wie Verwaltungsgericht, Oberverwaltungsgericht, Bundesverwaltungsgericht. Diese Gerichte können Entscheidungen dem Bundesverfassungsgericht vorlegen, wenn sie der Ansicht sind, ein Landesgesetz verstoße gegen die Verfassung.
Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
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Alle Vernunft spreche für eine einheitliche Behördenschreibweise, meint Kurt Rohde, stellvertretender Geschäftsführer des Städteverbandes. Ein abschließendes Meinungsbild der Gremien gebe es jedoch noch nicht. Er könne sich nicht vorstellen, dass es Widerstand gegen die Rechtschreibreform gebe. Die Städte seien grob auf die Umstellung vorbereitet.
Es war, als ob sie über eine Nebensächlichkeit abstimmten. Ohne Aussprache, in nicht einmal fünf Minuten, haben die Abgeordneten des schleswig-holsteinischen Landtages am Freitag einstimmig die Einführung der neuen Rechtschreibung an den Schulen des Landes beschlossen.
Doch die Reformgegner mobilisieren. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Rechtschreibung, sondern um Demokratieverständnis. Eine Klageschrift für das Bundesverfassungsgericht wird vorbereitet. Neue Volksinitiativen werden nicht ausgeschlossen.
24 sind es hier, die sich ab jetzt mit der neuen Rechtschreibreform auseinander setzen dürfen.
Der Vater ist enttäuscht: "Es ist bitter, daß der Weg vor Gericht nicht erfolgreich gewesen ist", sagte er dem Hamburger Abendblatt. Wirklich dramatisch findet er die Entscheidung freilich nicht mehr. Er hofft auf die anstehende politische Kehrtwende in Schleswig-Holstein.
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