Die Gegner der Rechtschreibereform lassen nicht locker. Ihr rührigster Kopf, der Weilheimer Deutschlehrer Friedrich Denk, hat es erneut verstanden, binnen Tagen einen Grossteil der literarischen Prominenz hinter sich zu bringen.
In dem Protest gegen die Rechtschreibreform, den Friedrich Denk organisiert hat, verbindet sich der Unmut vieler Gebildeter über jegliche Veränderung des vertrauten Schriftbildes mit berechtigter Kritik an überzogenen orthographischen Vereinfachungen.
150.000 Mark habe er allein in die Kampagnen gegen die Rechtschreibreform investiert, sagt Friedrich Denk.
Helmut Lölhöffel, Frankfurter Rundschau, 26. 11. 1997
Bekannt ist, daß einer der Initiatoren der Reformgegner, der Weilheimer Deutschlehrer Friedrich Denk, im ultrarechten Spektrum wirkt.
Harald Martenstein, Der Tagesspiegel, 20. 10. 1996
Lehrer Friedrich Denk ist es gelungen, in seinem Kampf gegen die Rechtschreibreform fast alle deutschen Geistesgrößen hinter sich zu sammeln. Ob die wissen, daß er ausgerechnet dem Dritten Reich geistige Freiheit attestiert?
Gemäss Friedrich Denk ist der eindruck, er attestiere dem Dritten reich geistige freiheit, falsch.
die tageszeitung, 14. 7. 1998
Er gehört zur aussterbenden Spezies der Oberlehrer und Hohenpriester, die ungern lernen, die aber mit großem Eifer belehren.
Thomas Steinfeld, Literaturchef der "FAZ", hat in einem Gespräch mit der "Junge Freiheit" die Befürchtung geäußert, er könne durch die Präsenz seiner Person in den Medien seit der Umstellung der "FAZ" zu einer komischen Figur wie der bekannte Einzelkämpfer Friedrich Denk werden.
Ich halte die Angstkampagne, die auf Herrn Studiendirektor Denk zurückgeht […], für unverantwortlich und mit dem Diensteid eines bayerischen Beamten für nicht vereinbar.
Michael Braun, Basler Zeitung, 23. 4. 2003
Der von dem Weilheimer Gymnasiallehrer Friedrich Denk im Oktober 1996 angezettelte Volksaufstand gegen die Rechtschreibreform ist hier noch in unguter Erinnerung. Die mentalen Spätfolgen dieser Empörungs-Kampagne sind nun in einer «Denkschrift» des Dichters Reiner Kunze über «die Aura der Wörter» (Radius-Verlag) und in einer orthographiekritischen Studie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Wallstein Verlag) zu besichtigen.
Spricht man mit Friedrich Denk, so kann er noch immer ausführlich über den Eingriff des Staates zetern. Er sagt aber: "Dass die Rechtschreibreform Millionen kosten würde und jahrzehntelange Verwirrung stiften würde, haben wir vorhergesehen. Das viel größere Problem haben wir damals nicht erkannt - das aufkommende Internet, die Computer, an denen vor allem die Jungen ihre Zeit verplempern statt Bücher oder Zeitungen zu lesen." Die Schulen trieben die Kinder heute regelrecht ins Netz, etwa für Recherchen, sie duldeten Fehler als lässliche Sünde.
So ein pech, dass Denk seine energie im kampf gegen die rechtschreibreform verschwendete. Er hätte das internet verhindern müssen.
Denk […] rückte die Reform in die Nähe einer Diktatur […] und machte so dermaßen Stimmung, dass man froh sein kann, dass er sich kein heikleres Thema auf die Fahnen geschrieben hat.