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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

personen → Peter Eisenberg

Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.

ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

Eisenberg, Peter

titel
prof. dr., dipl. ing.
wohnort
D-30177 Hannover
elektronische post
eisenberg
rz.uni-potsdam.de
url
biografie

geb. , Strausberg

1980 bis 1988 professor für deutsche filologie: FU Berlin

1993 bis 2005 lehrstuhlinhaber: universität Potsdam, lehrstuhl für deutsche gegenwartssprache

mitglied: wissenschaftlicher beirat des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim

mitglied: studiengruppe geschriebene sprache bei der Werner-Reimers-stiftung

1997 bis 1998 mitglied: zwischenstaatliche kommission für deutsche rechtschreibung

1998 unterzeichner: erklärung professoren gegen rechtschreibreform

mitglied des beirats: Akademie für Sprache und Dichtung

vorsitz: sprachkommission der Akademie für Sprache und Dichtung

bis 11. 2013 mitglied: rat für deutsche rechtschreibung


Zitate

Matthias Heine, Die Welt, 8. 7. 2017

Peter Eisenberg ist Deutschlands ein­fluss­reichster Orthograf.

Gisela Gross, t-onli­ne.de, 30. 7. 2018

Schon die Idee einer Reform sei unnötig gewesen, das Ar­gument von der an­gestrebten Ver­einfachung der Recht­schreibung sei vor­geschoben, sagt Eisenberg. Politiker hätten die Idee dieses gemeinsamen Vor­habens im Zuge des so­genannten Wandels durch Annäherung in der Ostpolitik der 60er und 70er Jahre gehabt. "Der Grund war jedenfalls nicht, dass die deutsche Ortho­grafie schlechter war als andere Orthografien in Europa, sie war schon vorher eine der besten."

Haben die deutschen politi­ker in den 70er jahren auch die idee gehabt, 1924 den schweizeri­schen Bund für vereinfachte recht­schrei­bung zu gründen?

Heike Schmoll, Frank­furter Allgemeine Zeitung, 1. 8. 2018

Peter Eisenberg ist einer der wenigen Rechtschreib­kritiker, die sich auch ge­gen­wärtig mit konstrukti­ven Vorschlägen zur Über­arbeitung der Rechtschreib­reform in die Debatte ein­mischt.

Hans Krieger, Straubin­ger Tagblatt, 12. 3. 1999

… der seit Jahren das Kunststück fertig­bringt, die Rechtschreib­reform entschie­den ab­zulehnen und zugleich für absolut un­vermeidbar zu erklären.

Dank­wart Guratzsch, Die Welt, 24. 3. 2003

[…] Eisenberg, der schon mehrfach Schlag­zeilen in Sachen Recht­schreib­reform gemacht hat. Zuerst als strikter Gegner, dann als un­freiwilliges Mitglied der Mannheimer "Zwischen­staatlichen Kommis­sion", in der Rolf Wernstedt, seinerzeit Kultus­minister in Nieder­sachsen und Präsident der KMK, den Querkopf unbedingt platzieren wollte, um ein Korrektiv in den selbst­herrlich operierenden Zirkel einzubauen. Als Eisenberg erkennen musste, dass er sich dort nicht durchsetzen konnte und lediglich als "Feigenblatt" benutzt wurde, trat er ein weiteres Mal in die Öffentlich­keit und kündigte die Mitarbeit auf.

Reinhard Markner, Berliner Zeitung, 7. 4. 2003

Eisenberg steht auf dem Standpunkt, "daß dem Staat die Legitima­tion zu tie­feren Eingriffen in die Recht­schrei­bung" fehle; "evidente Dumm­heiten" müsse man sich nicht gefallen lassen. Aber wer ent­scheidet, welcher Eingriff zu tief, welche Dummheit evident ist? "Das wäre hinnehm­bar", heißt es an ver­schiedenen Stellen zu jenen Bestim­mungen der Rechtschreib­reform, welche Eisen­berg zwar nicht gutheißt, deren Miss­achtung oder Rück­nahme er aber nicht (mehr) empfehlen mag. Aber was berechtigt ihn, von sich auf eine ganze Sprach­gemeinschaft zu schließen?

Hermann Zabel, Süd­deutsche Zeitung, 4. 8. 2005

Als Eisenberg aus der „Kommission für die deutsche Recht­schreibung“ aus Protest austrat, weil er für seine Vor­stellungen in dem Gremium keine Mehr­heit gefunden hatte, erklärte er vor den Mit­gliedern der Kommission feierlich, er werde sich fortan aus der Reform­diskussion heraus­halten. Kurze Zeit später tauchte Eisenberg als Motor eines Vor­schlags der „Akademie für Sprache und Dichtung“ in Darmstadt auf – be­dauerlich für Eisen­berg, dass auch diese seine Aktion, die im Widerspruch zu seinem der „Kommission für die deutsche Recht­schreibung“ gegebenen Versprechen stand, wiederum den erhofften Erfolg nicht brachte. Folge­richtig zierte er sich zunächst, der Berufung in den „Rat für deutsche Recht­schreibung“ Folge zu leisten. Erst als er merkte, dass die Post ohne ihn abzugehen drohte, verließ er seine Gastrolle und wurde Mitglied des Rates.

Joachim Güntner, Neue Zürcher Zeitung, 27. 3. 2006

Auch die Akademie gehörte lange zu den Reform­gegnern, ver­weigerte an­fänglich die Mitarbeit im Recht­schreib-Rat, um dann in Gestalt ihres Mitgliedes Peter Eisenberg doch beizutreten - mit dem Resultat, dass die Reform der Reform heute massgeblich Eisenbergs Hand­schrift trägt. Eine hübsche Pointe, die, aber das nur nebenbei, schweizeri­sche Ursachen hat (wir erinnern uns eines leiden­schaftlichen Gesprächs in einem Darmstädter Treppen­aufgang, wo Peter von Matt seinen Akademie­kollegen Eisenberg beschwor, im Rat mitzuwirken, statt in Obstruktion zu verharren).

, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

[…] Peter Eisenberg wird auch gespürt haben, dass es nach dem lang­wierigen Procedere eine Rückkehr zur alten Schreibung nicht geben und nur noch etwas zu retten sein würde, das er mit kultur­politischer Diplomatie „Recht­schreib­frieden“ nannte; und so at­testier­te er den Kompromiss­losen unter den Reform­kritikern: „Sie wollen mit dem Kopf gegen die Wand.“ Das wollte und tat er nie; seine beiden Austritte aus den maß­geblichen Gremien, die das Schlimmste an der Reform ver­hindern konnten, waren kein Ausdruck von Querulanten­tum oder Wichtig­tuerei, sondern von Über­zeugung.