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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

personen → Günter Grass

Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.

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Grass, Günter

titel

dr. h. c.

verweis

biografie

geb. 16. 10. 1927, Danzig Langfuhr

gest. 13. 4. 2015, Lübeck

bildhauer, grafiker, freier schriftsteller

1996 mitunterzeichner: frankfurter erklärung zur rechtschreibreform

1999 nobelpreis für literatur


Zitate

Günter Grass, Die Welt, 27. 10. 1973

Ich sehe in der Rechtschreib­reform die Chance, dass der unselige Hang zur Substantivierung im Deut­schen einge­dämmt wird. Deshalb habe ich nichts gegen die Klein­schreibung, ich fürchte nur, dass der deutsche Kultur­föderalismus sie verhindern wird.

Christian Seiler, profil, 7. 8. 2000

Die dümmste Bemerkung in diesem Zusammenhang machte Literatur-Nobelpreis­träger Günter Grass. Der ließ ver­lauten, die "Frank­furter Allgemeine Zeitung" ("FAZ") dürfe weiter den "größten Unsinn" über ihn publizieren, "wenn es nur in der alten Rechtschreibung gedruckt wird". Sollte wahr­scheinlich ein Witz sein. Na ja. Für seinen Humor hat Grass den Nobelpreis bestimmt nicht gekriegt.

ddp, Berliner Zeitung, 8. 8. 2000

In einer […] Erklärung fordert Grass, "zur bewährten und besseren Rechtschreibung zurück­zukehren". Dies entspreche dem längst bekannten und wohl­begründeten Willen der Mehrheit der Bürger […].

Alan Posener, WamS.de-Blogs, Apocalypso, 19. 8. 2006

Grass selbst hat für sich im Privaten die Rechtschreib­reform vorweggenommen. „Günter Graß“ unterschrieb der 19-jährige Kriegs­gefangene den Erfassungs­bogen der US Army. Später buchstabierte er seinen Nachnamen „Grass“ – mit SS am Ende, als wollte er sich ständig daran erinnern: Da ist noch etwas; da hängt mir noch etwas an, das dicke Ende kommt nach.

Ag., diepresse.com, 6. 10. 2006

Der Schriftsteller […] gestand auf der Messe, er sei bis heute unsicher mit der deutschen Recht­schreibung. Grass plädierte für eine weitgehende Freigabe der Schreibweise: Sprache sei immer im Fluss. "Jede allzugroße Festlegung ist der Sprache hinderlich."

Esteban Engel, dpa, 31. 7. 2008

«Mein erstes Prosa­manuskript zur "Blechtrommel" ist voller Rechtschreib­fehler. Ich habe die deutsche Recht­schreibung im Laufe meines langen Schreib­prozesses gelernt und bin deshalb auch so wütend, dass sie wieder geändert wird», sagte etwa Literatur­nobelpreis­träger Günter Grass.

Jens Dirksen, derwesten.de, 28. 10. 2010