Noch im Jahre 1968 hatte ihr [der NZZ] damaliger Chefkorrektor Walter Heuer, über Jahrzehnte das orthographische Gewissen des Blattes und Verfasser einschlägiger Fachliteratur, in einem ganzseitigen Aufsatz mit dem Titel «Der Druckfehlerteufel und seine Widersacher» die Leserinnen und Leser um Verständnis und Nachsicht bei der Beurteilung der Korrektoratsarbeit gebeten. Heute können wir nur ungläubig darüber staunen, wie viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt man zu Heuers Zeiten den Regeln von Orthographie und Interpunktion – jedenfalls bei der NZZ – angedeihen liess.
Peteremueller, de.wikipedia.org, 11. 6. 2011
Heuer war ein entschiedener Gegner der sogenannten gemässigten Kleinschreibung, die stets ein Anliegen von Reformern gewesen war; er war auch gegen die Abschaffung der Dehnungszeichen und die forcierte Eindeutschung der Fremdwörter. Als Kritiker von zu starren Festlegungen durch den Duden war er aber Reformen durchaus gewogen.
Esthy Rüdiger, Bieler Tagblatt, 17. 1. 2017
Walter Heuer war zwar in seiner Art ein Reformer, aber dennoch gemässigt. Die meisten umstrittenen Reformprojekte unterstützte er nicht. Dazu zählte etwa die grundsätzliche Kleinschreibung, die Abschaffung der Dehnungszeichen oder jene des scharfen S (ß). Er forcierte zudem die Eindeutschung der Fremdwörter.