Kritiker der Reform wie der Rezensent Theodor Ickler (Frankfurter Allgemeine Zeitung) halten der Duden-Redaktion jedoch zahlreiche Widersprüche, willkürliche Festlegungen und Abweichungen von der amtlichen Schreibung vor.
Mit dem wissenschaftlichen Berater der Aktion "WIR gegen die Rechtschreibreform" ist eine Verständigung schlechterdings nicht möglich.
Rudolf Walther, Basler Zeitung, 18. 8. 2000
Der rührigste Kritiker ist der Erlanger Linguist Theodor Ickler, der seit Jahren gegen die Reform Sturm läuft und sich mächtig erhitzen kann bei den immer gleichen drei oder vier Fragen. Dem Pedanten «sträuben sich die Haare», dass man jetzt nicht mehr «recht», sondern ganz gediegen und vernünftig «Recht haben» darf. Mittlerweile ist auch klarer geworden, warum Ickler so hartnäckig ist. Er hat selbst ein «Rechtschreibwörterbuch» zusammengebastelt, für das die FAZ (im redaktionellen Teil!) die Werbetrommel rührt und das trotzdem keiner kennt.
dudenredaktion, Mannheimer Morgen, 18. 8. 2000
Seit 1996 sagt Theodor Ickler das unmittelbar bevorstehende Scheitern der Rechtschreibreform voraus.
SN/APA, Salzburger Nachrichten, 13. 9. 2000
"Das Chaos wird durch Ickler potenziert", sagte Kürschner und wirft dem Reformgegner in seinem Wörterbuch Inkonsequenz vor. Anhand von zahlreichen Beispielen, in denen Ickler die Reformschreibung übernehme, belegte Kürschner, dass dieser "in Wahrheit ein verkappter Reformer ist, der in mancher Hinsicht sogar als Radikalreformer gelten kann".
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 15. 9. 2000
Theodor Ickler, dem schärfsten Gegner der Rechtschreibreform, der jetzt einen Gegen-Duden herausgebracht hat, ist mittlerweile selbst die Häme seiner Sympathisanten sicher. Die schärfsten Kritiker der Elche sind offensichtlich selber welche.
Joachim Güntner, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 21. 6. 2001
Mit dem Deutschen Sprachpreis senden die Reformgegner ihrem profiliertesten Feuerkopf eine Solidaritätsadresse. In einer Zeit trüber Aussichten für ihren Kampf kann es freilich nur ein Trostpreis sein.
Theodor Ickler, der Einpeitscher der Reformgegner, ist "überzeugter Behaviourist" und möchte dieses grobianische Erklärungsmodell für das Verhalten im Windschatten des halbdarwinistischen Sozialtechnologen B. F. Skinner auf die Sprachlerntheorie übertragen. Nicht zufällig beruhen Icklers einzige Argumente auf omlettplattem Utilitarismus — das "Bewährte" ist "üblich" und daher "zweckmäßig" —, fragt sich, warum, für wen und wozu.
Immerhin argumentiert Ickler meistens als Sprachwissenschaftler und nicht wie seine Mitstreiter als eifernde Agitatoren.
Alexander Smoltczyk, Der Spiegel,
Deutschland sähe anders aus ohne Menschen wie Theodor Ickler. […] Für die Anhänger der alten Rechtschreibung ist dieser Mann ein Genie. Die Reformer sähen ihn gern in Ketten. Ickler weiß alles über das Regelwerk, und vieles weiß er besser als alle anderen. Theodor Ickler ist der Ein-Mann-Thinktank der Reformgegner. […] Kein Gegenreformer ist fleißiger. […] "Das Auftreten von gewissen Kritikern gefällt mir nicht, ihre Besserwisserei, ihre Intoleranz, ihre Rechthaberei. Nicht alle sind so, aber Ickler gewiss. Man kann ja verschiedener Meinung sein", sagt Nerius.
Kerstin Decker, Der Tagesspiegel, 29. 1. 2006
Theodor Ickler kann die Wortverbindung Leid tun noch immer nicht anschauen, ohne zu zittern.
Peter Schmachthagen, Hamburger Abendblatt, 31. 7. 2007
Im Rat scheint es recht kontrovers zugegangen zu sein. Besonders der Erlanger Germanist Theodor Ickler, als Professor für Deutsch als Fremdsprache eigentlich auf ein schlankes Regelwerk verpflichtet, zeigte sich nach Meinung anderer Ratsmitglieder kompromissunfähig und trat aus dem Gremium aus.