Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.
Kunze, Reiner
- titel
- dr. phil. h. c.
- adresse
- D-94130 Obernzell-Erlau bei Passau
- biografie
-
geb. , Oelsnitz, Erzgebirge
1955 diplom-journalist: univ. Leipzig
1962 schriftsteller
1977 übersiedelung von der DDR in die BRD
mitglied: Bayerische akademie der schönen künste
Zitate
Karl Corino, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. 1. 2003
Reiner Kunze, der in seinen Gedichten seit Jahrzehnten einer eigenen Version der gemäßigten Kleinschreibung folgt, gehörte zu den Kritikern dieser Reform, sobald deren Inhalte ruchbar wurden.
neu Claudia Schülke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. 2. 2003
Der Schriftsteller Reiner Kunze ließ […] keinen Zweifel daran aufkommen, daß die sogenannte Reform der deutschen Rechtschreibung eine "sprachliche Enteignung" und "Machtanmaßung" linker Ideologen sei. Der Lyriker – diktaturgeprüft in der ehemaligen DDR – hat sich daher dem "Diktat der Reform" verweigert und beharrt auf der herkömmlichen Orthographie in seinen Werken.
edo, Süddeutsche Zeitung, 17. 8. 2000
Reiner Kunze meldete sich mit einem Grammatikschnitzer ersten Ranges zu Wort: Die Sprache sei „ein zu hohes Gut, um sie durch pseudorevolutionäre Borniertheit zwangsverarmen zu lassen“. (Die Geduld der Leser ist auch ein zu hohes Gut, als dass man sie mit pseudokritischen Wichtigtuereien strapazieren dürfte.)
Den Vogel schießt Reiner Kunze ab, der als Schriftsteller länger nicht mehr hervorgetreten ist: „Ich habe schon mal gegen eine Mauer gekämpft … seit acht Jahren kämpfe ich wieder gegen eine Mauer, die diesmal durch meine Sprache verläuft …“