Ich muß gestehen, daß es mir auch erst nach der Lektüre eines Artikels von Stefan Stirnemann, der mich dann zu Reiner Kunzes «Die Aura der Wörter» führte, wie Schuppen von den Augen fiel: Bei dieser sogenannten Reform handelt es sich um einen staatlich verordneten, tief verletzenden Eingriff in gewachsene Strukturen und Gewohnheiten, den man fast allerorts zu wenig ernst genommen hat. Das einzig wirksame Gegenmittel ist die Verweigerung.
Die stockreaktionäre Schweizer "Stiftung für abendländische Gesinnung" mit ihrem Präsidenten Robert Nef (den Heike Schmoll den deutschen Lesern in neuester Schreibweise als Robert "Nefin" vorstellt) verlieh Reiner Kunze für seinen Heldenmut im Kampf gegen den Untergang des Abendlandes im Zuge der Rechtschreibreform sogar einen Preis.