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Zitate
Universität Wien, vorlesungsverzeichnis, wintersemester 1998/99. 708026, Sprachwissenschaftliches Seminar: Die Rechtschreibreform: linguistische, soziolinguistische und sprachpolitische Aspekte
Kommentar: Die rechtschreibung wurde lange zeit von der sprachwissenschaft vernachlässigt. Das hat sich erst in den letzten jahren geändert, als die einführung einer reform immer konkreter wurde. Nun zeigt sich, dass probleme offen bleiben und manche regelungen nicht ausser frage stehen. Weitere fragen sind: Ist die reform nur ein reförmchen? Warum konnte die gemässigte kleinschreibung nicht durchgesetzt werden? Wer sind und was wollen die reformgegner? Wie könnte eine bessere rechtschreibung aussehen?
König, Ewald: Die Wende und der Wandel der Wörter. EurActiv.de, 13. 10. 2010
Ob er mit der Reform letztlich zufrieden sei? „Sehr schwere Frage. Unter den gegebenen Umständen bin ich einigermaßen zufrieden. Aber bedenkt man, was man hätte erreichen können, dann kann man nur unzufrieden sein. Ich hätte ja die gemäßigte Kleinschreibung propagiert, hat sich nicht durchgesetzt, daher gibt es immer noch Inkonsequenzen im Regelwerk mit der Groß- und Kleinschreibung und so weiter.“ […] Was ihn am meisten ärgere? „Ich versuche, mich nicht zu ärgern. Schon gar nicht über die Rechtschreibung. Aber Fälle wie Kopf stehen und Eis laufen können heute auch klein geschrieben werden. Das halte ich für falsch, denn hier sind es eindeutig Substantiva. Dem Geist des Regelwerks nach wäre das nicht notwendig gewesen.“ […] „Wir waren ja von staatlichen Stellen eingesetzt und haben unsere Arbeit gemacht. Ich bin noch immer fest überzeugt, dass unsere Arbeit sehr gut war und wir die Dinge mit kühlem Kopf zu Papier gebracht haben. Was die Politik damit gemacht hat – darauf hatten wir keinen Einfluss.“