kil, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2005-06-17
[…] Schlüsselfigur in der Farce der Rechtschreibreform […]
Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.
geb. , Langengeisling (bei Erding)
gest.
1964 bis 1974 gymnasiallehrer
1986 bayerischer staatsminister für unterricht und kultus
1989 auch staatsminister für wissenschaft und kunst
1990-10 bis 1998-10 staatsminister für unterricht, kultus, wissenschaft und kunst
1998-10 bis 2003-10 staatsminister für wissenschaft, forschung und kunst
2004-12-17 bis 2016-06-30 vorsitzender: rat für deutsche rechtschreibung
kil, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2005-06-17
[…] Schlüsselfigur in der Farce der Rechtschreibreform […]
Der Spiegel, 1991-10-21
[…] klerikaler Fundi der CSU […].
Gero von Büttner, literaturcafe.de, 1998-08-14
Geradezu amüsant fand ich es auch, dass sich einige Politiker nachträglich Schreibweisen wünschen konnten. Sowas nenne ich wahre Demokratie! So wurde der heilige Vater auf den persönlichen Wunsch des bayerischen Kultusministerns wieder zum Heiligen Vater […].
Kurt Reumann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2000-10-07
Der bayerische Wissenschaftsminister Zehetmair (CSU), der auch Sprecher der von der Union regierten Länder in der Kultusministerkonferenz ist, sprach sich dagegen aus, das Thema Rechtschreibreform zu bagatellisieren. Er hatte sich bis 1995 als einziger Minister gegen Auswüchse der Reform gewehrt, dann aber einen Kompromiß geschlossen, den er ohne Abstriche durchsetzte. Allerdings hat er wiederholt zu verstehen gegeben, daß er über den Kompromiß nicht ganz glücklich sei. Nun freue er sich über die Möglichkeit einer zügigen Nachbesserung.
Hans Zehetmair, Die Presse, 2000-12-12
Es ist fast eine Tragik meiner Vita, daß jetzt manche diese Reform mit meinem Namen zuvorderst verbinden obwohl ich der einzige Bremser und Korrektor in Deutschland und im deutschsprachigen Raum, mit Verlaub gesagt, gewesen bin. Vielleicht habe ich den Fehler gemacht, nicht doch weiter zu gehen in der Rückkorrektur.
Jeanne Rubner, Süddeutsche Zeitung, 2004-12-18
Zehetmair als Vorsitzenden des Rates zu berufen, war ein geschickter Schachzug der KMK.
edo., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2004-12-20
Hans Zehetmair ist nunmehr das, was er nach eigenem Bekunden gar nicht sein wollte: der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung.
Theodor Ickler, rechtschreibreform.com, 2004-11-30
Er zeigt sich noch ebenso uninformiert wie 1995.
dpa, Frankfurter Rundschau, 2004-12-01
Auch die Großschreibung in "es tut mir Leid" sei kaum vermittelbar. "Groß schreibt man Dinge, die man anfassen kann", sagte Zehetmair.
Brigitte Koch, Frankfurter Rundschau, 2004-12-04
Soll ich […] einfach nur in Gelächter oder vor Entsetzen in Tränen ausbrechen? […] Herr Zehetmair, kann man die CSU anfassen oder müssen wir jetzt csu schreiben?
Alexander Smoltczyk, Der Spiegel,
Nach einem Spiegel-Gespräch mit dem bayerischen Kultusminister Zehetmair wurde die Reform ein erstes Mal durcheinander gebracht. Ohne jede Systematik wurden 45 Wörter als sakrosankt erklärt. Darunter "Heiliger Vater", "Letzte Ölung". Und "Paket" (statt "Packet").
Dankwart Guratzsch, Die Welt, 2006-02-21
[…] ein Hauptverantwortlicher der verpfuschten Reform […]
Theodor Ickler, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2006-02-25
Zehetmair berichtet schmunzelnd, neulich in Peking habe er den "Spiegel" gelesen und dabei ein "dass" entdeckt, worin er ein Signal sieht, daß auch der "Spiegel" allmählich wieder der Reformschreibung folge. Hoberg ist so taktlos, ihm durch den Hinweis, der "Spiegel" habe nie rückumgestellt, die Pointe zu verderben.
Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 2006-02-26
Man kann Hans Zehetmair einen äußerst achselzuckenden Menschen nennen. Jede seiner Äußerungen zur Rechtschreibreform teilt nämlich mit, er sei es jedenfalls nicht gewesen.
Volkmar Sigusch, Frankfurter Rundschau, 2006-09-12
Hans Zehetmair, Münchner Merkur, 2008-07-29
Sie können mir glauben: Noch einmal nehme ich diese Qual nicht auf mich. […] Zunächst hat man mir bis 2010 die Bürde auferlegt. So lange muss ich auch noch am Steuer bleiben.
Thomas Paulwitz, jungefreiheit.de, 2010-07-17
Legendär sind hingegen Zehetmairs Weisheiten, in denen er seine Unkenntnis offenbarte […]. Alles in allem tritt Zehetmairs Nachfolger als Vorsitzender des Rechtschreibrates kein einfaches Erbe an. Es dürfte schwierig sein, diese Leistung zu unterbieten.
Britta Schultejans, westfaelische-nachrichten.de, 2011-02-27
Hans Zehetmair, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2016-10-20
Im Grunde war die klassische Rechtschreibung nach meinem Empfinden die bessere.
[…] ein konservativer, kulturpessimistischer und technologiefeindlicher ehemaliger stellvertretender Ministerpräsident von Bayern, dessen Qualifikation im Bereich Bildung hauptsächlich darin liegt, dass er den Religionsunterricht in Bayern auf drei Wochenstunden aufgestockt und das Schulgebet eingeführt hat, dafür aber das Kapitel „Zeugung“ aus den Biologiebüchern streichen ließ und der Lehrern verbieten wollte, den Schülern staatskritisches Denken zu vermitteln.