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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

personen → Hans Zehetmair

Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.

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Zehetmair, Hans

titel
dr. h. c. mult.
biografie

geb. , Langengeisling (bei Erding)

gest.

1964 bis 1974 gymnasiallehrer

1986 bayerischer staatsminister für unterricht und kultus

1989 auch staatsminister für wissenschaft und kunst

1990-10 bis 1998-10 staatsminister für unterricht, kultus, wissenschaft und kunst

1998-10 bis 2003-10 staatsminister für wissenschaft, forschung und kunst

2004-12-17 bis 2016-06-30 vorsitzender: rat für deutsche rechtschreibung

verweis
stichwort politik

Zitate

kil, Frank­furter Allgemeine Zeitung, 2005-06-17

[…] Schlüssel­figur in der Farce der Recht­schreib­reform […]

Der Spiegel, 1991-10-21

[…] klerikaler Fundi der CSU […].

Gero von Büttner, literaturcafe.de, 1998-08-14

Geradezu amüsant fand ich es auch, dass sich einige Politiker nachträglich Schreib­weisen wünschen konnten. So­was nenne ich wahre Demokratie! So wurde der heilige Vater auf den per­sönlichen Wunsch des bayerischen Kultus­ministerns wieder zum Heiligen Vater […].

Kurt Reumann, Frank­furter Allgemeine Zeitung, 2000-10-07

Der bayerische Wissenschafts­minister Zehetmair (CSU), der auch Sprecher der von der Union re­gierten Länder in der Kultusminister­konferenz ist, sprach sich dagegen aus, das Thema Rechtschreib­reform zu baga­tellisieren. Er hatte sich bis 1995 als einziger Minister gegen Aus­wüchse der Reform gewehrt, dann aber einen Kompromiß geschlossen, den er ohne Abstriche durchsetzte. Aller­dings hat er wieder­holt zu verstehen gegeben, daß er über den Kompromiß nicht ganz glücklich sei. Nun freue er sich über die Möglichkeit einer zügigen Nach­besserung.

Hans Zehetmair, Die Presse, 2000-12-12

Es ist fast eine Tragik meiner Vita, daß jetzt manche diese Reform mit meinem Namen zuvorderst verbinden — obwohl ich der einzige Bremser und Korrektor in Deutsch­land und im deutsch­sprachigen Raum, mit Verlaub gesagt, gewesen bin. Vielleicht habe ich den Fehler gemacht, nicht doch weiter zu gehen in der Rückkorrektur.

Jeanne Rubner, Süd­deutsche Zeitung, 2004-12-18

Zehetmair als Vorsitzenden des Rates zu berufen, war ein ge­schickter Schachzug der KMK.

edo., Frankfurter All­gemeine Zeitung, 2004-12-20

Hans Zehetmair ist nunmehr das, was er nach eigenem Bekunden gar nicht sein wollte: der Vor­sitzende des Rates für deutsche Recht­schreibung.

Theodor Ickler, rechtschreib­reform.com, 2004-11-30

Er zeigt sich noch ebenso uninformiert wie 1995.

dpa, Frankfurter Rund­schau, 2004-12-01

Auch die Großschreibung in "es tut mir Leid" sei kaum ver­mittelbar. "Groß schreibt man Dinge, die man anfassen kann", sagte Zehetmair.

Brigitte Koch, Frankfurter Rundschau, 2004-12-04

Soll ich […] einfach nur in Gelächter oder vor Entsetzen in Tränen aus­brechen? […] Herr Zehetmair, kann man die CSU an­fassen oder müssen wir jetzt csu schreiben?

Alexander Smoltczyk, Der Spiegel, 2005-07-25

Nach einem Spiegel-Gespräch mit dem bayerischen Kultus­minister Zehet­mair wurde die Reform ein erstes Mal durch­einander gebracht. Ohne jede Systematik wurden 45 Wörter als sakro­sankt erklärt. Darunter "Heiliger Vater", "Letzte Ölung". Und "Paket" (statt "Packet").

Dankwart Guratzsch, Die Welt, 2006-02-21

[…] ein Haupt­verantwortlicher der ver­pfuschten Reform […]

Theodor Ickler, Frank­furter All­gemeine Zeitung, 2006-02-25

Zehetmair berichtet schmunzelnd, neu­lich in Peking habe er den "Spie­gel" gelesen und dabei ein "dass" entdeckt, worin er ein Signal sieht, daß auch der "Spiegel" allmählich wieder der Reform­schreibung folge. Hoberg ist so takt­los, ihm durch den Hinweis, der "Spiegel" habe nie rück­umgestellt, die Pointe zu ver­derben.

Jürgen Kaube, Frankfurter All­gemeine Sonntags­zeitung, 2006-02-26

Man kann Hans Zehetmair einen äußerst achsel­zuckenden Menschen nennen. Jede seiner Äußerungen zur Recht­schreib­reform teilt nämlich mit, er sei es jedenfalls nicht gewesen.

Hans Zehetmair, Münch­ner Merkur, 2008-07-29

Sie können mir glauben: Noch einmal nehme ich diese Qual nicht auf mich. […] Zunächst hat man mir bis 2010 die Bürde auferlegt. So lange muss ich auch noch am Steuer bleiben.

Thomas Paulwitz, jungefreiheit.de, 2010-07-17

Legendär sind hingegen Zehetmairs Weis­heiten, in denen er seine Un­kenntnis offenbarte […]. Alles in allem tritt Zehetmairs Nach­folger als Vor­sitzender des Rechtschreib­rates kein einfaches Erbe an. Es dürfte schwierig sein, diese Leistung zu unter­bieten.

Hans Zehetmair, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2016-10-20

Im Grunde war die klassische Recht­schreibung nach meinem Empfinden die bessere.

[…] ein konser­vativer, kultur­pessimisti­scher und technologie­feindlicher ehe­maliger stell­vertreten­der Minister­präsi­dent von Bayern, dessen Qualifikation im Bereich Bildung haupt­sächlich darin liegt, dass er den Religions­unterricht in Bayern auf drei Wochen­stunden aufgestockt und das Schulgebet ein­geführt hat, dafür aber das Kapitel „Zeugung“ aus den Biologie­büchern streichen ließ und der Lehrern verbieten wollte, den Schülern staats­kritisches Denken zu ver­mitteln.