Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)
Zu Inge Müncher, "Die s-Regel der Rechtschreibreform kritisch betrachtet", stolzverlag.de, 13. 12. 2012
Nachweis unter presse und internet
Rolf Landolt,
Tatsächlich, die s-schreibung ist kompliziert. Eine saubere lösung wäre die schweizerische – sie beweist, dass es auch ohne ß geht. Die reform hat die schwierigkeiten allerdings nicht verursacht, sondern nur bewusst gemacht, wie die argumentation der verfasserin schön illustriert. Nicht der reform und auch nicht der s-schreibung anlasten kann man die auslautverhärtung sowie die sparschreibung bei kurzwörtern und bei -nis. Ersteres hat hat auch zur folge, dass wir /kint/ und /tak/ sagen, aber (wegen kindes und tages) «kind» und «tag» schreiben. Die sparschreibung gilt nicht nur für «was» usw., sondern auch für «hat» (dagegen «hatte»), «in», «drin» (dagegen «innen, drinnen»), «zum», «man». Und worin unterscheiden sich «sss-wörter» von ttt- und fff-wörtern? Auch «ungeübte» leser werden die grenze zwischen den wörtern wohl schon immer eher nach dem zweiten als nach dem ersten konsonanten gesucht haben. Es ist eben wirklich kompliziert, und daher könnte etwas hintergrundwissen nicht schaden.
Rolf Landolt, http://www.rechtschreibreform.ch