Ein […] Vorteil einer freien Ordnung ist ihre Fortschrittsträchtigkeit. Sie erlaubt Versuch und Irrtum, die Suche nach Neuem. [Dazu] gehört […], dass Freiheit als pathetischer Begriff […] zwar eine gewisse Attraktivität besitzt, dass sie im Alltag aber oft als unbequem empfunden wird. «Die Qual der Wahl», «sich entscheiden müssen» – Redewendungen verraten, dass das, was der Liberalismus als Lust versteht, von vielen als Last empfunden wird. Stattdessen streben die meisten Menschen nach dem, was Wirtschaftsnobelpreisträger James M. Buchanan «Parentalismus» nennt. Andere Personen, der Staat oder transzendente Kräfte sollen eine elterliche Rolle übernehmen und Entscheidungen abnehmen. […] Dem Verkaufserfolg entgegen steht ferner die Langfristigkeit liberalen Denkens. Dieses ist mehr auf Risiko und Innovation als auf Erhalt des Erreichten ausgerichtet. […] Die liberale Ordnung trägt dem «Normalmenschen» […] am besten Rechnung und verlangt weder ein besonderes gesellschaftliches Bewusstsein noch neue Menschen.