Für die Zusammen- und Getrenntschreibung gibt der heutige Mannheimer Duden (im Gegensatz zum Leipziger Duden) nur wenige und zudem elastische Regeln und trägt so der Lage Rechnung, daß hier vieles im Fluß ist. In dem Bestreben, eine festere Ordnung zu finden, bekennt sich der Wiesbadener Arbeitskreis zu dem Grundsatz, daß nur «echte Zusammensetzungen» zusammenzuschreiben seien. Die Abgrenzung des «Echten» kostete ihn freilich nicht weniger als elf Paragraphen mit vielen Unterabschnitten und hatte zur Folge, daß z. B. dableiben in einem Wort, dort bleiben aber getrennt gefordert werden muß. Die österreichische Kommission vermochte sich mit der vorgeschlagenen Regelmasse und deren Folgen abzufinden, die schweizerische nicht. Es war mehr ein resignierter als ein heroischer Entschluß, es bei den wenigen Regeln des West-Dudens bewenden und die breite Freizone unberührt zu lassen.