[…] auch in der Aneignung der Orthographie der eigenen Sprache müssen viele, viele kostbare Schulstunden auf das Einprägen von unlogischen, zweckwidrigen Dingen verwendet werden. Bei zweckentsprechender Rechtschreibung könnte die ersparte Zeit für nützliche und geistbildende Dinge ausgenutzt werden.
Die Lehrer, die den Unterricht im Leſen und Schreiben erteilen, wurden täglich und ſtündlich an die Übelſtände gemahnt; ſie ſahen, wie viel Zeit und Mühe ſie aufwenden mußten, einem Gebrauch zu Liebe, der Mißbrauch iſt […].
Eine Änderung der Rechtschreibung benötigt schon eine sehr gute Begründung, damit ich bereit bin, die enormen Kosten für eine Umstellung zu bezahlen.
Zur Kostenfrage haben sich die Reformer, die diesbezüglich keine Fachleute sind, beim ursprünglichen Projekt meines Wissens nicht ernsthaft geäussert.
dpa, Schweriner Volkszeitung,
Anhörung im Landtag über Rechtschreibreform. […] Volksbegehren geplant. […] Die Initiative bezeichnete die Rechtschreibreform als ein Paradebeispiel für die Verschwendung von Steuergeld. Experten schätzten die Gesamtkosten der Reform auf 50 Milliarden Mark.
Als Mohammed Atta den Airbus in einen der New Yorker Türme stürzte, bewirkte er Sachschäden fast in gleicher Höhe wie die Kosten der Rechtschreibreform.
Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1996 bitten die unterzeichneten Germanisten, Pädagogen, Schüler und Studenten, Schriftsteller, Bibliothekare, Archivare und Historiker, Verleger, Buchhändler, Journalisten und Liebhaber der deutschen Sprache und Literatur die verantwortlichen Politiker […], diese […] Rechtschreibreform, deren Einführung Millionen von Arbeitsstunden vergeuden […] und mehrere Milliarden DM kosten würde […], umgehend zu stoppen und bei der bisherigen Rechtschreibung zu bleiben.
Konrad Mrusek, Frankfurter Allgemeine Zeitung,
Nicht einmal die Kosten der Reform irritieren die Schweizer, die doch sonst als Rappenspalter bekannt sind.
Schulbücher
Nicole Bastian, Stuttgarter Nachrichten,
Nicht allein Lederwarenhersteller erwarten Absatzboom durch Einführung der neuen Gemeinschaftswährung. […] Ein weiteres Beispiel sind Schulbücher […]. 4000 bis 40000 DM koste die Umstellung eines Titels, sagt Irina Pöcknatz vom Berliner Cornelsen Verlag.
Bereits 1996 wurde darauf hingewiesen […], dass keine Veranlassung bestehe, "bestehende Lehrmittel einzustampfen oder kurzfristig ausser Kraft zu setzen." Diese Einschätzung hat sich in der Folge bewahrheitet. Die Anpassung an die neue Rechtschreibung erfolgte bei den Nachdrucken bisheriger Lehrmittel ohne nennenswerte zusätzliche Kostenfolge.