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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

stichwort → regel
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ortografie.ch ersetzt sprache.org ortografie.ch ersetzt in zukunft sprache.org

regel

Ein fuͤgliches Gleichniß: Denn wie ein jedes ſtand­hafftes Waſſergebaͤw auff ſei­nen unbeweg­lichen wol­bepfaͤlten Gruͤn­den beſtehet: Alſo muß auch der Deut­ſchen Sprachen Kunſt­gebaͤw auff ge­wiſſen Regeln/ als feſt ein­geſchlagenen Pfaͤlen/ beruhen.

, Der Spiegel,

Die sogenannten Regel­werke sind Er­satz­handlungen, mit denen die kultur­politische Impotenz kaschiert werden soll. Es ist für das Ver­ständnis völlig un­erheblich, ob es "Stengel" heißt oder "Stängel", ob man "im Klaren" groß oder klein schreibt - es kommt vielmehr darauf an, ob jemand in der Lage ist, sich klar aus­zudrücken.

, Schweizer Monatshefte,

Regeln sind tauglich, wenn sie aus dem all­gemein Üblichen abgeleitet werden.

Am besten aus dem auf diesen seiten üblichen.

, Basler Zeitung,

Regeln sind dazu da, um sie zu ver­ein­fachen. Die Eleganz eines Regel­werks ist eine Funktion seiner Schlankheit. Und die Vereinfachungs­fähigkeit von Schreib­regeln ist zu­mindest a priori nicht aus­zuschliessen.

Bedeutung: 2 gegensätzliche tesen

Die ortografie lernt man nicht nach regeln, son­dern durch möglichst häufiges lesen. Komlizierte regeln und viele aus­nahmen stören daher nicht, also gibt es keinen reform­bedarf.

Auch wer die tese nicht unbedingt gut­heisst, neigt oft dazu, das le­sen sehr hoch zu be­werten und anderen medien vor­zuziehen.

Eine regelhafte beziehung von sprache und schrift ist die errungen­schaft der buch­staben­schrift. Komlizierte regeln und viele ausnahmen führen zu einer kom­bination der nachteile der buch­staben­schrift mit den nach­teilen anderer schrift­systeme und gefährden ein erst­rangiges kultur­gut.

Leiss geht so weit, die lesekultur in frage zu stellen.

skala skala

, Frank­fur­ter All­gemei­ne Zei­tung,

In Wirklich­keit lei­tet kein Schreib­kundi­ger die kor­rekte Schrei­bung von Regeln ab.

, Der Spiegel,

Niemand schreibt nach Re­geln. Regeln sind die Theorie zu den Tat­sa­chen der Ortho­grafie.

In einer Fern­seh­sendung be­kannte eine Mut­ter, sie habe alle ihre eigenen Kinder­bücher ent­sorgt, damit ihre Kinder ja nichts ortho­gra­phisch Fal­sches zu lesen bekä­men. Diese Frau geht von der rich­tigen Er­kennt­nis aus, daß Recht­schrei­bung nicht durch Re­geln erworben wird, sondern durch Lesen […].

Diese frau geht von einer falschen erkenntnis aus.

Wenn recht­schrei­bung wirklich nicht durch re­geln erworben wird, ist es nicht so wichtig, wann man sie dem schüler präsentiert, ob im 1. oder im 3. schuljahr. Darauf beruht die metode lesen durch schreiben (vgl. unsere stellungnahme).

, Die re­gulierte §chrift, , s. 94 und 102f.

Es geht nicht um ein "Lob der Varianz" um ihrer selbst wil­len. Freie Schrift be­deutet nicht Will­kür der Schrift. Es geht um das Er­reichen ei­ner größeren Einheit­lich­keit. Die regulier­te Schrift soll einer re­gulären Schrift Platz machen. Die Regel­haftigkeit, d.h. die Uni­fizierung der Schreibung muß Prio­rität haben vor der Uni­formierung der Wörter durch den 'Buch­staben­aus­statter Duden' oder eine andere Nor­mie­rungs­instanz. […]

Das Speichern von bloßen Wort­listen als "Schrift­wort­schatz" kann in einer multi­medialen Zu­kunft keine erfolg­reiche Stra­tegie mehr sein. Die von Will­kür diktierte Or­tho­graphie wird ei­ner prinzipien- und regel­geleiteten Schrift­kultur wei­chen müssen.