Walter Krämer, Sprachnachrichten, 1. 2014
Wie beurteilen Sie denn heute, nach 16 Jahren, die Wirkung der Reform? Eisenberg: Diese Wirkung besteht vor allem in einer nach wie vor erheblichen Verunsicherung.
Walter Krämer, Sprachnachrichten, 1. 2014
Wie beurteilen Sie denn heute, nach 16 Jahren, die Wirkung der Reform? Eisenberg: Diese Wirkung besteht vor allem in einer nach wie vor erheblichen Verunsicherung.
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 1. 8. 2015
Wenn es tatsächlich eine Wirkung der Rechtschreibreform gibt, so ist es diese: Sie hat die Unsicherheiten im Umgang mit der Schriftsprache ins Unendliche vergrößert. Es ist nicht zu erwarten, dass sich an diesem Zustand in absehbarer Zeit etwas ändern wird. […] Da verwundert es nicht, dass manch ein Unsicherer das Nachschlagen bleiben lässt und erklärt, die normierte Rechtschreibung sei ein Werk des neunzehnten Jahrhunderts und Goethe sei auch ohne sie zurechtgekommen.
Heike Schmoll, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. 3. 2017
Der größte Schaden liegt aber in einer allgemeinen Verunsicherung. Denn eigentlich sieht niemand mehr ein, wieso es sich eigentlich lohnt, einheitliche und dem Deutschen angemessene Schreibweisen überhaupt anzustreben.
Bild, 10. 8. 2004
Edmund Stoiber (62/CSU), Ministerpräsident Bayern: „Ich bin für klassische Rechtschreibung, weil mit der Reform erhebliche Unsicherheit über das richtige Schreiben eingetreten ist.“
Jürg Amann, Schweizer Monatshefte, 11. 2010
Wenn nur nicht das Chaos wäre, der Schlamassel, die Rechtsunsicherheit, die die Rechtschreibgelehrten durch die Neue Rechtschreibung und die neue Neue Rechtschreibung in der alten zuerst angerichtet und in der neuen alten dann hinterlassen haben.
Hubert Spiegel, Schweizer Monatshefte, 11. 2003
Die Schüler sind verunsichert. Das Nebeneinander unterschiedlicher Schreibweisen verstört das Sprachempfinden.
neu Matthias Kamann, Die Welt, 4. 3. 2002
Die Lehrerin freut sich […], wenn Unterschied mit „ie“ geschrieben wird, Kran ohne „h“ und „Kind“ mit „d“. Dies sind die Probleme des Rechtschreibunterrichts. Dazu gehören aber nicht jene Kniffligkeiten, um die es bei der jüngsten Debatte zur Rechtschreibreform geht […]. […] Dass bei der neuen Rechtschreibung abermals Probleme aufgetaucht sind, berührt den Deutschunterricht minimal und muss überhaupt nicht zur Verunsicherung unserer Kinder führen. Aber auch nicht zu einer neuen Verunsicherung der Erwachsenen. Denn die waren in jenen schwierigen Fällen ja schon immer unsicher.
Neue Zürcher Zeitung, 23. 11. 1992
Bewegung statt vorschnelle Harmonie. […] Auf aktuelle Konflikte […] hinweisend, votierte er [alt nationalrat Ulrich Bremi, FDP] für eine Konfliktlösungskultur. […] Es sei ein Klima zu schaffen, in dem man sich irren könne, in dem man Ideen und Vorschläge provoziere und nicht zum vornherein Harmonie suche.
Roland Baader, Schweizer Monatshefte, 11. 2007
Sicherheit wird zum Feind der Freiheit, wenn nicht erkannt wird, dass es Sicherheit — menschenmögliche Sicherheit — nur in Freiheit geben kann. Unsicherheit und Risiko sind der Preis der Freiheit. Dieser Preis wird unbezahlbar hoch, wenn die Bürger zu viel Sicherheit vom Staat erwarten, er wird minimal, wenn ganz der Freiheit vertraut wird. […] Wir sollten die Unruhe der Freiheit ertragen, wenn wir vermeiden wollen, dass unsere Lebensumstände immer wieder unerträglich werden.
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Der aktuelle widerspruch