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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

personen → Konrad Duden

Wer ist wer in der reformdiskussion? Namen, zitate, anmerkungen.

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Duden, Konrad

biografie

geb. , Lackhausen

gest. , Sonnenberg bei Wiesbaden

studium in Bonn: geschichte, germanistik, klassische filologie

1869 gymnasialdirektor: Schleiz (Thüringen)

1872 veröffentlichung: Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlung, Regeln und Wörterverzeichniß mit etymologischen Angaben. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten und zur Selbstbelehrung für Gebildete

1876 direktor: Königliches gymnasium in Hersfeld

1876 veröffentlichung: Die Zukunftsorthographie

7. 7. 1880 veröffentlichung: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache, nach den neuen preußischen und bayerischen Regeln

1898 veröffentlichung: Rechtschreibung. In: Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik

verweise

www.duden.de/ueber_duden/konrad-duden

de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Duden


Zitate

, Thüringer All­gemeine,

Nur als mäßig guter Schüler erweist sich der junge Konrad im Fach Deutsch: "Sein deutscher Stil ist korrekt und zeugt von Nach­denken; die Kenntniß der Litteratur ist be­friedigend", heißt es in seinem Abitur­zeugnis.

, Deutsche Sprache,

Konrad Dudens pädagogi­sches bzw. volks­aufkläreri­sches Wirken und seine Arbeit an der ein­heitlichen, einfachen deutschen Recht­schreibung sind als die zwei Seiten derselben Medaille zu be­trachten. […] Wenn überall Normierung erfolgte, wenn eine blühende Zeitungs­landschaft im Kaiser­reich entstand, wenn sogar trans­atlantische Kommunikation möglich war, dann musste sich in diesen Trend auch die Rechtschreibung einklinken; man musste sie ver­einheitlichen, anstatt länger in kleinlichem Gezänk hinterher­zuhinken. […] Das Beherrschen der Schrift­sprache dürfe nicht Privileg der höheren Bildungs­schicht sein. […] Mithin gingen der didaktische und der funktionale Aspekt Hand in Hand bei seinem großen Werk: Einfach sollte die Recht­schreibung sein, damit jeder sie beherrschte. Ein­heitlich sollte sie sein, damit im geeinten Deutschen Reich jeder dieselbe Schreib­weise praktizierte. Die Schulen gedachte Duden für die Ver­ankerung der neuen Recht­schreibung in der Gesellschaft zu nutzen. Indem sie von den Menschen, die sie im Unterricht erlernt hatten, in höheren Berufen mit reichlich Schrift­verkehr an­gewendet werde, verbreite sie sich allmählich und festige sich mittels optischer Gewöhnung. So setzte sich Schritt für Schritt eine einfache, mit vielen ein­gedeutschten Fremd­wörtern versehene Ortho­grafie durch.

, Neue Zürcher Zeitung,

Das Ziel, das Duden damals vor­schwebte, war ein doppeltes: Ver­einheitli­chung und Vereinfachung. Mit Rudolf Raumer be­fürwortete er die Be­seitigung der In­konsequenzen in der Be­zeichnung der Längen und Kürzen und eine weit­gehende Ein­deutschung geläufiger Fremdwörter. Daneben machte er – das darf auch der heutige Gegner einer solchen Reform nicht verschweigen – kein Hehl daraus, daß er die Klein­schreibung der Substantive als ein zwar im Augenblick noch nicht zu ver­wirklichendes, aber doch ernsthaft zu ver­folgendes Fernziel betrachte.

, Der Spiegel,

Wer ist überhaupt dieser Herr Konrad Duden? Irgend­ein Sessel­furzer! Ich halte mich lieber an Lessing, Lichten­berg, Kleist und Kafka.

, kurier.at,

Würde Herr Duden im Grab rotieren? Weil exakt 97 Jahre nach seinem Tod heute in Öster­reich die neue Recht­schreibung in Kraft tritt? Wohl kaum. Konrad Duden war Weg­bereiter einer ein­heitlichen deutschen Schreibung, und die Weiter­entwicklung einer solchen mit dem Ziel einer Rechtschreib­reform wäre auch in seinem Sinn gewesen. Ob die so aus­gefallen wäre, wie sie der inter­nationale Rat für deutsche Recht­schreibung er­arbeitete, ist eine andere Frage.

For hundert jaren starb Konrad Duden, ferert als fater der ortho­grafie. Der Mann, dessen Name zum Synonym für buch­stäbliche Korrektheit geworden ist, hätte diese Schreib­weise nicht als Affront empfunden. Duden war ein Anhänger der "phoneti­schen Schule", er träumte von einer Schreibung, in der jedem Laut nur ein Buch­stabe entspricht und umgekehrt. "Schreib, wie du sprichst" war das Prinzip dieser ortho­graphischen Utopie […].