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Bund für vereinfachte rechtschreibung (BVR)

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Lesen und ortografie

, Die Recht­schreib­reform auf dem Prüfstand, St. Goar , s. 3

Die Orientie­rung an den Be­dürf­nis­sen des Lesers ist der Schlüssel zum Ver­ständnis der Recht­schreibung und zur Beurteilung der Rechtschreib­reform. Jeder von uns liest tausend­mal mehr, als er schreibt.

Einmal ab­gese­hen von der […] sicher nicht der Realität ent­sprechenden Pro­portion 1:1000, zumal bei »jedem«, halte ich diese These für einen fun­damentalen Trug­schluß. Abweichungen von der ver­ordneten ortho­graphischen Norm, seien es Fehler oder Absicht, be­einträchti­gen die Les­barkeit nicht ernsthaft. Sie stören auch kaum. Oft be­merkt sie auch ein die Recht­schreibung im großen und ganzen beherr­schender Leser überhaupt nicht. Die Ortho­graphie muß aber für jeden leicht erlernbar sein, der die zu schreibende Sprache be­herrscht oder erlernt. Sie muß so konstruiert sein, daß jedes durch­schnittlich in­telligente Kind ihre Regeln an der eigenen Sprach­kompetenz zu über­prüfen vermag.

, twitter.com,

Reading is the most fundamental educational necessity. That's why learning to read English should be made much easier than it is. - Why we should con­sider amending the irregular spellings that make it exceptio­nally diffi­cult im­proving­english­spelling.blog­spot.com

Lesekompetenz

Fridolin (Schwanden GL), , zu einer befragung von armee­rekruten (1991)

Ein Viertel hatte Mühe, den Sinn eines simplen Zeitungs­artikels zu ver­stehen.

Tages-Anzeiger, , zur inter­nationalen vergleichs­studie ALL (Adult literacy and life skills)

überschrift: «Auch Erwachsene lesen nur mittelmässig»

neu , ,

Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann einer Studie zufolge nicht richtig lesen. Wie aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervorgeht, erreichen 25 Prozent der Kinder in dieser Altersstufe nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre.

Neue Zürcher Zeitung, , zum OECD-forschungs­projekt Pisa

Rund 20 Prozent der Jugendli­chen kön­nen vor Beginn ihrer beruflichen Laufbahn höchstens einen einfachen Text verstehen. Zu denken geben muss zudem, dass einem Drittel der Schul­abgänger selbst die elementaren Lese­fähigkeiten ab­gehen.

Der Rat für deutsche Recht­schreibung […] hat sich im Rahmen seines Be­obachtungs­auftrages über den aktuellen Zustand der deutschen Recht­schreibung aus­getauscht. Dabei wurde deutlich, dass der Sprache und ins­besondere ihrer Recht­schreibung hohe Bedeutung bei­gemessen, aber im Umgang mit ihr nach­lässig verfahren wird. In dieser Haltung ist mit eine Ursache dafür zu sehen, dass ungefähr zwanzig Prozent eines Jahrgangs der 15-Jährigen als Analpha­beten gelten müssen; ein Zustand, der nicht hin­genommen werden darf.

, Der Majuskel­gebrauch im Deutschen,

Ein wenig beachtetes Ergebnis der Stu­die [Bock, Hagen­schneider & Schweer (1989)] ist, dass die nieder­ländischen Versuchs­personen mit durch­schnittlich 361 Wörtern/min erheblich schneller lasen als die deut­schen Probanden (320 Wörter/min). Diese Differenz von über 12% ist weit größer als die zwischen den unter­schiedlichen Schreibungen. Anhand der Experimental­situation ist es nicht möglich, die Gründe für diesen großen Unter­schied zu be­urteilen, doch werfen die Daten kein grund­sätzlich er­mutigendes Licht auf die Effizient des deut­schen ortho­grafischen Systems.

Auswirkungen der neuregelung von 1996

St. Galler Tagblatt,

Die neue Recht­schreibung er­schwert das Lesen, meint Peter Müller, Be­auftragter für Recht­schreibung der SDA.

, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

Die Reform der deutschen Recht­schreibung aber ist, der Arbeit von fünf­zehn Jahren und neun Fach­tagungen zum Trotz, so un­scheinbar geworden, daß man sie beim Lesen kaum be­merken wird.

Auswirkungen der eigennamen­grossschreibung

verweise

Die eigennamen­grossschreibung aus der sicht des lesers

Radikale kleinschreibung oder eigennamen­grossschreibung?

, Frank­furter All­gemeine Zeitung,

Die maschinelle Verarbeitung „natursprachlicher“ Texte wird in ver­mutlich naher Zukunft eine große Rolle beim Sammeln, Verknüpfen und Auslesen von Informationen spielen und auf allen Gebieten der Wissenschaft, der Technik, der Wirtschaft und der Verwaltung den be­treffenden Sprach­gemeinschaften ihren Rang sichern. Man sollte inzwischen die so informative deutsche Majuskel nicht abschaffen. Im Gegenteil – man wird mit hoher Wahr­scheinlicheit auch in den anderen Sprachen, die diese maschinellen Mittel nutzen, nach einem wie auch immer gearteten Unterscheidungs­merkmal suchen, welches Substan­tive von anderen Wörtern sowohl für die „natürliche“ als auch für die „künstliche“ Intelligenz unter­scheidet.

Im Gegenteil – das erkennen von substan­tiven ist nicht auf den (unsicheren) gross­buchstaben angewiesen. Es gibt artikel, endungen, z. b. ung, und eine allgemein grössere wortlänge. Dagegen ist die identifi­zierung von eigennamen viel wichtiger (vor allem wegen des typischen bedeutungs­verlusts) und schwieriger. Hier kann die grossschreibung helfen: fischer (beruf), Fischer (familienname); halle (raum), Halle (stadt).